Freitagsspiel Abstiegskampf pur: Mainz empfängt Köln
Mainz (dpa) - Jürgen Klopp gab mal wieder den Motivator. Vor dem Kellerduell seines Herzensvereins FSV Mainz 05 gegen den 1. FC Köln schickte der Coach des FC Liverpool gute Wünsche und einen Rat an seinen Ex-Club, bei dem er einst seine Erfolgskarriere als Fußball-Lehrer gestartet hatte.
"Erinnert euch, wie viele Krisen wir schon gemeinsam gemeistert haben", rief der Welttrainer per Videobotschaft am vergangenen Montag auf der Mitgliederversammlung zur Geschlossenheit in sportlich schweren Zeiten auf.
Mit nur sechs Punkten aus acht Spielen sind die Rheinhessen Tabellenvorletzter und stehen am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen den Aufsteiger unter Siegzwang. "Wir müssen liefern", sagte Sandro Schwarz. Die Forderung bezog der 05-Trainer nicht nur auf das nackte Ergebnis, sondern vor allem auf die Leistung. Denn nicht nur dem 41-Jährigen merkt man die Enttäuschung über die desaströse Vorstellung beim 0:1 in Düsseldorf in der Vorwoche immer noch an.
"Wenn wir weiter so auftreten wie am Samstag, werden wir kein zwölftes Jahr Bundesliga nacheinander in Mainz mehr erleben", warnte Sportvorstand Rouven Schröder und gab den Profis einen pragmatischen Tipp mit auf den Weg: "Die Birne hoch nehmen, auf das Spiel freuen und eine gute Leistung zeigen."
Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, hat Schwarz in der Woche keine Alltagsstimmung aufkommen lassen. "Wir sind nicht zur Tagesordnung übergegangen", berichtete er. Wie schon Klopp, Ex-Präsident Harald Strutz und Ex-Manager Christian Heidel auf der Mitgliederversammlung mahnte er zur Geschlossenheit im gesamten Verein, um die Krise schnell zu beenden. "Alle brauchen den Glauben, dass wir es besser können", sagte Schwarz.
Wesentlich entspannter ist die Stimmung rund 180 Kilometer rheinabwärts in Köln. Der Aufsteiger kommt nach einem 1:1 auf Schalke und dem jüngsten 3:0-Sieg gegen den Mitaufsteiger SC Paderborn mit breiter Brust nach Mainz. "Wir haben gesagt, wir wollen eine kleine Serie starten. Genau in diese Richtung wollen wir weiter agieren", sagte FC-Trainer Achim Beierlorzer.
Nebengeräusche stören da nur, weshalb ihn die Debatte über die Zukunft von Geschäftsführer Armin Veh kalt lässt. "Ich will es mir auch nicht verscherzen mit dem Armin, aber das ist mir egal. Ich konzentriere mich voll auf unsere Spiele", betonte Beierlorzer. Er wird wahrscheinlich zum dritten Mal nacheinander die gleiche Startformation aufbieten.
Große personelle Änderungen plant auch Schwarz nicht, obwohl er dazu allen Grund hätte. "Es geht nicht, dass wir sagen, wir lassen nach einer Niederlage einfach mal sechs Spieler raus und versuchen es mit sechs anderen", betonte der Mainzer Coach und nahm ein wenig Druck von seinen Schützlingen: "Es ist ein wichtiges Spiel, aber es ist kein Endspiel."
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
1. FSV Mainz 05: Zentner - Brosinski, St. Juste, Niakhaté, Aaron - Kunde - Baku, Maxim - Boetius - Szalai, Quaison
1. FC Köln: Horn - Ehizibue, Bornauw, Czichos, Katterbach - Skhiri, Hector - Schindler, Schaub, Kainz - Terodde
Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück)