Mahnwache geht weiter Aktivisten vom Tagebau Hambach erzielen Erfolg vor Gericht
Eine Mahnwache an einem Wäldchen am Braunkohletagebau wird zum Zankapfel zwischen RWE und Demonstranten. Die Aktivisten zogen vor Gericht.
Im Streit um eine aufgelöste Mahnwache nahe dem Tagebau Hambach haben Umweltaktivisten vor Gericht einen Erfolg erzielt. Die Aktivisten durften ihre Mahnwache wieder am ursprünglichen Standort aufbauen. Ein entsprechender Eilantrag wurde vom Verwaltungsgericht Köln bestätigt.
Etwa zehn Demonstranten seien wieder auf das Gelände nahe dem sogenannten "Sündenwäldchen" umgezogen, sagte eine Sprecherin der Aktivisten. Ein Sprecher der Kreispolizei Rhein-Erft sagte, die Mahnwache verlaufe friedlich. Es sei keine Räumung geplant.
Die Aktivisten hatten an der Zufahrt zu dem Wäldchen in Kerpen-Manheim ein Camp errichtet, um so dessen Rodung zu verhindern. Am Donnerstag war die Mahnwache von der Polizei friedlich aufgelöst worden. Die Demonstranten waren zunächst auf eine zur Verfügung gestellte Ausweichfläche gezogen.
Bund legt Klage ein
Unterdessen hatte im Streit um den Betriebsplan und mögliche Rodungen im Braunkohlerevier Hambach die RWE Power AG gegenüber dem Oberverwaltungsgericht in Münster eine sogenannte Stillhaltezusage abgegeben. Damit wird gesichert, dass vor Ende des laufenden Monats keine Rodungsarbeiten stattfinden.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) hatte am 3. Januar Klage gegen den aktuellen Hauptbetriebsplan eingelegt und gleichzeitig per Eilverfahren versucht, die Rodung am "Sündenwäldchen" zu verhindern.
Der Hambacher Forst steht für jahrelange Proteste rund um den Braunkohletagebau Hambach. Nordrhein-Westfalen will im Jahr 2030 vorzeitig aus der Kohleverstromung aussteigen.
- Nachrichtenagentur dpa