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Analyse zum DFB-Sieg: Licht und Schatten der "neuen" Nationalmannschaft


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Analyse zum DFB-Sieg
Hier muss sich die "neue" Nationalmannschaft noch steigern


Aktualisiert am 25.03.2019Lesedauer: 3 Min.
Die deutsche Mannschaft jubelt nach dem Sieg in Amsterdam.Vergrößern des Bildes
Die deutsche Mannschaft jubelt nach dem Sieg in Amsterdam. (Quelle: Horstmüller/imago-images-bilder)

Deutschland siegt in Amsterdam und zeigt dabei ein verändertes Gesicht. Doch längst ist der Umbau nicht abgeschlossen. Denn neben vielen positiven Eindrücken bleiben auch Zweifel.

Durch einen späten Treffer von Nico Schulz konnte die deutsche Nationalmannschaft einen wichtigen Sieg auf dem Weg zur Europameisterschaft 2020 verbuchen. Doch die Partie in den Niederlanden verdeutlichte, warum der Umbau der DFB-Auswahl noch lange nicht abgeschlossen ist.

Überraschung in der Zentrale

Bundestrainer Joachim Löw entschied sich für das Spiel gegen den ärgsten Konkurrenten in der EM-Qualifikationsgruppe der Deutschen für ein System mit Fünferabwehr – so wie auch schon häufig zum Ende des vergangenen Jahres.

Interessanterweise verzichtete Löw jedoch auf Julian Brandt oder auch Timo Werner und ließ stattdessen Leon Goretzka auf der Zehnerposition hinter dem Zweiersturm bestehend aus Serge Gnabry und Leroy Sané spielen.

Der Pressingdruck der Deutschen

Zunächst sollte sich Löws Entscheidung auszahlen. Denn mit Goretzka hatten die Deutschen einen Akteur, der ständig zwischen der vordersten Linie und dem Mittelfeldzentrum hin- und herwechseln konnte. Goretzka war Verbindungsmann, aber gleichzeitig auch der dritte Deutsche im Pressing gegen den Spielaufbau der Niederländer.

Gerade in der Anfangsphase der Partie ließ die DFB-Auswahl dem Gegner keine Luft zum Atmen. Goretzka, Gnabry und Sané liefen intensiv an. Frenkie de Jong, der wichtige Antreiber der Niederländer, wurde komplett aus dem Spiel genommen. Und so fiel der Ball immer wieder in die Hände der Deutschen, die anschließend gefällig den Weg zum gegnerischen Tor suchten.

Alles steht und fällt im Zentrum

Ein wenig erinnerte die Vorstellung Deutschlands an das Auswärtsspiel gegen Frankreich aus dem letzten Oktober. Auch damals gelang es der DFB-Auswahl, die erste Halbzeit weitestgehend zu dominieren, um dann später einzubrechen. Die Deutschen führten gegen die Niederlande zur Halbzeit mit 2:0, verloren aber jeglichen Zugriff nach der Halbzeitpause und kassierten zwei Tore innerhalb der ersten 18 Minuten.

Der Erfolg der deutschen Mannschaft hing in beiden Fällen an Joshua Kimmich und Toni Kroos. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler unterbanden zahlreiche Angriffsversuche der Niederlande. Aber sie konnten ihr Niveau nicht über 90 Minuten aufrechthalten, was eventuell auch zu viel verlangt wäre. Nach Ballverlusten der Deutschen mussten die beiden teils riesige Räume allein bewachen. Und trotzdem gelang es ihnen immer wieder, den Gegner zu stoppen. Gerade Kroos fiel in dieser Partie weniger durch sein Passspiel und viel mehr durch seine Qualitäten im Pressing und Verteidigen auf.

Löw reagiert spät

Erschwerend kam für Kimmich und Kroos hinzu, dass Goretzka in der zweiten Halbzeit keine Rolle mehr spielte. Er strahlte weder allzu große Ballsicherheit aus, noch schränkte er die Kreise von Spielmacher Frenkie de Jong ein. Löw reagierte jedoch erst beim Stand von 2:2, als er Ilkay Gündogan für Goretzka einwechselte.

Dieser Wechsel – ebenso wie die späte Hereinnahme von Marco Reus – sollten sich beim Siegtor bezahlt machen. Und Gündogan strahlte ganz grundsätzlich jene Ballsicherheit und Resistenz gegen die Attacken der Niederländer aus, die den Deutschen vor seiner Einwechslung abhandengekommen waren.


Der Sieg in Amsterdam war ein wichtiger im Umbruchprozess der deutschen Nationalmannschaft. Aber er sollte keineswegs zu allzu großer Euphorie führen. Das Spiel gegen die ebenbürtige Niederlande unterstrich, dass es momentan einen wahren Kraftakt braucht, um auf allerhöchstem Niveau zu bestehen. Die DFB-Auswahl hat viel Potenzial, aber noch keinerlei Erfolgsstabilität.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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