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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Autofahrer aufgepasst "Letzte Generation" kündigt neue Proteste in Nürnberg an
Autofahrer aufgepasst: Die "Letzte Generation" nimmt Kurs auf Nürnberg. Eine Allgemeinverfügung der Stadt scheint die Klimaaktivisten nicht aufzuhalten.
Nürnberg sollte sich auf weitere Proteste der Bewegung "Letzte Generation" vorbereiten. Und das bereits ab dem morgigen Donnerstag, wie die Aktivisten jetzt ankündigten.
Nach Aktionen in Würzburg hätten sich die Aktivisten nun auf den Weg nach Nürnberg gemacht, heißt es in einer Pressemitteilung. Beinahe genau ein Jahr nach der großen Blockadeaktion vor dem Hauptbahnhof, die über Stunden den Mittagsverkehr störte.
- "Die sollen arbeiten gehen": Aktivisten kleben sich vor Bahnhof
Dabei versucht die Stadt Nürnberg mit einer Allgemeinverfügung, solche Versammlungen der "Letzten Generation" zu unterbinden. Darin wurden Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro für Teilnahme an den Protesten angedroht, für die Organisatoren wurde sogar eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr in Aussicht gestellt.
So reagiert die Stadt Nürnberg auf die Ankündigung
Das Papier galt zunächst bis zum 31. Juli, wurde wegen der neu angekündigten Proteste in Bayern nun aber bis Ende August verlängert. Das teilt Olaf Kuch vom zuständigen Direktorium Bürgerservice, Digitales und Recht auf Nachfrage von t-online mit. "Der Stadt Nürnberg und der Polizei war und ist bewusst, dass gerade bei diesem Adressatenkreis nicht damit zu rechnen ist, dass die Allgemeinverfügung befolgt wird, solche Aktionen also unterbleiben", erklärt Kuch. Jedoch gebe die Regelung den Behörden einen konkreten Handlungsrahmen und verbreitere die Möglichkeit, Verstöße zu verfolgen.
Die Demonstrationen der Aktivisten konzentrieren sich zurzeit auf Bayern. Die Organisation der "Letzten Generation vor den Kipppunkten" setzt sich für dringende Umweltthemen ein und macht unter anderem auf die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft aufmerksam. In den vergangenen Tagen hatten die Unterstützer ihre Forderungen in Würzburg deutlich gemacht. Dort blockierten sie etwa die B19.
Nürnberg zuletzt öfter Ziel von Klimaaktivisten
Die Proteste in Unterfranken gipfelten am Dienstag in einer unangemeldeten Demonstration, die bis in die späten Abendstunden dauerte. Die Polizei griff daraufhin ein und nahm insgesamt 43 Aktivisten fest, die meisten ließ sie später wieder frei. Sieben Personen blieben jedoch über Nacht in Gewahrsam. Mittlerweile sind alle wieder auf freiem Fuß. Einige von ihnen befinden sich nun auf dem Weg nach Nürnberg.
Hier kam es zuletzt vermehrt zu Aktionen: So verursachten Aktivisten Mitte Juli insgesamt drei Blockaden gleichzeitig in Nürnberg. Sie klebten sich an den Frankenschnellweg, den Frauentorgraben und den Plärrer. Ein Autofahrer wurde schwer verletzt, als er in das Stauende raste. Auch das Norisringrennen wurde Ziel der Proteste.
- Anfrage bei der Stadt Nürnberg
- Pressemitteilung der Letzten Generation vom 16. August 2023