t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Köln: Verweilverbot am Brüsseler Platz – Das Problem ist nur verschoben


Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.

Verweilverbot am Brüsseler Platz
Party verschoben – Problem nicht behoben


18.12.2024 - 03:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Brüsseler Platz an einem Samstag zwischen 22 und 24 Uhr: Das Partyvolk strömt auf den Platz.Vergrößern des Bildes
Der Brüsseler Platz an einem Samstag (Archivbild): Im Sommer wird es hier abends sehr voll – und dementsprechend laut. (Quelle: Dierk Himstedt)
News folgen

Die Stadt muss am Brüsseler Platz handeln – das hat ein Gericht angeordnet. Während die Anwohner dort ruhiger schlafen können, kommt auf andere mehr Lärm zu. Hoffen wir, dass keine Pingel unter ihnen sind.

Verweilverbot: Das Wort aus dunklen Corona-Zeiten geistert plötzlich wieder durch Köln. Mit einer nächtlichen Platzsperre am Wochenende will die Stadt den Lärm am Brüsseler Platz in den Griff kriegen. Sie muss sogar: denn ein Gerichtsurteil zwingt sie dazu. Die nun getroffene Entscheidung ist allerdings kurzsichtig: denn sie verschiebt das Problem nur an andere Stelle(n).

 
 
 
 
 
 
 

Ich gebe zu: Als Einwohnerin des Belgischen Viertels bin ich in dieser Diskussion befangen. Aber ich weiß eben auch aus eigener Erfahrung, dass die starke Präsenz des Ordnungsamtes am Brüsseler Platz in den vergangenen Jahren schon für eine Verschiebung in Richtung Aachener Straße gesorgt hat. Die Massen stehen nun vor dem "Pimock" an der Ecke Brüsseler Straße. Und sie werden noch mehr werden, wenn der Brüsseler Platz künftig gesperrt ist.

Wie der Laubbläser zur Vorstadt-Idylle

Während die einen nach vielen Jahren wieder ruhig(er) schlafen können, wälzen sich die nächsten im Bett herum. Und auch unter ihnen wird es pingelige Klagefreudige geben – und das ganze Spiel geht von vorne los. Gerichte ordnen an, die Stadt muss umsetzen, es droht eine ewige Spirale. Solange wir Bürger nicht endlich kapieren, dass Kneipen und ausgelassene Menschen zu einer Großstadt gehören wie der Laubbläser zur Vorstadt-Idylle, wird sich nichts ändern.

Bleibt also nur, an die Toleranz der Anwohner zu appellieren: Finden Sie "La dolce vita" im Urlaub nicht auch ganz schön? Haben Sie sich auf einer italienischen Piazza mit einem leckeren Aperölchen in der Hand jemals Gedanken um die Anwohner gemacht? Nein? Dann verlangen Sie das auch nicht vom Studenten mit dem Kölsch in der Hand. Es ist an der Zeit, dass wir Kölner die positiven Seiten des urbanen Lebens zu schätzen lernen, anstatt sie zu bekämpfen.

Und, liebe Immobilienbesitzer und Vermieter am "Brüsseler": Unter den hunderten Kandidaten für eure Wohnungen, sucht doch mal die aus, die Lärm auch ertragen können. Und seid ehrlich mit denen, die Ruhe suchen. Ratet ihnen ab. Die sollen lieber auf's Land ziehen und dem Laubbläser lauschen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Gedanken der Autorin
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website