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FC Bayern: War es das mit dem 100-Millionen-Transfer?


Rekordmeister plant für neue Saison
War es das bei den Bayern?


09.03.2025 - 17:03 UhrLesedauer: 5 Min.
Blick in die Zukunft? Bayern-Sportdirektor Freund (li.), -Sportvorstand Eberl.Vergrößern des Bildes
Blick in die Zukunft? Bayern-Sportdirektor Freund (l.) und Sportvorstand Eberl. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S./imago-images-bilder)
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Der deutsche Rekordmeister verlängert die Verträge mehrerer Leistungsträger und stellt damit Klarheit für die kommenden Jahre her. Doch einen Haken könnte es dabei geben.

Auf einmal ging dann doch alles ganz schnell zwischen dem FC Bayern München und Joshua Kimmich. Nach einigem, von öffentlichen Nebengeräuschen begleitetem Hin und Her, steht der Nationalspieler vor der Verlängerung seines in diesem Sommer auslaufenden Vertrags beim deutschen Rekordmeister. Und am Ende wollen wieder alle gewusst haben, dass ein Abschied aus München eigentlich doch ohnehin nie so wirklich zur Diskussion gestanden habe, hastigen Meldungen über potenzielle Ziele im Ausland zum Trotz.

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Die kolportierte, aber noch immer nicht offiziell bestätigte Einigung mit Kimmich wäre für die Münchner indes bereits die vierte große Personalie, bei der das Management von der Säbener Straße einen Erfolg vermelden konnte. Zuvor hatte man sich bereits mit Torwart Manuel Neuer, Außenspieler Alphonso Davies und Offensiv-Juwel Jamal Musiala über eine Verlängerung ihrer Verträge verständigt. Die Übersicht:

3. Februar: Vertragsverlängerung mit Manuel Neuer bis 30. Juni 2026

4. Februar: Vertragsverlängerung mit Alphonso Davies bis 30. Juni 2030

14. Februar: Vertragsverlängerung mit Jamal Musiala bis 30. Juni 2030

Nun also die bevorstehende Verlängerung mit Kimmich, dem Vernehmen nach über vier Jahre bis 2029.

Unmittelbar wichtiger noch: So nimmt der FC Bayern für die kommende Spielzeit 2025/26 immer mehr Form an. Die Fragezeichen hinter einigen großen Namen vermochten Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund in Ausrufezeichen zu korrigieren.

"Nicht viel Geld da, um groß einzukaufen"

Doch mit der Klarheit bei den Personalfragen geht nun womöglich auch eine weitere Erkenntnis einher: Der FC Bayern wird sich im kommenden Sommer mutmaßlich nicht wesentlich verstärken – und wohl erst recht nicht mit einem teuren Transfer. Zahlreiche Äußerungen der Klub-Macher geben Anlass zur Vermutung: 2025/26 wird die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany zwar wohl in neuen Auswärtstrikots auflaufen, aber weitestgehend mit den gleichen Namen, die auch aktuell schon das Leibchen der Bayern tragen. Mehr noch: Das könnte es jetzt schon gewesen sein mit möglichen neuen großen Stars bei den "Roten" in der nächsten Saison.

Erst vor wenigen Wochen bestätigte FC Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Interview bei t-online: Ob man bei Neuzugängen sparen müsse, "hängt zunächst von den ganzen Vertragsverlängerungen ab. Danach muss man eine Bilanz ziehen und schauen, wie viel Geld noch da ist, um eventuell neue Spieler zu holen." Allerdings: "So wie ich es im Moment sehe, ist nicht viel Geld da, um nächstes Jahr groß einzukaufen." Hoeneß gestand zur Finanzsituation der Bayern, die gerade erst einen Rekordumsatz von über einer Milliarde Euro verkündet hatten, offen ein: "Entscheidend ist ja nicht der Umsatz, sondern der Ertrag. Der ist immer noch okay, aber auch nicht mehr so, wie er schon mal war."

Und tatsächlich sind die bisherigen Vertragsverlängerungen durchaus kostspielig gewesen: Davies soll für seine Unterschrift ein unanständig hohes Handgeld von kolportierten 22 Millionen Euro kassiert haben, zusätzlich zu einem erhöhten Grundgehalt von geschätzten 15 Millionen Euro jährlich. Musiala soll sogar einen noch größeren Sprung gemacht haben und mit nun 25 Millionen Euro Jahresgehalt gemeinsam mit Harry Kane der Spitzenverdiener im Kader sein. Auch die Einigung mit Kimmich wird nicht günstig sein für die Bayern.

Bereits im vergangenen Sommer erklärte Hoeneß dazu markig: "Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher zwei, drei Spieler gehen. Max Eberl und Christoph Freund wissen genau, dass keiner mehr kommt, wenn nicht der eine oder andere prominente Spieler geht." Mehr noch: "Der FC Bayern hat keinen Geldscheißer."

Hoffnung auf den Sommer

Dabei ist es bis heute geblieben. "Die internen Transfers waren uns wichtiger, als über externe Transfers nachzudenken", erklärte Eberl folgerichtig erst vor wenigen Tagen zur Strategie der Bayern. "Interne Transfers", damit bezeichnet der Manager die Vertragsverlängerungen – bei denen auch noch weitere anstehen könnten. Denn sowohl bei Bayern-Urgestein Thomas Müller als auch bei Angreifer Leroy Sané endet das laufende Arbeitspapier ebenfalls in diesem Sommer, bei beiden ist die Zukunft noch unklar. Berichten zufolge könnte dazu auch bei Verteidiger Dayot Upamecano (Vertrag bis 2026) demnächst eine Verlängerung anstehen.

"Wir wollen erst mal die Saison spielen und Titel gewinnen", sagte Eberl weiter. Der 51-Jährige verriet aber auch: Die mögliche Verpflichtung eines Superstars hängt auch vom Abschneiden bei einem umstrittenen Turnier im Sommer ab: "Wir könnten beispielsweise bei der Klub-WM ein Ausrufezeichen setzen und mit einem Titel Geschichte schreiben. Das ist das Ziel, und dadurch hätten wir erhebliche Mehreinnahmen."

Nicht nur das. Gut möglich auch, dass durch den Verkauf eines namhaften Spielers weitere Einnahmen erzielt werden – schon im letzten Sommer waren Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leon Goretzka Kandidaten für einen Abschied. Die Verträge der beiden deutschen Nationalspieler laufen noch bis 2026, der von Coman noch eine Spielzeit länger. Gerade beim Franzosen, der immer wieder mit einem Wechsel nach Saudi-Arabien in Verbindung gebracht wird und der sich nun tatsächlich für einen Abgang im Sommer entschieden haben soll, könnte eine nicht unwesentliche Summe erzielt werden. Eine Hoffnung haben sie also noch in München. Zumal die Bayern doch erklärtermaßen noch zumindest einen Königstransfer anvisieren: Florian Wirtz von Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen.

"Man kann ja noch träumen. Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss. Das ist aber nur meine private Meinung", erklärte Hoeneß im Gespräch mit t-online weiter. Soll der Transfer tatsächlich klappen, würde Leverkusen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Summe im 100-Millionen-Euro-Bereich aufrufen. Die Frage kommt auf: Wie soll das funktionieren?

Abseits aller Wirtz-Träume merkte Eberl zuletzt allerdings auch noch an: Es müsse nicht immer ein Superstar für 100 Millionen Euro sein, der einschlägt. "Ich weiß nicht, wie viele Fans vor dieser Saison von Michael Olise geträumt haben. Aber: Heute bringt er sie zum Träumen!" Olise – der immerhin auch für stattliche 53 Millionen Euro von Crystal Palace an die Isar gewechselt war – ist tatsächlich die Entdeckung der laufenden Spielzeit, kommt in bisher 37 Pflichtspielen auf 13 Tore (teamintern Platz drei) und 13 Vorlagen (teamintern Platz eins). "Wenn er – toi, toi, toi – verletzungsfrei bleibt, wird er in den kommenden Spielzeiten noch besser werden und dem FC Bayern über viele Jahre Freude bereiten", schrieb auch Ex-Bayern-Profi Stefan Effenberg unlängst in seiner Kolumne für t-online.

Freude bereiten werden beim FC Bayern in den kommenden Jahren auch weiterhin Jamal Musiala, Alphonso Davies und Joshua Kimmich, vielleicht auch Thomas Müller und Leroy Sané. Auch ohne Superstar-Neuzugang keine schlechte Aussicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • transfermarkt.de: Leistungsdaten von Michael Olise

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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