Champions League Bayern-Trainer Flick: "Wir wollen ganz oben stehen"
Lissabon (dpa) - Fragen an Trainer Hansi Flick in der virtuellen Pressekonferenz nach dem 8:2 des FC Bayern München gegen den FC Barcelona im Viertelfinale des Finalturniers der Champions League in Lissabon.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem spektakulären Fußballabend. Fühlen Sie sich erinnert an das 7:1 mit der Nationalmannschaft gegen Brasilien im WM-Halbfinale 2014? Und wie geht man nun am besten mit einem so großen, so euphorischen Sieg um?
Hansi Flick: Ich glaube, Sie kennen mich ja ganz gut. Und Sie wissen, dass ich wenig zurückblicke. Das Hier und Jetzt ist entscheidend. Wir können uns heute an einem herausragenden Spiel erfreuen. Wir wissen aber alle - und das war auch in der Kabine zu spüren -, dass man sich freuen kann über die Art und Weise, wie man dieses 8:2 herausgespielt hat. Aber wir haben noch einiges vor der Brust. Wir wissen alle, wie schnell es im Fußball gehen kann. Darum gilt es, nach vorne zu gucken. Wir nehmen diesen Sieg gerne mit, auch die Leistung der Mannschaft. Darüber freuen wir uns alle. Aber es geht nun darum, Kräfte zu sammeln für das Halbfinale. Das war unser Ziel. Das haben wir beeindruckend geschafft. Wir wissen aber, dass noch ein hartes Stück Arbeit ansteht, um am Ende da zu stehen, wo wir hinwollen.
Haben Sie das Gefühl, dass Sie einen Jahrhundertsieg eingefahren haben? Ein 8:2 wird ja ewig in den Geschichtsbüchern des FC Bayern stehen.
Flick: Ich würde sagen, ein 3:1 steht auch in den Geschichtsbüchern. Klar ist es beeindruckend. Es ist schon eine kleine Duftmarke, die wir gesetzt haben. Aber wir wissen alle, gerade auch die vielen erfahrenen Spieler, dass im nächsten Spiel wieder die gleiche Leistung zu bringen ist. Darauf bereiten wir uns vor. Jetzt geht es darum, dass sacken zu lassen und uns dann auf das nächste Spiel so vorzubereiten, um das, was wir wollen, auch zu schaffen: Ganz oben zu stehen. Das ist ein hartes Stück Arbeit.
Gab es auch Punkte, die Ihnen nicht so gut gefallen haben?
Flick: Also nach dem 8:2 muss ich jetzt hier diese Dinge nicht groß beantworten. Nach so einem Spiel kann man das Positive herausheben. Die Mannschaft hat den Gegner in der ersten Halbzeit eingezwängt und zu Fehlern gezwungen. Jetzt freuen wir uns auf das Halbfinale.
Was sagen Sie zu Ivan Perisic. Er ist unheimlich effektiv. Gibt es für ihn und die Mannschaft derzeit überhaupt Grenzen?
Flick: Was mich freut, ist, dass auch die Spieler, die reingekommen sind, nahtlos angeknüpft haben an das, was die Spieler zuvor auf dem Feld gemacht haben. Das zeigt, dass die Mannschaft sehr eng zusammen ist. Jeder will sich einbringen. Jeder hat die innere Überzeugung, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Da zählt jeder Spieler dazu. Wir haben uns Gedanken gemacht. Es gab mehrere Optionen. Ivan ist einfach von seiner Physis wichtig für die Mannschaft. Er hat auch einen guten Zug zum Tor, einen guten Abschluss. Das hat er gezeigt.
Es stehen jetzt drei deutsche Trainer im Halbfinale: Julian Nagelsmann mit RB Leipzig, Thomas Tuchel mit Paris Saint-Germain und Sie mit den Bayern. Was sagen Sie dazu?
Flick: Ich freue mich natürlich für Thomas und auch für Julian. Ich weiß selbst, wie man sich fühlt, wenn man ins Halbfinale kommt. Das sind die besten Vereinsmannschaften, die besten Clubs in Europa. Da ist man sehr happy. Aber Julian und Thomas werden beide ins Finale kommen wollen, genauso wie wir auch. Wir werden versuchen, dass wir einen von den beiden dann im Finale treffen.