"Trennung ist noch zu frisch" Eberl verrät, wie Nagelsmann Bayern absagte
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Julian Nagelsmann bleibt beim DFB und wechselt nicht zum FC Bayern – diese Nachricht erschütterte am Freitag ganz Fußball-Deutschland. Nun bezog FCB-Boss Eberl Stellung.
Die aktuelle Woche hält für den FC Bayern München Höhen und Tiefen bereit. Nach dem Weiterkommen in der Champions League am Mittwoch folgte am Freitag die Absage von Julian Nagelsmann. Der ehemalige Bayern-Trainer sollte ab Sommer zurück nach München kommen, entschied sich jedoch für einen Verbleib beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).
FCB-Manager Max Eberl verriet vor dem Spiel bei Union Berlin, das die Bayern locker mit 5:1 gewannen, wie die Kommunikation mit dem Bundestrainer ablief. "Ich würde es nicht als Absage bezeichnen, sondern er hat sich für den DFB entschieden", sagte Eberl.
Nagelsmann und der tief sitzende "Stachel"
Der Klub habe eine Liste mit möglichen neuen Trainern und sei mit den Kandidaten in Kontakt. "Wir haben mit Julian gesprochen, ohne dass es eine finale Szene war. Und irgendwann hast du halt gemerkt: Der Stachel von damals sitzt noch tief. Die Trennung ist noch sehr frisch. Und deswegen hat uns das nicht überrascht, sondern es war eine Entscheidung für den DFB. Was mich unglaublich für den deutschen Fußball freut, weil wir eine gute Europameisterschaft spielen wollen. Und dafür haben wir einen sehr, sehr guten Trainer", führte der Bayern-Manager aus.
Auf nochmalige Nachfrage zum genauen Gesprächsablauf mit Nagelsmann wiederholte Eberl: "Was ich gerade gesagt habe, dass die Trennung eben zu frisch ist und aus seiner Wahrnehmung zu früh wäre. Und das ist dann auch zu akzeptieren." Nagelsmann war im März 2023 bei den Bayern als Trainer entlassen worden und nahm einige Monate später den Posten des Bundestrainers an.
Unabhängig von Nagelsmanns Entscheidung sagte Eberl, dass der FCB in Sachen Trainersuche in "sehr, sehr guten Zügen" sei. Er hoffe, dass "wir da bald weiter sind."
Die Frage nach Zidanes Sprachkenntnissen
Der Klub sei mit mehreren Trainern in Gesprächen. Offenbar nicht zum Kreis der heißen Kandidaten zählt Zinédine Zidane. Auf die Frage, ob der neue Übungsleiter Deutsch sprechen müsse, verneinte Eberl. Er fügte allerdings an, dass dieser zumindest Englisch können solle.
Auf Lothar Matthäus' Einwurf, dass dies bei Zidane nach seinen Informationen nicht der Fall sei, entgegnete Eberl nur: "Ich weiß nicht, ob der Englisch spricht."
9. Spieltag
Matthäus kombinierte daraufhin: "Wenn er es nicht weiß, hat er auch nicht mit ihm gesprochen." Darauf entgegnete Eberl mit einem Lächeln in Richtung des Moderators: "Du hast es nicht gemerkt, Lothar hat es gemerkt."
Ein definitiver Ausschluss von Zidane war das nicht – zumal sich der Bayern-Manager nicht noch genauer zu dem Thema äußerte. Allerdings gab er leicht flapsig zu Protokoll: "Wenn wir uns nicht unterhalten können, wäre das doof."
- Sky-Interview mit Max Eberl