DFB-Pokal Pokalfinale: Münchnerinnen wollen Wolfsburgs Serie brechen
Münchens Fußballerinnen müssen im Halbfinale des DFB-Pokals ins Elfmeterschießen, Wolfsburg feiert ein Schützenfest. Im Finale kommt es nun zum Gipfeltreffen zwischen den Branchenführern.
Das Traumfinale steht. Nach zwei Halbfinal-Duellen an Ostern, die unterschiedlicher kaum hätten sein können, spielen die Fußballerinnen des FC Bayern München und des VfL Wolfsburg am 9. Mai in Köln um den DFB-Pokal. Den Münchnerinnen winkt das Double, dem VfL der zehnte Pokal-Titel in Serie.
"Ich glaube, es wird ein mega Spiel in einem großen Stadion mit den zwei Teams. Ich glaube, das ist das, was sich alle gewünscht haben", sagte Bayerns Torhüterin Maria Luisa Grohs nach dem 3:1 (1:1, 1:1, 1:1) im Elfmeterschießen gegen den Ligarivalen Eintracht Frankfurt. Tags zuvor hatte Wolfsburg die SGS Essen mit 9:0 (3:0) abgefertigt.
Bayern-Frauen träumen weiter vom ersten Double
Bayerns Fußballerinnen können in Köln erst zum zweiten Mal den DFB-Pokal gewinnen, nachdem es 2012 ein 2:0 im Finale gegen den 1. FFC Frankfurt gegeben hatte. Zugleich wollen die Münchnerinnen die imposante Titelserie der Wolfsburgerinnen beenden. Wie es gehen kann, zeigten die Münchnerinnen bereits in der Liga: Am vergangenen Spieltag gewann der FCB beim VfL 4:0, das Hinspiel ging ebenfalls an den Meister (2:1). "Der Traum vom ersten Double der FC Bayern Frauen lebt - dieses Team hat das Zeug, Geschichte zu schreiben", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer. "Wir freuen uns jetzt sehr auf das Finale gegen den VfL Wolfsburg."
Den Wölfinnen bietet sich dann die Chance zur Revanche für die beiden Liga-Niederlagen, zudem will der VfL die erste titellose Saison seit 2012 unbedingt verhindern und zugleich auch die Debatten um eine Wachablösung im deutschen Frauenfußball unterdrücken. In der Liga hinkt der VW-Club den Bayern bei sieben Punkten Rückstand klar hinterher, nach der Saison verlässt Nationalspielerin Lena Oberdorf den Club - ausgerechnet zum Rivalen nach München. Ein Pokal-Triumph gegen Bayern wäre deshalb auch ein Signal.
Wolfsburgerinnen lassen gegen Essen nichts anbrennen
Gegen Essen lief das Team schon mal auf Hochtouren, obwohl die verletzten Nationalspielerinnen Alexandra Popp, Marina Hegering und Lena Lattwein fehlten. Jule Brand (14. Minute), Ewa Pajor (16.), Vivien Endemann (37./51./82.), Dominique Janssen (66.), Riola Xhemaili (83.) und Svenja Huth (89.) erzielten am Samstag die Tore im heimischen AOK-Stadion, zudem schoss Emely Joester (70.) ein Eigentor. "Unbeschreiblich. Das Finale war unser klares Ziel. Wir wollen den Pokal holen, das wäre ein schöner Saisonabschluss", sagte Endemann.
In München tat sich der FC Bayern wesentlich schwerer, zur Pokal-Heldin avancierte schließlich Torhüterin Grohs, die im Elfmeterschießen drei Frankfurter Versuche stark parierte. Pernille Harder machte alles klar. In der regulären Spielzeit hatten Bayerns Georgia Stanway (4./Handelfmeter) und Géraldine Reuteler (18.) für die Eintracht getroffen. "Natürlich habe ich sowas noch nicht erlebt, ich stand noch nicht so oft im Pokal-Halbfinale und habe Elfmeter gehalten, es ist richtig cool", sagte die gefeierte Grohs in der ARD. Bei den Strafstößen habe sie auf ihr "Bauchgefühl" vertraut, erklärte die 22-Jährige.
- Nachrichtenagentur dpa