Rassismus-Vorwurf in der Landesklasse Spielabbruch in Sachsen-Anhalt
Die zweite Mannschaft des VfB Ottersleben verlässt in der zweiten Halbzeit das Spielfeld. Ein Gegner soll einen VfB-Akteur mit Migrationshintergrund rassistisch beleidigt haben.
Nach einem Rassismus-Vorwurf ist in der Landesklasse Sachsen-Anhalts am Samstag ein Punktspiel abgebrochen worden. Beim Stand von 3:1 für Gastgeber SV Plötzkau verließ die Mannschaft des VfB Ottersleben II nach etwa 70 Minuten geschlossen das Spielfeld. Abseits des Balls soll ein Plötzkauer Spieler einen Gegenspieler mit Migrationshintergrund rassistisch beleidigt haben.
"Der Junge hat in der Kabine geweint. Er ist vom Plötzkauer als Affe bezeichnet worden und soll sich gefälligst dorthin verpissen, wo er hergekommen sei", berichtete der VfB-Trainer Stefan Otremba der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. "Rassismus hat auf dem Sportplatz nichts zu suchen. Wir stehen als Team hinter unserem Mitspieler und konnten deswegen nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen, weiterspielen und so tun, als sei nichts passiert."
Spielabbruch Fall für das Sportgericht
Plötzkaus Trainer Christian Bilkenroth distanzierte sich von jeglicher Art Diskriminierung. "Wir haben in allen Mannschaften unseres Vereins selbst Spieler mit Migrationshintergrund in unseren Reihen. Deswegen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass solche Worte gefallen sind. Ich bin ein absoluter Gegner von rassistischen Äußerungen und ausländerfeindlicher Hetze", sagte Bilkenroth.
Der Spielabbruch ist nun ein Fall für das Sportgericht des Fußballverbandes Sachsen-Anhalts. Im Spielberichtsbogen hatte der Schiedsrichter den Punkt "Rassistische Beleidigung" jedoch nicht angekreuzt. Weder er noch seine beiden Assistenten hätten solche Äußerungen nach Informationen der DPA vernommen.
- Nachrichtenagentur dpa