Bayern-Bosse feiern Team und Trainer "Totgesagte leben länger"
Beim 2:2 bei Arsenal lieferte der FC Bayern seine beste Leistung der letzten Monate ab. Die Chefetage zeigte sich erleichtert – und hofft nun auf mehr Ruhe in der Trainerfrage.
Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat den Münchner Auftritt im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gelobt und mehr solcher Leistungen des Starensembles eingefordert.
"Was soll ich sagen? Totgesagte leben länger – das ist, glaube ich, das Motto des heutigen Abends", sagte Dreesen im noblen Mannschaftshotel The Landmark in der Nacht zum Mittwoch in London.
Dreesen weiter: "Das war ein schwerer Monat. Wir haben, glaube ich, einige schwere Wochen in den Knochen mit zwei Niederlagen in der Bundesliga. Und was war das heute für ein Tag? Die Mannschaft hat heute ihr wahres Gesicht gezeigt. Ein fantastisches Spiel, ein intensives Spiel abgeliefert." Was ihm besonders gefiel: "Jeder hat für den anderen gekämpft. Das war richtig schön anzuschauen."
Dreesen: "Dann muss sich jeder in Acht nehmen"
Nach zuletzt zwei Bundesliga-Niederlagen gegen Dortmund und Heidenheim trat das Starensemble in London mit anderer Energie und Intensität auf. "Das ist das wahre Gesicht des FC Bayern und das wollen wir von euch, liebe Mannschaft, noch viel, viel öfter sehen", sagte Dreesen.
An dem Ort, an dem die Münchner vor elf Jahren mit dem Champions-League-Sieg den Höhepunkt ihres Triples feierten, sendete der 56-Jährige ein neues Titel-Signal. "Und dann muss sich jeder in Europa vor uns in Acht nehmen. Und natürlich lebt heute der Traum weiter."
6. Runde
Dienstag, 10.12.
Auch Sportvorstand Max Eberl zeigte sich zufrieden. Der Auftritt im Emirates Stadium hat ihn dazu veranlasst, erneut sein Vertrauen in den Trainer zu bekräftigen.
"Dass die Mannschaft und der Trainer zusammenpassen, wenn man funktioniert, das hat man heute wieder gesehen", sagte er. Zum Saisonende trennen sich Klub und Coach voneinander. Tuchel will mit dem Team am kommenden Mittwoch das Halbfinale der Königsklasse erreichen.
Eberl: "Dinge einfach mal so stehen lassen"
Eberl hofft nun auf mehr Ruhe in der Personalie: "Man hat eine Entscheidung gefällt für Sommer und dann sollte man einfach die Dinge so stehen lassen und nicht alle zwei Tage fragen: Ist er noch? Ist er nicht? Kann er noch? Wie lange noch? Wann ist er nicht mehr?", sagte der Ex-Gladbacher. Bei allem Verständnis für die Fragen müsse auch mal gesagt werden: "Hey, Chapeau vor der Leistung des Trainers mit der Mannschaft."
Bei der Suche nach einem neuen Trainer für den Rekordmeister möchte sich der 50-Jährige nicht treiben lassen. "Wenn es was gibt, werden wir es verkünden. Der weiße Rauch wird irgendwann aufsteigen", sagte Eberl, der den neuen Trainer noch im April verkünden möchte.
- Nachrichtenagentur dpa