Sorge um Datenschutz Tausende Wohnungen müssen neu vermessen werden
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wohnungen per 3D-Scanner messen? Bei mehreren Nürnberger Mietern löst das Bedenken beim Thema Datenschutz aus. Doch es gibt eine Alternative.
In Nürnberg müssen bis November alle etwa 2.500 vermieteten Wohnungen der Wohngenossenschaft Noris eG neu vermessen werden. Das berichtet das Portal nordbayern.de. Für mehrere Mieter ist das ein Grund für Ärger: Denn für die Vermessungen würden 3D-Scanner eingesetzt, die auch Aufnahmen der privaten Räume erstellen.
Die Wohnungsgenossenschaft wirkt potenziellen Sorgen der Mietenden entgegen: Sollte sich ein Bewohner oder eine Bewohnerin weigern, die Wohnung per 3D-Laserscan zu vermessen, würde man dies respektieren, so Geschäftsführer Markus Höhenberger laut nordbayern.de.
Vermessung per Hand als Alternative möglich
"Stattdessen wäre denkbar, ein normales, aber sehr zeitaufwendiges Handaufmaß zu machen oder aber auf eine baugleiche Wohnung, die unter oder über der jeweiligen Wohnung liegt, zu spiegeln", sagt er. Höhenberger betont dem Bericht zufolge aber, dass solche 3D-Vermessungen nichts Außergewöhnliches sind. Außerdem würden mit der Verarbeitung der Daten alle personenbezogenen Daten gelöscht und in nicht personenbezogene Daten umgewandelt.
Doch warum sind die neuen Vermessungen überhaupt notwendig? "Nach nunmehr 17 Jahren und im Zuge der Digitalisierung bestand die Notwendigkeit, dass die Noris eG erneut ihren Gebäudebestand durch einen externen Dritten begehen lässt", sagt Höhenberger zu nordbayern.de.
Die Erhebung solle die Grundlage für ein "neu angeschafftes IT-Werkzeug sein, das eine einfache Verwaltung und Zusammenführung aller Informationen" bietet, also von allen Gebäuden, Wohnungen und Grundstücken. Die erhobenen Daten sollen dann etwa für Instandsetzungsplanungen, Portfolioanalysen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen genutzt werden.
- nordbayern.de: "Neue Vermessung nötig: Tausende vermietete Wohnungen in Nürnberg betroffen - Fotos von Privaträumen" (Stand: 19. September 2024, 13.30 Uhr)