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FC Bayern | Jetzt droht der erste Titel-K.o.: Oliver Kahn spricht Klartext


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Kahn spricht Klartext
Jetzt droht Bayern der erste Titel-K.o.

Julian Buhl, München

Aktualisiert am 29.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Quelle: Revierfoto/imago-images-bilder
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Nach dem dritten 1:1 in Folge ist der FC Bayern 2023 weiter sieglos. Jetzt wartet das erste K.o.-Duell. Vorstandsboss Oliver Kahn kündigt eine Reaktion an.

Oliver Kahn hatte Redebedarf. Der Vorstandsboss des FC Bayern wartete extra noch, bis Thomas Müller sein Interview in den Katakomben der Münchner Arena beendet hatte, bevor dann auch er in der Mixed Zone vor die dort wartenden Journalisten trat.

Die Arme hatte er staatsmännisch hinter dem Rücken verschränkt. Er trug einen dunkelblauen Wintermantel und um den Hals hatte er noch einen lila Schal gebunden. Kahn redete mit ruhiger Stimme. Und dennoch war nicht zu übersehen und schon gar nicht zu überhören, wie sehr es in dem einstigen Torwart-Vulkan brodelte. Kahn sprach Klartext!

"Also zunächst mal sind wir auch nach diesem Spieltag Tabellenführer. Das ist mal positiv", sagte der 53-Jährige nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Das Problem: Mit demselben Ergebnis hatten sich die Münchner bereits in ihren ersten beiden Partien nach dem Rückrundenstart der Bundesliga – in Leipzig und gegen Köln – zufriedengeben müssen.

Ihr Vorsprung auf Union Berlin ist deshalb auf gerade einmal einen Punkt zusammengeschrumpft, RB Leipzig folgt einen weiteren dahinter. Was das unrühmliche 1:1-Triple für die 2023 noch sieglosen Münchner nun bedeutet?

Kahn: "Es sind zwei Mannschaften"

"Negativ ist, dass dies das dritte Unentschieden in Folge ist. Das heißt, wir sind alles andere als gut in diese Rückrunde gestartet", sagte Kahn: "Objektiv fällt auf, dass das zwei Mannschaften sind. Das war die Mannschaft vor der Fußballweltmeisterschaft, und es ist jetzt die Mannschaft danach."

Dass sie der große Verlierer der WM sind, hatten die Münchner zumindest öffentlich in den vergangenen Wochen stets weit von sich gewiesen. Jetzt stecken sie aber mittendrin in der WM-Krise, vor der insgeheim alle Angst hatten.

"Warum wir im Moment unsere PS nicht auf die Straße bekommen, das werden wir jetzt in aller Ruhe analysieren", so Kahn, "dann werden wir schon auch aus diesem Tief wieder rauskommen."

Was Kahn jetzt Sorgen macht

Das war dem Rekordmeister mit Trainer Julian Nagelsmann auch nach der Herbstkrise mit vier sieglosen Spielen in Folge schließlich gelungen. Eine Sache beunruhigt Kahn allerdings ein wenig: "Damals hatten wir unglaublich viele Torchancen, haben aber einfach die Tore nicht gemacht. Das ist jetzt nicht der Fall."

Nagelsmann stimmte mit seinem Chef allerdings nicht überein: "Ich sehe jetzt keine zwei verschiedenen Mannschaften", sagte der Trainer auf der Pressekonferenz. "Wir haben auch in den guten Phasen so Elemente im Spiel gehabt wie jetzt auch."

Nachdem die Bayern in der ersten Halbzeit durch Leroy Sané (34.) in Führung gegangen waren und Frankfurt durch Kolo Muani (69.) ausgeglichen hatte, war die Eintracht dem Siegtreffer sogar deutlich näher.

Kahn kündigte an: "Wir werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen und auch aus dieser Phase wieder gestärkt herauskommen." Ihm sei "es lieber, wir haben jetzt eine schwierige Phase als dann gegen Ende der Saison". Wenn bis dahin die hochgesteckten Ziele nicht bereits verspielt sind.

Bereits am Mittwoch wartet mit dem schwierigen Achtelfinalspiel im DFB-Pokal bei Mainz 05 das erste K.o.-Spiel des Jahres auf die Münchner.

"K.o.-Spiel ist genau das, was wir jetzt brauchen"

"Gott sei Dank", sagte Kahn mit festem Blick und verengte seine Augen dabei, als t-online ihn darauf ansprach: "Ich glaube, das ist genau das, was die Mannschaft jetzt braucht. Sie braucht einfach Wettkampf, sie braucht Spiele. Und es geht nur über Arbeit und auch mal Erfolgserlebnisse, da jetzt wieder rauszukommen."

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Die durchaus anspruchsvolle Aufgabe bei den formstarken Mainzern komme "jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt. Da müssen wir jetzt richtig, richtig Gas geben und auch in der Bundesliga wieder nach oben zu kommen."

Angesprochen auf das Pokalspiel in Mainz sagte Nagelsmann: "Ob es zur rechten Zeit kommt, können Sie mich danach noch mal fragen. Generell bin ich aber froh, dass es am Mittwoch kein Unentschieden geben kann."

Notfalls nach Verlängerung oder Elfmeterschießen – die 1:1-Negativserie der Bayern wird in dem Pokalduell definitiv zu Ende gehen. Im Falle eines Knockouts könnte sie allerdings auch zu einer noch viel ernsteren, ausgewachsenen Krise führen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort im Stadion
  • Eigene Beobachtungen
  • Gespräch mit Oliver Kahn in der Mixed Zone
  • Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann
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