Real-Trainer In der Kabine lüftete Ancelotti offenbar das Geheimnis

Über Carlo Ancelottis Zukunft wird nach dem verlorenen Pokalfinale von Real Madrid gegen den FC Barcelona mehr denn je spekuliert. Eine Entscheidung soll gefallen sein.
Star-Trainer Carlo Ancelotti wird Medienberichten zufolge Real Madrid vorzeitig verlassen und die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft für ein Jahr bis zur WM 2026 übernehmen. Nach Informationen des Portals "The Athletic", das sich auf anonyme Quellen bezieht, soll der Italiener das Geheimnis um seine Zukunft bereits gelüftet haben. Demnach informierte er die Spieler über seinen geplanten Abschied in der Kabine bereits.
Der Coach soll das Nationalteam Brasiliens zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko führen. Den Berichten zufolge fehlt nur noch die Unterschrift unter dem Vertrag.
Laut "The Athletic", dem britischen Sender Sky und dem Transfer-Experten Fabrizio Romano soll der Italiener die Seleçao schon bei den Länderspielen im Juni betreuen. In dem Fall könnte er Madrid nicht mehr bei der Club-WM vom 14. Juni bis 13. Juli in den USA trainieren.
"The Athletic": Alonso in der "Pole Position"
Am Abend berichteten das spanische Sportblatt "Marca" und Romano, dass es mittlerweile eine formale Einigung zwischen beiden Seiten geben soll. Es fehle demnach nur noch die Unterschrift. In den kommenden Stunden und Tagen sollen weitere Gespräche geführt werden, um die Einzelheiten der Trennung von Real zu klären. Mit dem brasilianischen Verband ist laut "The Athletic" in der kommenden Woche die finale Verhandlung und womöglich die Vertragsunterschrift geplant.
Brasilien hatte sich nach dem demütigenden 1:4 in der WM-Quali beim Erzrivalen Argentinien Ende März von Dorival Junior getrennt. Ancelotti war nach Brasiliens Viertelfinalaus bei der WM 2022 bereits als Nachfolger von Tite gehandelt worden, der Italiener blieb jedoch bei den Königlichen. Die WM-Teilnahme ist für Brasilien zwar in Reichweite, der Rückstand zum bereits qualifizierten Spitzenreiter Argentinien beträgt aber schon zehn Punkte.
Der 65-jährige Ancelotti steht bei Real zwar noch bis 2026 unter Vertrag, seine Ablösung gilt aufgrund der jüngsten Rückschläge wie dem Champions-League-Aus im Viertelfinale und dem verlorenen Pokalfinale gegen den FC Barcelona als sehr wahrscheinlich.
Alonso hat Bekenntnis zu Bayer vermieden
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Ancelotti ist einer der erfolgreichsten Trainer der Real-Geschichte, er steht bei den Madrilenen aber nicht erst seit dem verlorenen Pokalfinale gegen den FC Barcelona (2:3 n. V.) in der Kritik. Seine Zukunft sei "ein Thema für die nächsten Wochen, nicht für heute", hatte der ehemalige Bayern-Trainer noch am Samstagabend gesagt.
Als Nachfolger wird vor allem Bayer Leverkusens Meister-Trainer Xabi Alonso gehandelt, der bei Real einst als Spieler aktiv war. Auch "The Athletic" berichtete, dass sich der Spanier in der "Pole-Position" befinde. Gespräche sollen demnach bereits stattgefunden haben. Trotz seines Vertrags bis 2026 hat Alonso ein Bekenntnis zur Werkself über den Sommer hinaus bislang vermieden.
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Der deutsche Transferexperte Florian Plettenberg berichtet, dass eine Alonso-Entscheidung bei Bayer Leverkusen unmittelbar bevorsteht. Demnach will der Meistercoach der Rheinländer den Verein zeitnah über seine Zukunft informieren. Leverkusen intensiviert demnach bereits seine Bemühungen, einen Nachfolger für den Spanier zu finden.
Als einen möglichen Kandidaten auf den Posten wird der derzeitige Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann, Sandro Wagner, gehandelt. Der ehemalige Bayern-Stürmer wird den DFB im Juni verlassen, das hatte der 37-Jährige bereits angekündigt. Wohin es ihn zieht, ist bislang allerdings noch offen.
"Frist" und "Alles-oder-Nichts-Finale"
Ancelotti trainiert Real seit dem Sommer 2021 und gewann mit den Madrilenen in der Zeit zweimal die Champions League. Vom Juli 2013 an hatte er für zwei Spielzeiten erstmals die Königlichen trainiert und in der Zeit unter anderem einmal die Champions-League-Trophäe geholt.
Ancelotti selbst sprach am Wochenende davon, dass es sich in den nächsten Wochen entscheiden werde. Die Sportzeitung "As" schrieb von einer Frist: "Ein echtes Alles-oder-Nichts-Finale". Gemeint ist das nächste Duell mit Barça. Die Katalanen empfangen Real am 11. Mai in der spanischen Meisterschaft. Aktuell ist die Mannschaft von Trainer Hansi Flick mit vier Punkten Vorsprung auf Real auf Titelkurs.
Die Personalie Ancelotti überstrahlte in den spanischen Medien auch den schweren Ausraster von Antonio Rüdiger im Pokalfinale, für den er eine Rote Karte bekam und mit einer langen Sperre rechnen muss.
- Nachrichtenagenturen dpa und sid
- X-Profil von Fabrizio Romano
- X-Profil von Florian Plettenberg
- ntv.de: BVB, Leverkusen, Leipzig. Sandro Wagner verlässt den DFB - und dann?