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Marktwertvergleich: Diese Bundesliga-Klubs enttäuschten am meisten


Mehr zur Bundesliga

Wertvoller Kader, wenig Punkte
Diese Bundesliga-Klubs enttäuschten am meisten

Von t-online, sfk

12.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Hoffenheim-Fans beim Auswärtsspiel in Mainz am 4. März 2023: Die TSG liegt im Vergleich von Marktwert und Tabelle deutlich hinter den Erwartungen zurück. (Quelle: IMAGO/Hans-Jürgen Schmidt)
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Geld schießt keine Tore? Das Gegenteil beweist die Tabellenspitze der Bundesliga. Aber es gibt auch Ausnahmen. Welcher Klub spielt am stärksten unter seinen Möglichkeiten? Ein Überblick.

Schaut man auf die ersten drei Plätze der Bundesliga-Marktwerte, finden sich dort die ersten drei der aktuellen Tabelle – und das in der identischen Reihenfolge: Bayern ist Erster (979,70 Millionen Euro), Dortmund auf Platz zwei (547,70 Millionen Euro), und Leipzig folgt (487,30 Millionen Euro).

Dieser Klub spielt am deutlichsten unter seinem Wert

Dahinter wird es dann langsam spannend: Vergleicht man die Marktwerte der restlichen Vereine mit dem aktuellen Tabellenplatz, ist Hoffenheim der größte Verlierer der Saison. Ein Marktwert von 154,65 Millionen Euro bedeutet in dieser Kategorie Rang neun, während die Kraichgauer sportlich nur auf Platz 14 stehen. Statt gesichertem Mittelfeld geht es für das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo im Saisonendspurt sogar noch um den Klassenerhalt.

Für Hoffenheim eine Horrorsaison mit riesiger Differenz zwischen Anspruch und Realität. Zu Saisonbeginn gab Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp als Ziel Platz sechs aus, und auch der damalige Trainer André Breitenreiter trat bei einer Pressekonferenz nicht auf die Euphoriebremse: "Er wünscht sich den sechsten Platz und ich strebe ebenfalls nach dem Maximum. Am liebsten wäre ich noch besser am Ende. Warum soll nicht Großes möglich sein?" Daraus wurde nichts. Nach neun sieglosen Spielen in Folge war für Breitenreiter am 6. Februar 2023 Schluss. Auf Platz 14 der Tabelle übernahm Matarazzo. Besser wurde es dadurch bis dato aber nicht. Breitenreiter holte im Schnitt 1,14 Punkte pro Spiel, bei Matarazzo sind es sogar nur 1,08.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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Bayern
34218592:38+5471
2
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Dortmund
34225783:44+3971
3
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Leipzig
34206864:41+2366
4
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Union
34188851:38+1362
5
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Freiburg
34178951:44+759
6
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Leverkusen
341481257:49+850

Auch diese Klubs spielen unter ihren Möglichkeiten

Gleich drei Klubs stehen in der Bundesligatabelle im Vergleich mit ihren Marktwerten vier Plätze schlechter da: Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart.

Frankfurt hat den fünftwertvollsten Kader (294,45 Millionen Euro), liegt aktuell aber nur auf Platz neun der Tabelle. In der Liga läuft es für die Hessen nicht wie gewünscht, und man wird hier die Qualifikation für einen der europäischen Wettbewerbe wohl verpassen. Aber Europa ist weiterhin möglich: Mit einem Sieg im DFB-Pokalfinale gegen Leipzig (3. Juni um 20 Uhr im Berliner Olympiastadion) wäre man direkt für die Europa League qualifiziert. Dazu gelang es dem Klub in der Champions League bei seiner ersten Teilnahme auf Anhieb, die Gruppenphase zu überstehen, im Achtelfinale scheiterte das Team dann an Neapel.

Gladbach liegt mit einem Marktwert von 223 Millionen Euro in dieser Kategorie direkt hinter Frankfurt, und auch in der aktuellen Bundesligatabelle sind beide Teams Nachbarn. Sportlich ist der Verein im Niemandsland angekommen – man hängt zwischen Tabellenkeller und den Europapokalplätzen. Daher kündigte Sportchef Roland Virkus auf der Jahreshauptversammlung der Borussia im April bereits einen "größeren Umbruch" an. Unter anderem werden Torjäger Marcus Thuram, Linksverteidiger Ramy Bensebaini und der langjährige Kapitän Lars Stindl (zum KSC) den Verein verlassen. Trainer Daniel Farke hingegen soll bleiben und in seinem zweiten Jahr bei der Borussia das Team wieder weiter nach oben führen.

In der unteren Tabellenhälfte sind die Abstände enger

Stuttgart steht aktuell auf dem 16. Tabellenplatz und ist damit mitten im Abstiegskampf. Vom Marktwert rangieren die Schwaben mit 115,95 Millionen Euro auf Platz zwölf. Man liegt also unter den Erwartungen, aber der Abstand bei den Marktwerten in der unteren Tabellenhälfte ist deutlich geringer als in der oberen. Der Unterschied von Stuttgart (12.) zu Werder Bremen (16.) liegt bei nur 35,40 Millionen Euro. Zwischen Frankfurt (5.) und Hoffenheim (9.) liegen 139,8 Millionen Euro. Sollte man die Klasse halten und gegebenenfalls noch ein bis zwei Plätze in der Tabelle gutmachen, würde der VfB eine Saison im erwartbaren Rahmen spielen.

Ein Klub, den man hier noch erwarten konnte, ist Hertha BSC. Sportlich liegt der Hauptstadtklub aktuell am Tabellenende und damit drei Ränge hinter dem Marktwert (92,35 Millionen Euro). Teure Stars, die mit Millionen von Investor Lars Windhorst nach Berlin gelockt wurden, findet man allerdings kaum noch im Kader der Berliner. Einzig Dodi Lukebakio, Suat Serdar und Lucas Tousart spielen in dieser Saison für Hertha. Teure Fehlgriffe wie Krzysztof Piatek (Leihe zu US Salernitana) oder Santiago Ascacíbar (mittlerweile bei Estudiantes in Argentinien) wurden zumindest temporär aussortiert. Und: Der Marktwert der verbliebenen Stars ging rapide bergab (bei Lukebakio, Serdar und Tousart zusammen 17,5 Millionen Euro). Hertha liegt also unter seinen Möglichkeiten, aber überraschen dürfte es in Berlin keinen, dass der Klub um den Klassenerhalt bangen muss. Dafür wurde in der jüngeren Vergangenheit zu viel Geld verbrannt.

Verwendete Quellen
  • transfermarkt.de: Marktwerte der Bundesliga
  • heidelberg24.de: "Breitenreiter hat mit Hoffenheim Großes vor"
  • transfermarkt.de: Klubprofil der TSG 1899 Hoffenheim
  • transfermarkt.de: Klubprofil von Hertha BSC
  • Mit Material der Presseagentur dpa
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