Krimi in der Premier League Manchester City krönt sich zum Meister – Arsenal in Trauer
Bis zur Führung dauerte es keine 90 Sekunden, dann musste Manchester City hart einstecken. Am Ende schossen sie sich aber doch zum Meistertitel.
Manchester City hat sich die Meisterschaft der Premier League gesichert. Das Team von Pep Guardiola überzeugte beim 3:1 (2:1)-Sieg gegen West Ham United und setzte sich mit dem Erfolg im direkten Kampf mit dem FC Arsenal durch. Die Anfangsphase war dabei ein einziger Sturmlauf der "Citizens", die West Ham selten aus der eigenen Spielhälfte ließen.
Dabei spielte sich das Team um Doppelpacker Phil Foden (2. und 18. Minute) eine Großzahl guter Chancen heraus, konnte zunächst allerdings nur zwei davon nutzen. Mohammed Kudus von den "Hammers" sorgte zwischenzeitlich für Spannung, als er sehenswert per Fallrückzieher traf (42.). Citys Rodri nahm die Hoffnung aber schnell (59.).
Der FC Arsenal hingegen konnte im Fernduell zwar den FC Everton mit 2:1 schlagen, aber City nicht mehr überholen. Der erste Triumph der Londoner nach 20 Jahren blieb damit aus. Das Team von Mikel Arteta beendet die Saison mit einem Zähler Rückstand auf den Tabellenführer und geht leer aus. Guardiola und sein Team haben zudem mit dem vierten Meistertitel in Folge englische Geschichte geschrieben.
Havertz trifft, aber vergeblich
Nur zwei Punkte hatten die Konkurrenten City und Arsenal vor dem Saisonfinale getrennt. Weil Arsenal die bessere Tordifferenz hatte, hätte die Mannschaft um den deutschen Nationalspieler Kai Havertz bei einem Remis in Manchester noch vorbeiziehen können. Zunächst gerieten die "Gunners" jedoch durch Idrissa Gueye (40.) in Rückstand. Als Takehiro Tomiyasu (43.) den Ausgleich erzielte und die Nachricht von West Hams Anschluss auf den Rängen die Runde machte, kam in London kurzzeitig Hoffnung auf. Havertz' Siegtreffer in der 89. Minute war am Ende wertlos.
Damit geht eines der spannendsten Titelrennen in England seit Langem dramatisch zu Ende. Auch der FC Liverpool hatte lange oben mitgespielt und war noch am 30. Spieltag Tabellenführer. Am Ende landeten die "Reds", bei denen Trainer Jürgen Klopp nach fast neun Jahren mit einem 2:0 gegen die Wolverhampton Wanderers emotional verabschiedet wurde, ganze neun Punkte hinter dem neuen und alten Meister auf Platz drei.
Als Tabellenvierter qualifizierte sich Aston Villa für die Champions League. Tottenham Hotspur erreichte nach einer durchwachsenen Saison als Fünfter die Europa League. Auch der Sechste FC Chelsea darf noch auf einen Startplatz in der Europa League hoffen. Dafür müsste Meister Manchester City das Pokalfinale gegen Manchester United gewinnen.
Getrübt wird Man Citys historischer Erfolg dadurch, dass die Premier League seit Längerem gegen den von Scheichs aus Abu Dhabi alimentierten Klub ermittelt. Berichten zufolge werden City finanzielle Verstöße in 115 Fällen vorgeworfen. Demnach könnte es noch mindestens ein Jahr dauern, bis die Ermittlungen zu einem Ergebnis kommen. Der Klub, der in den letzten sieben Jahren sechsmal Meister wurde, dementiert die Verstöße.
- Eigene Beobachtungen bei Sky
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa