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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Champions-League-Finale Unglückliche Pleite in Wembley: Real zu clever für den BVB
Borussia Dortmund spielte im Finale groß auf, belohnen konnten sie sich jedoch nicht. Am Ende machte es einmal mehr Real Madrid.
Bitter, BVB. Borussia Dortmund lieferte ein überragendes Champions-League-Finale gegen Real Madrid ab, hatte Chance um Chance – und am Ende waren es jedoch wieder die Königlichen, die sich krönten, und das nun schon zum 15. Mal. Mit 2:0 (0:0) siegte Real.
Die goldenen Final-Tore schossen der Ex-Leverkusener Dani Carvajal nach einer Ecke von Toni Kroos in seinem allerletzten Spiel für den spanischen Rekordmeister (74.) und der Brasilianer Vinícius Júnior (83.).
5. Runde
Dienstag, 26.11.
DFB-Star Kroos gewann zum sechsten Mal die Champions League und gehört nun zu den fünf Rekordsiegern des wichtigsten europäischen Vereinstitels. Kurz vor Schluss wurde der 34-Jährige unter lautstarkem Jubel der Real-Fans ausgewechselt (86.). Marco Reus verabschiedete sich in seiner letzten BVB-Partie dagegen ohne den größten Triumph.
So lief das Spiel
Die weit über 30.000 BVB-Fans im Stadion hatten ihre Spieler mit einer eindrucksvollen Choreographie empfangen. Daheim in Dortmund verfolgten Tausende Menschen den vorläufigen Höhepunkt des deutschen Fußball-Sommers beim Public Viewing. Und in der ersten halben Stunde schien der Außenseiter tatsächlich ganz nah dran, etwas "Großartiges" zu leisten, wie Trainer Edin Terzić vor der Partie erhofft hatte.
- Eklat im Wembley: BVB-Star hält Flitzer auf
Nach einer kurzzeitigen Unterbrechung gleich nach dem Anpfiff wegen mehrerer Flitzer, die erstaunlicherweise sekundenlang von den Ordnern ungestört über den heiligen Londoner Rasen eilen durften (mehr dazu lesen Sie hier), war Dortmund klar besser. Terzić sprang immer wieder von seinem roten Trainerstuhl auf und trieb sein Team in die Offensive.
Julian Brandt war mit seinem Schuss im Strafraum der Erste mit aussichtsreicher Chance (14.). Und Karim Adeyemi, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht für die Heim-EM nominiert worden war, hätte in der ersten Halbzeit gleich zweimal für die Führung sorgen können. Doch der 22-Jährige legte sich erst den Ball schon vorbei an Real-Torwart Thibaut Courtois zu weit vor (21.). Dann war Courtois zur Stelle, als Adeyemi nach einem gegen Carvajal gewonnenen Sprint zum Abschluss kam (28.).
Courtois immer auf dem Posten
Und Real? Der spanische Meister blieb vor dem Dortmunder Strafraum in dieser Phase unsichtbar – was angesichts der brutal abgeklärten Spielweise des Starensembles von Trainer Carlo Ancelotti nicht unbedingt ungewöhnlich war. Aber ob der Rekordgewinner der Königsklasse die Dortmunder so mutig erwartet hatte? Ein Fehlpass von Maestro Kroos, der eigentlich nie Fehlpässe spielt, leitete die nächste Dortmunder Chance durch Marcel Sabitzer ein, die erneut Courtois entschärfen musste (41.).
Das 0:0 zur Pause war deshalb für Dortmund zu wenig. Zumal Niclas Füllkrug in einer abseitsverdächtigen Szene den Pfosten getroffen hatte (23.). Von Madrid war deutlich weniger zu sehen gewesen als in den Halbfinal-Spielen gegen den FC Bayern (2:2/2:1). Die Nationalspieler aus München verfolgten das Finale mit ihren DFB-Teamkollegen bereits im deutschen EM-Quartier in Herzogenaurach, wo die Dortmunder Füllkrug und Nico Schlotterbeck sowie die Real-Stars Kroos und Antonio Rüdiger in den kommenden Tagen erwartet werden.
In einer Loge des Finalstadions der EM 2021 fieberte BVB-Ikone Jürgen Klopp energisch mit. Der 56-Jährige war vor elf Jahren der Dortmunder Trainer, als der Revierklub an selber Stelle das Endspiel der Champions League gegen die Bayern verloren hatte. Die Entscheidung in dem lange offenen Spiel fiel damals erst kurz vor Schluss – ein Verlauf, der sich auch dieses Mal andeutete. Doch Real wurde stärker.
Kroos prüfte BVB-Torwart Gregor Kobel kurz nach dem Wiederbeginn mit einem ganz starken Freistoß von der Strafraumecke, bei der folgenden Ecke setzte Carvajal einen Kopfball über das Dortmunder Tor (49.). Madrid verteidigte jetzt effektiver und nahm immer wieder das Tempo aus dem Spiel. Dortmunder Chancen wie der Kopfball von Füllkrug waren seltener zu sehen (63.).
In der 72. Minute kam Reus in die Partie, Adeyemi ging vom Platz. Und nur wenige Minuten später folgte der große Rückschlag: Carvajal köpfte den Ball nach einer Kroos-Ecke wuchtig ins Tor. Die Real-Profis feierten den Treffer ausgelassen. Jetzt wurde es ganz, ganz schwer für den BVB. Vinícius Júnior entschied die Partie, der vermeintliche Anschlusstreffer durch Füllkrug zählte nicht (87.).
- Eigene Beobachtungen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa