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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Chaos bei Formel-1-Team Nächster Knall bei Red Bull? Verstappen-Vertrauter wohl vor Aus
In der unübersichtlichen Lage um Teamchef Christian Horner droht offenbar die nächste Eskalation. Ein mächtiger Mann beim österreichischen Rennstall steht offenbar vor der Ablösung.
Das wäre ein echter Hammer – und die nächste Eskalationsstufe im Chaos beim Formel-1-Team Red Bull. Mehr noch: Jetzt könnte dem Erfolgsrennstall im schlimmsten Fall tatsächlich der Zerfall drohen.
Denn der ORF meldete am Freitag: Der einflussreiche Motorsport-Berater Helmut Marko soll bei Red Bull vor der Ablösung stehen. Der 80 Jahre alte Österreicher – ein Vertrauter von Weltmeister Max Verstappen – äußerte sich am Freitag in Saudi-Arabien ausweichend zu den Spekulationen um eine Suspendierung: "Es gibt so viele Gerüchte – ich will dazu eigentlich gar nichts sagen", erklärte Marko nach dem Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien bei Sky. Dann äußerte sich der Stratege vielsagend: "Ich habe noch ein Gespräch morgen, und dann sehen wir. Aber wie gesagt: Es muss alles passen, damit ich da weiter arbeiten will."
Auf Nachfrage von Sky-Reporter Peter Hardenacke bestätigte Marko, dass es auch an ihm liege, ob er bei Red Bull bleibe. Eine Entscheidung werde "beiderseitig" getroffen. Auf eine weitere Nachfrage verriet Marko noch, mit wem er am Samstag denn das erwähnte Gespräch führen werde: "Mein direkter Vorgesetzter ist Oliver Mintzlaff." Mintzlaff ist deutschen Sportfans noch bekannt als Geschäftsführer von RB Leipzig, seit 2022 ist der 48-Jährige in der Geschäftsleitung des Konzerns.
"Wir wollen Frieden im Team"
Marko gilt als interner Widersacher Horners, der von den thailändischen Mehrheitseigentümern von Red Bull gestützt wird. Im ORF sagte er: "Wir wollen Frieden im Team. Diese WM wird schwierig genug mit 24 Rennen, darauf müssen wir uns konzentrieren."
Seit Wochen brodelt bei Red Bull die Affäre um Teamchef Christian Horner, dem von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden war. Nach einer internen Untersuchung des Konzerns wurde die Beschwerde der Frau abgewiesen, Horner durfte im Amt bleiben. Weil kurz darauf aber anonyme Mails mit pikantem Material auftauchten, geriet der Brite erneut in Erklärungsnot.
Sollte Marko, der einen Vertrag bis Ende 2026 hat, den Rennstall tatsächlich verlassen müssen, würden auch die Zweifel an der Zukunft von Max Verstappen bei Red Bull wieder wachsen. Angeblich hat der Niederländer in seinem bis ins Jahr 2028 laufenden Vertrag eine Klausel, die ihm bei einem Weggang von Marko einen Abschied zum Saisonende ermöglicht. Weil sich Verstappens Vater Jos zuletzt mit deutlichen Worten gegen Horner gestellt hatte, war bereits über einen Wechsel des dreimaligen Champions zu Mercedes spekuliert worden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa