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Nürnberg: City-Point und Kaufhof bald eine Einheit? Das fordern CSU und SPD


Wiederbelebung nach Leerstand
"Das Herz der Innenstadt zusammendenken"


15.10.2024 - 09:19 UhrLesedauer: 3 Min.
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Die Eingänge von City-Point (l.) und Kaufhof (r.): Kunden gehen in beiden Läden schon längst keine mehr ein und aus – sie trennen nur wenige Meter.Vergrößern des Bildes
Die Eingänge von City-Point (links) und Kaufhof (rechts): Sie trennen nur wenige Meter – Kunden gehen in beiden Läden schon längst nicht mehr ein und aus. (Quelle: imago/imago-images-bilder)

Wie gelingt es, die verlassenen Gebäude mitten in der Stadt wiederzubeleben? Für den Kaufhof gibt es eine Idee, die könnte jetzt womöglich auch auf den City-Point ausgeweitet werden.

Leerstand in Nürnberg: Wohl nirgendwo ist das Problem so drängend wie am Eck zwischen Breiter Gasse, Pfannenschmiedsgasse und Königstraße. Dort stehen mit dem City-Point und dem ehemaligen Kaufhof gleich zwei große Gebäude leer. Bei letzterem ist die Stadt nun am Zug, sie hat das ehemalige Kaufhaus mit breiter Zustimmung im Sommer gekauft.

Seitdem arbeitet sie daran, wieder Leben in das Gebäude zu bekommen. Ein Kongresszentrum mitten in der Stadt, ein Schaufenster der Wissenschaft zur Innenstadt, ein Bildungszentrum – all das ist gerade für den ehemaligen Kaufhof im Gespräch. Die beiden Universitäten sind genau wie die Technische Hochschule und die Industrie- und Handelskammer im Boot.

Mit dem City-Point klafft wenige Meter weiter die nächste große Lücke in der Innenstadt. Allerdings gibt es auch hier Hoffnung: Das Gebäude steht unmittelbar vor dem Verkauf, wie t-online aus Kreisen der Stadt erfahren hat. Währenddessen mehren sich die Stimmen, die fordern, beide Gebäude als Einheit zu denken.

Gemeinsame Lösung für City-Point und Kaufhof?

Die Misere im City-Point begann 2017: Damals kaufte ein Düsseldorfer Unternehmen das Shoppingcenter, um es abzureißen und an gleicher Stelle einen Neubau zu errichten. Doch daraus wurde nichts – die Projektgesellschaft ging insolvent, das leer stehende Einkaufszentrum verwahrloste zusehendes. Im Umfeld zogen sich immer mehr kleinere Läden zurück, Leerstand wurde in der gesamten Breiten Gasse zu einem immer größeren Problem.

CSU: "Alle Versuche waren erfolglos"

Andreas Krieglstein ist der Fraktionsvorsitzende der CSU im Nürnberger Rathaus. "Alle Versuche, das Projekt wieder zum Laufen zu bringen, waren erfolglos", so der Kommunalpolitiker. Dennoch gibt er sich optimistisch. Es sei deshalb jetzt an der Zeit, dass die Stadtverwaltung die Wiederbelebung gemeinsam mit einem Investor vorantreibe.

Seine Amtskollegin Christine Kayser von der SPD sieht das ähnlich. Sie sagt, die SPD-Stadtratsfraktion wünsche sich seit Februar, dass sowohl Kaufhof als auch City-Point als Bildungsort in der Stadt zusammen gedacht und entwickelt werden. Die Machbarkeitsstudie, die die Verwaltung zur Entwicklung des Kaufhofs in Auftrag geben will, müsse deshalb auch das ehemalige Einkaufszentrum in der Nachbarschaft einschließen. "Das Herz der Innenstadt muss zusammen gedacht werden", so Kayser.

Joint Venture als Lösung?

CSU-Mann Krieglstein sieht eine mögliche Lösung in einem Joint Venture – also einem Projekt, an dem sich mehrere Unternehmen beteiligen. Er könne sich vorstellen, dass ein neuer Investor gemeinsam mit Stadt, Messe und Industrie- und Handelskammer eine Projektgesellschaft gründe, um das Areal zwischen City-Point und Kaufhof zu entwickeln.

Gelinge das, möchte CSU-Fraktionsvorsitzender Krieglstein auch die Pfannenschmiedsgasse, die genau zwischen den beiden Bauten liegt, in den Blick nehmen. Ihm schwebt dort eine grüne Oase mit Bäumen vor. Vorbild könne der Augustinerhof sein. Dort finden sich neben dem Deutschen Museum auch ein Hotel und öffentliche Sitzgelegenheiten direkt an der Pegnitz. Durch den Neubau sei es gelungen, den kompletten Bereich westlich des Hauptmarkts aufzuwerten, meint Krieglstein.

SPD sieht eine Chance für die Stadt

Auch Christine Kayser begreift den Leerstand von City-Point und Kaufhof jetzt als Chance für die Innenstadtentwicklung. Sie betont, dass der SPD künftig "ein gelungener Mix zwischen kommerziellen und nicht kommerziellen Nutzungen" im gesamten Nutzungskonzept für beide Gebäude wichtig sei. Gerade im Erdgeschoss des Kaufhofs sollten Angebote aus dem Non-Profit-Bereich untergebracht werden, fordert Kayser.

Ihr schweben Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche und Familien vor, wie etwa Sitz- und Arbeitsplätze. Auch sollten nach ihrem Willen dort Spielmöglichkeiten für kleinere Kinder untergebracht werden. Sie will aus dem Kaufhof einen "lebendigen, urbanen Ort" machen.

Weiter sagt die Stadträtin, gerade für Investoren sei das Areal besonders attraktiv, da mit der Industrie- und Handelskammer, der Messe und den Universitäten "gute Ankermieter" in den Startlöchern stünden. Doch woher plötzlich der Optimismus? Der hängt wohl damit zusammen, dass ein Käufer für den City-Point gefunden scheint. Der möchte das Areal wohl tatsächlich gemeinsam mit der Stadt weiterentwickeln. In trockenen Tüchern ist das aber bislang nicht.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Andreas Krigelstein
  • Telefonat mit Christine Kayser
  • Anfrage bei Andrea Heilmaier
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