Mit Kartons auf dem Kornmarkt Großdemo gegen rechts: Brandmauer soll wieder aufgebaut werden
Tausende Nürnberger werden am Samstag auf die Straße erwartet. Der Vorsitzende der Allianz gegen Rechtsextremismus kritisiert schon im Vorfeld die Union scharf.
Die Allianz gegen Rechtsextremismus ruft am Samstag, den 8. Februar, zu einer großen Kundgebung in Nürnberg auf. Unter dem Motto "Nie wieder ist JETZT! Wer Demokratie wählt, wählt keine Rassisten" sollen Menschen zusammenkommen, um ein Zeichen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu setzen. Die Demonstration findet um 16 Uhr auf dem Kornmarkt statt. Vor einem Jahr versammelten sich bei einer ähnlichen Kundgebung gegen rechts mehr als 25.000 Menschen.
Der Vorsitzende der Allianz, Stephan Doll, wird die Veranstaltung eröffnen. Hauptredner ist der Kabarettist Christian Springer, der sich vielfach gesellschaftlich engagiert. Zudem findet eine Interviewrunde mit Bernhard Stiedl, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Bayern, und Dr. Sabine Weingärtner, Präsidentin des Diakonischen Werks Bayern, statt. Die stellvertretende Vorsitzende der Allianz, Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, führt durch das Programm.
Die Allianz gegen Rechtsextremismus ruft die Teilnehmer dazu auf, am Samstag eigene Kartons mitzubringen. Auf diesen sollen sie dann notieren, was ihnen an der Demokratie wichtig ist. Danach sollen die Kartons am Kornmarkt symbolisch eine "Brandmauer für die Demokratie" bilden.
Mit der Kundgebung will die Allianz nicht nur gegen Rechtsextremismus protestieren, sondern auch eine positive Botschaft senden. "Wir laden die Menschen ein, zu zeigen, wo die Mehrheit steht. Es muss klar sein, dass die Probleme in unserem Land im Rahmen der demokratischen Spielregeln gelöst werden müssen", betont Hann von Weyhern.
Brandmauer aus Karton soll auf dem Kornmarkt entstehen
Stephan Doll kritisiert in dem Kontext auch die jüngsten politischen Entwicklungen in Deutschland. Der Vorsitzende der Allianz verweist dabei auf die Bundestagssitzung vom 29. Januar, in der die Union einen Antrag mit "den Stimmen von Rechtsextremen" beschlossen hatte. "Dass so etwas am selben Tag passiert, an dem der Bundestag der Befreiung von Auschwitz gedenkt, ist perfide", so Doll.
Seine Kritik am Vorgehen der CDU und CSU ist deshalb bemerkenswert, weil die Stadt Nürnberg Gründungsmitglied des Vereins ist. Mit Oberbürgermeister Marcus König steht derzeit aber ein CSU-Mann an der Stadtspitze. In der Allianz gegen Rechtsextremismus sind verschiedenste Städte, Landkreise und auch zivilgesellschaftliche Institutionen aus dem Großraum Nürnberg organisiert. Der Verein hat sich dem Kampf gegen Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus verschrieben.
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- Pressemitteilung der Allianz gegen Rechtsextremismus vom 4. Februar 2025