"Da hätte man mich gelyncht" Heikles Angebot? Ex-Bayern-Star erklärt seine Absage
Sein Abgang beim FC Bayern tat Klaus Augenthaler einst sehr weh. Ein Angebot, zum Erzrivalen zu gehen, lehnte er später ab – obwohl er zunächst angetan war.
Für Bayern Münchens Legende Klaus Augenthaler war der Abschied von seinem Herzensverein "sehr schmerzhaft. Es hat mir lange Zeit noch wehgetan und ich habe lange gebraucht, bis ich das verdaut hatte. Ich bin mit Bayern groß geworden und dachte, ich bleibe bis zur Rente dort", sagte der heute 67-Jährige im Rückblick der "Augsburger Allgemeinen".
1997 war der Vertrag von Augenthaler als Co-Trainer beim Rekordmeister nicht mehr verlängert worden. Der Ur-Bayer war als Spieler mit den Münchnern siebenmal deutscher Meister und dreimal Pokalsieger geworden, insgesamt bestritt er 559 Pflichtspiele für die Bayern.
Deshalb schlug Augenthaler, Weltmeister von 1990, auch ein Angebot von Erzrivale 1860 München aus, dort 2003 als Trainer einzusteigen. "Am Anfang fand ich die Idee gut. Ich dachte mir: Super, jetzt bist du wieder zu Hause in München. Aber je länger ich darüber nachgedacht habe, desto sicherer war ich mir: Ich kann es nicht machen. Wie ist das, die Bayern zu schlagen – als Blauer? Aber das wäre nicht gegangen, nicht nach 17 Jahren bei den Bayern. Da hätte man mich gelyncht", sagte er – und lacht.
Als Trainer war "Auge" in Graz, Nürnberg, Leverkusen, Wolfsburg und Unterhaching tätig. Seit einigen Jahren arbeitet er als Coach im internationalen Nachwuchsprogramm des FC Bayern.
Vom neuen Bayern-Trainer Vincent Kompany ist der frühere Libero überzeugt. Er habe zuletzt beim Training zugeschaut, sagte Augenthaler: "Das fand ich beeindruckend: Da war Stimmung, Power und Zug drin. Man muss ihm Zeit geben, auch wenn noch nicht alle Ergebnisse so sind, wie man sie sich wünscht. Bayern hat den besten Kader der Liga und Kompany wird es schaffen, dass auch die Ergebnisse stimmen."
- Nachrichtenagentur SID