Champions League Großer Sieg für Tuchel und Bayern: Kanes Wembley-Traum lebt
Angeführt von Harry Kane kann es der FC Bayern doch noch, und zwar auf der großen Fußball-Bühne! Die Münchner ziehen ins Viertelfinale ein und dürfen auf ein Happy End mit Tuchel hoffen.
Im Edelwettbewerb Champions League ist der FC Bayern unter Thomas Tuchel doch noch zu großen Fußball-Abenden fähig. Nach der besten Leistung des Jahres und einem Doppelpack von Matchwinner Harry Kane (39./66. Minute) bejubelten die Münchner gegen Lazio Rom ein 3:0 (2:0), das an alte Bayern-Qualitäten erinnerte.
Nach dem 0:1 im Hinspiel stürmte der national wankende Rekordmeister ins Viertelfinale, das am 15. März ausgelost wird. Die Bayern und ihr englischer Torjäger Kane wahrten mit dem Comeback in Europa den Traum vom Finale in Wembley - und Trainer Tuchel bleibt die Hoffnung auf einen glorreichen Abschied im Sommer. Neben Kane ragte vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena Königsklassen-Veteran Thomas Müller als Torschütze 45.+2), Vorbereiter und Antreiber heraus.
"Das sind die schönsten Abende, Champions League", sagte Tuchel bei Prime Video. Und es sollte für den zum Saisonende scheidenden Bayern-Coach tatsächlich mal wieder ein vergnügsamer Abend werden. Denn diese spezielle Königsklassen-Kulisse schien die zuletzt arg schwächelnden Bayern zu inspirieren. Die Tuchel-Elf zeigte ihre seit Wochen beste Leistung, kontrollierte Ball und Gegner und machte mit einem seriösen Auftritt die Hypothek aus dem Hinspiel schnell wieder wett.
Bayern schlagen eiskalt zu
Gegen die ultradefensiven Italiener, die als Tabellenachter der Serie A auch so ihre Probleme herumschleppen, agierten die Münchner geduldig, warteten auf ihre Gelegenheiten und schlugen dann eiskalt zu. Natürlich war es Kane, der den Knoten mit seinem Kopfball-Tor löste und im zweiten Durchgang endgültig die Hoffnungen der Römer zunichtemachte. Wer sonst? Der englische Nationalmannschaftskapitän erzielte seine Tore Nummer fünf und sechs in dieser Königsklassen-Saison. Insgesamt war es schon sein 33. Treffer im 33. Pflichtspiel.
Aber auch Pavlovic hatte einen wichtigen Anteil. Nicht nur beim Führungstor war es der 19-Jährige, der mit seinem öffnenden Pass auf Müller die Initialzündung gab. Pavlovic war im Mittelfeld sehr präsent und zählt in dieser wenig berauschenden Rückrunde bislang zu den großen Gewinnern. Joshua Kimmich agierte stattdessen wieder auf der rechten Abwehrseite direkt hinter Leroy Sané, der nach seinem Ausfall in Freiburg zurück ins Team kehrte.
Sané gab auch den ersten Torschuss ab, sein Versuch (6.) war aber noch zu unplatziert wie auch der Schuss von Jamal Musiala (14.). Gefährlicher wurde es schon bei einem abgefälschten Schuss von Kane (17.). Als ein wenig Leerlauf ins Bayern-Spiel einzuziehen drohte, war es Tuchel an der Seitenlinie, der seine Elf immer wieder antrieb. "Um meinen Ehrgeiz braucht sich niemand Sorgen machen. Der ist am Anschlag", sagte der Coach. Nur zu gern würde sich Tuchel, der 2021 den FC Chelsea sensationell zum Champions-League-Sieg führte, mit einem weiteren großen Titel aus München im Sommer verabschieden.
54. Champions-League-Tor für Müller
Dafür war das biedere Lazio aber nicht der große Gradmesser. Und doch hatten die Bayern einen Schockmoment im ersten Durchgang zu überstehen. Als Matthijs de Ligt eine Flanke unfreiwillig verlängerte, tauchte Ciro Immobile frei vor dem weitgehend beschäftigungslosen Manuel Neuer auf, setzte den Ball aber neben das Tor. Auf der Gegenseite war es aber auch de Ligt, der mit seinem Volleyschuss den zweiten Treffer auflegte, als Müller per Kopf vollendete. Für den Nationalspieler war es in seinem 149. Champions-League-Spiel das 54. Tor und das erste seit Oktober 2022.
Der Doppelschlag vor der Pause veränderte die Statik des Spiels. Die Römer mussten ihre destruktive Spielweise ein wenig auflösen, was den Bayern Räume und Chancen eröffnete. Musiala (54.) und Raphael Guerreiro (59.) vergaben die Vorentscheidung. Das erledigte dann Kane, der den Abpraller nach einem Schuss von Sané sicher verwandelte. Müller mit einem Pfostenschuss (71.) hätte sogar noch erhöhen können.
- Nachrichtenagentur dpa