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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Autobahnabschnitt bei Köln Baum-Allee an der A4 verursacht Millionenkosten
Die Baum-Allee entlang der A4 wurde erst 2014 entlang des neuen Autobahnabschnitts eingeweiht. Seitdem verursacht sie horrende Kosten.
Mehr als 250 Bäume säumen die Allee "Baum des Jahres" auf der A4 zwischen Köln und Aachen. Die Bäume des Jahres von 1989 bis 2018 sind täglich von mehreren Tausend Autofahrern zu begutachten. Doch die aufwendig angelegte Baum-Allee hat einen hohen Preis: Seit ihrer Einweihung verursacht sie Kosten in Millionenhöhe.
Die Bedingungen entlang des schnurgeraden Autobahnabschnitts neben dem Tagebau Hambach sind alles andere als optimal: Abgase von der Autobahn, gepaart mit Staub aus dem Rheinischen Braunkohlerevier und immer häufiger auftretende Dürren machen eine intensive Pflege erforderlich. Seit 2014 wurden dafür rund 1,3 Millionen Euro ausgegeben.
A4 bei Köln: Baum-Allee verursacht Millionenkosten
"Darin enthalten sind unter anderem sämtliche Pflanzungen, Entwicklungspflegemaßnahmen, Pflege des gesamten Böschungsbereichs und auch Verkehrsabsicherungen", teilte eine Sprecherin der Autobahn GmbH t-online auf Anfrage mit. Alleine im Jahr 2024 hat der Bund für die Pflege etwa 150.000 Euro ausgegeben. Eingerechnet sind dabei auch weitere Arbeiten, die "in einem Abwasch" erledigt wurden.
Bis 2018 wurden die Kosten zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und RWE aufgeteilt. Der Energiekonzern hatte den alten Autoabschnitt zwischen Kerpen und Düren abgebaggert, weil dieser im Bereich des Tagebau Hambach lag. Der neue A4-Abschnitt verläuft seitdem gerade, unmittelbar neben dem Braunkohleabbaugebiet.
Ab 2018 übernahm zunächst Straßen.NRW die Kosten für die Pflege der Baum-Allee, seit 2021 ist nach einem Zuständigkeitswechsel die Autobahn GmbH des Bundes zuständig und trägt zu 100 Prozent die Kosten.
Tagebau Hambach: Allee "Baum des Jahres" in der Kritik
In der Vergangenheit mussten wegen Trockenheit Bäume teils ersetzt und neu gepflanzt werden, die Bedingungen im Böschungsbereich der Autobahn sind alles andere als optimal für die Pflanzen. Im Jahr 2024 konnte das durch intensive Pflege verhindert werden. "Vergangenes Jahr sind keine Bäume ersetzt oder ausgepflanzt worden", teilte eine Sprecherin weiter mit.
Ursprünglich sollten die Bäume die Monotonie entlang der Autobahn durchbrechen und an den Hambacher Wald erinnern, der vor Beginn des Braunkohletagebaus die Region prägte. Auch Autofahrer sollten so auf der geraden Strecke ein wenig Abwechslung bekommen. Trotz Kritik hatte die Autobahn GmbH erst im vergangenen Jahr betont, an der Baum-Allee entlang der A4 weiter festhalten zu wollen.
- Anfrage bei der Autobahn GmbH Rheinland (per E-Mail)
- Eigene Recherchen