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Schalke 04: Neururer über Reis-Rauswurf – "An Dummheit nicht zu überbieten"


Kulttrainer über Schalke
"An Dummheit nicht mehr zu überbieten"

Von t-online, wl

Aktualisiert am 28.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Peter Neururer trainiert in der Bundesliga neben Schalke auch den VfL Bochum, Hannover 96 und Hertha BSC.Vergrößern des Bildes
Peter Neururer trainierte in der Bundesliga neben Schalke auch den VfL Bochum, Hannover 96 und Hertha BSC. (Quelle: IMAGO/RHR-FOTO)

Das Aus von Thomas Reis beim FC Schalke 04 zieht weitere Kreise. Jetzt äußerte sich ein Ex-Trainer des Klubs und teilte kräftig gegen den Zweitligisten aus.

Nach dem 1:3 beim FC St. Pauli am vergangenen Wochenende stellte der FC Schalke 04 seinen Trainer Thomas Reis frei. Die Gelsenkirchener stehen nach dem Bundesligaabstieg und nun sieben absolvierten Partien im deutschen Unterhaus nur auf Rang 16.

Ex-Trainer und Bundesliga-Kultfigur Peter Neururer kritisierte nun den Zweitligisten aufs Schärfste. "Natürlich war ich schockiert, aber auch nicht wirklich überrascht", sagte Neururer über das Aus von Thomas Reis im Gespräch mit dem TV-Sender Sport1. "In den vergangenen Wochen haben sich intern einige Dinge abgespielt, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Das hat aber nichts mit Reisi zu tun, sondern mit der Führung des Klubs."

Insbesondere der Zeitpunkt der Entlassung habe Neururer negativ überrascht. "Es ist an Dummheit nicht mehr zu überbieten", schoss der 68-Jährige gegen seinen Ex-Klub. "Das ist eigentlich nicht Schalke, aber die Personen, die den Verein gerade nach außen hin präsentieren, zu denen passt das."

Neururer hält Knäbel auf Schalke für "überfordert"

Ziel der Kritik seien laut Neururer vor allem S04-Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor André Hechelmann. "Wenn ich den Trainer entlasse und Fragen von Journalisten in der PK mit 'Dazu sage ich nichts' abbügle, dann sagt das alles aus", wetterte der Ex-Coach. "Knäbel gibt ein ganz schlechtes Bild nach außen ab, das hat mit Schalke nichts zu tun." Der Sportvorstand hatte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch relativ kurz angebunden auf einige Fragen von Journalisten reagiert.

Bei Hechelmann kritisierte Neururer vor allem dessen Aussagen nach dem Spiel gegen St. Pauli. Der Sportdirektor hatte gesagt, "man stehe zu 100 Prozent zum Trainer. Wenn das 100 Prozent sind, dann weiß ich, warum man zu 100 Prozent wieder aufsteigt", so Neururer.

Alibis? "Die Mannschaft lacht sich tot"

Thomas Reis sei laut dem langjährigen Bundesligatrainer zudem der richtige Coach für S04 gewesen. "Er hat den Abstieg sensationell moderiert. Und er hat auch noch eine Euphorie ausgelöst. Das hat es auf Schalke noch nie gegeben", sagte Neururer. "Alle waren voll des Lobes über Thomas Reis. Die Bosse meinten zu Beginn der Saison, dass dieses Team wachsen müsse. Und dieses Wachstum hört nach sieben Spieltagen auf."

Natürlich habe es auch schlechte Spiele gegeben. Doch nicht alle Partien seien katastrophal gewesen. Im Pokal sei Schalke zudem weitergekommen. Die Probleme hätten aber Neururers Meinung nach schon am Saisonanfang begonnen.

"Als bei der Wahl des neuen Hauptsponsors der CEO beurlaubt wurde und bis heute noch kein Nachfolger gefunden werden konnte", führte er aus. "Knäbels Vertrag läuft aus, und das weiß jeder da draußen. Die Mannschaft lacht sich tot, hat ein Alibi nach dem anderen. Und schuld hat am Ende immer der Trainer?"

Neururer über Baumgartl: "Trainer mit keinem Wort diskreditiert"

Den Eklat um Timo Baumgartl, der nach der Partie am Millerntor den Trainer und die Taktik kritisiert hatte, bewertete Neururer ebenfalls. "Das mit Baumgartl ist für mich ganz klar Führungsschwäche. Meine Spieler durften immer eine klare Meinung haben, so wie es Baumgartl gemacht hat, ist es im Sinne des Ehrenkodex nicht möglich", erläuterte er.

Der Spieler habe "mit keinem Wort den Trainer diskreditiert." Neururer erklärte zudem, wie er die Situation gehandhabt hätte: "Ich hätte ihn mit dem Sportvorstand / Sportdirektor zu mir in die Kabine geholt und hätte ihn gefragt, wie hoch die Geldstrafe sein soll."

Dann schob er noch nach: "Baumgartl war ein Leistungsträger der Mannschaft. Was nützt mir eine Sanktion für einen Spieler, wenn dadurch das Team geschwächt wird? Und in der öffentlichen Darstellung ist es einfach eine Katastrophe."

Ein eigenes Engagement in Gelsenkirchen wie in der Saison 1989/1990 schloss Neururer derweil aus. "Ich würde es nicht machen bei Schalke. Nicht unter Knäbel und Co.", so die Trainerlegende.

Verwendete Quellen
  • sport1.de: "„Die Mannschaft lacht sich tot”"
  • Eigene Recherche
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