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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Steht seit einem Jahr leer Diskussion um Zukunft des Kaufhof-Gebäudes nimmt Fahrt auf
Wie soll mit dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Nürnberg umgegangen werden? Söder sagt abreißen – die SPD sucht nach Alternativen.
Seit einem Jahr steht der ehemalige Kaufhof nun leer. Die Lücke klafft auf der Achse zwischen Hauptbahnhof und Lorenzkirche. Doch wie mit dem Leerstand umgehen? Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat bereits im Februar einen Abriss ins Spiel gebracht. Die SPD will jetzt einen anderen Weg gehen – und hat Bürger sowie Experten in die Diskussion eingebunden.
Dafür haben die Sozialdemokraten Mitte Juni einen Stadtrundgang organisiert. Die Fraktionsvorsitzende Christine Kayser hatte dazu neben Bürgern auch diverse Experten eingeladen. Dazu zählen eine Stadtentwicklerin, die Geschäftsführerin der Congress- und Tourismuszentrale sowie eine Gewerkschaftssekretärin und Vertreter der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm sowie der Technischen Universität (UTN).
Das Kaufhof-Gebäude
Im Juni 2023 gingen die Lichter im ehemaligen Kaufhof in der Königstraße aus, seitdem steht das denkmalgeschützte Kaufhaus mitten in der Innenstadt leer. Die CSU brachte den Vorschlag ins Spiel, einen Teil des Gebäudes künftig als Kongresszentrum zu nutzen. Eine Idee, die vielen im Stadtrat gefällt. Über die Umsetzung wird allerdings gestritten. Ministerpräsident Markus Söder warb für einen Abriss und anschließenden Neubau. Die SPD lehnt das ab und verweist auf den Denkmalschutz.
Kayser: "Menschen bringen das Leben in unsere Innenstadt"
Christine Kayser, selbst Innenarchitektin, lehnt im Gegensatz zu Söder einen Abriss des Kaufhauses ab. Sie sagt: "Es sind die Menschen, die das Leben in unsere Innenstadt bringen. Daher muss sie gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gestaltet werden." Bei dem Rundgang ging es ihr vorrangig darum, Ideen für das Gebäude zu sammeln.
Einen Vorschlag brachten etwa die Vertreter der Hochschule ein. Diese könnten sich vorstellen, das Gebäude künftig mitzunutzen, als eine Art "Schaufenster der Wissenschaft" in der Innenstadt. Yvonne Coulin von der Congress- und Tourismuszentrale warb bei der Veranstaltung erneut dafür, ein Teil des Gebäudes als Kongresszentrum zu nutzen. Der Trend gehe dahin, dass Geschäftsreisende eine Tagung mit einem Kurzurlaub am Tagungsort verbänden. Diese freuten sich vor allem, wenn sich das Tagungszentrum unmittelbar in das städtische Leben einfügt.
Machbarkeitsstudie soll Klarheit liefern
Bürger haben unter anderem vorgeschlagen, Gastronomie und Kultureinrichtungen in dem Gebäude unterzubringen. Stadträtin Kayser resümierte, dass für das Gebäude in der Königstraße eine "Sowohl als auch"-Nutzung infrage komme. Heißt: verschiedene Projekte und Nutzungsarten unter einem Dach.
Nach dem Willen der SPD soll nun eine Machbarkeitsstudie Erkenntnisse darüber liefern, wie die Zukunft des Gebäudes aussehen könnte. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion bereits im Stadtrat gestellt. In der vergangenen Sitzung des Wirtschaftsausschusses wurde die Verwaltung beauftragt, die Grundlagen für die Studie zu schaffen.
- Pressemitteilung der SPD-Fraktion vom 24. Juni 2024
- Eigene Recherchen