Kölner Rosenmontagszug Warum tonnenweise Sand auf die Straßen gekippt wird

Kurz vor Beginn des größten Karnevalszugs Deutschlands verteilen die Verantwortlichen Sand und Erde – sogar mitten vor dem Kölner Dom.
Kurz vor den Karnevalstagen putzt sich Köln in der Regel noch einmal heraus. Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) reinigen alle Straßen penibel, außerdem werden die Zugstrecken des Rosenmontagszugs genau kontrolliert. Doch kurz vor dem Start liegen auf einmal tonnenweise Sand und Erde auf den Straßen – selbst vor dem Kölner Dom.
Die Sandmengen haben einen Grund, denn vor allem sind sie für die mehr als 200 Pferde da, die im Rosenmontagszug mitlaufen. Sie sollen dadurch mit ihren Hufen besser über die Kopfsteinpflasterabschnitte im Stadtgebiet laufen können. An kleineren Anstiegen ist der Sand außerdem dafür da, dass die Pferde besser anlaufen können.
Kölner Karneval: Darum liegt Sand und Erde auf den Straßen
Betroffen davon sind unter anderem Abschnitte direkt am Zugstart am Chlodwigplatz, aber auch Bereiche auf der Domplatte. Zwar liegt dort kein richtiges Kopfsteinpflaster, die einzelnen Platten könnten den Pferden dennoch Probleme bereiten.
Die Sand- und Erdeabschnitte sind nicht nur in Köln vorhanden, sondern auch bei anderen Karnevalsumzügen gängige Praxis. Auch die britische Königsfamilie nutzt die Methode regelmäßig bei Großereignissen in London. So beispielsweise auch bei der Beerdigung von Queen Elizabeth II., als in weiten Teilen des Stadtgebiets Sand verteilt wurde.
Rosenmontagszug: Debatte um Pferde neu entfacht
Neben der Hilfe für die Pferde hatten die Sandhaufen in London auch einen anderen Grund: Sie wurden aufgeschüttet, damit die Lafette mit dem Sarg der Queen besser über Kopfsteinpflasterabschnitte gezogen werden konnte. Wie in London werden die Sandhügel auch in den kommenden Tagen nach und nach wieder abgetragen.
Die Debatte um die Teilnahme von Pferden am Rosenmontagszug war in den vergangenen Tagen neu entfacht worden. Die Tierschutzorganisation "Notpfote" hatte die Stadt Köln dazu aufgerufen, die Teilnahme endgültig zu verbieten. Die Tiere werden vor dem Start einer Dopingkontrolle unterzogen, um zu verhindern, dass ihnen zu starke Betäubungsmittel gegeben werden. "Das ist keine Tradition, das ist Tierquälerei", heißt es in dem Video.
- Reporter vor Ort
- Eigene Recherchen