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Kriminalität in NRW: Gegen diese Kölner Drogenbande ermittelt die EG "Sattla"


Entführung  und Folter in Köln
Gegen diese Männer ermittelt die EG "Sattla"

Von t-online, shh

Aktualisiert am 12.12.2024 - 10:19 UhrLesedauer: 3 Min.
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Mehrere Schüsse sind in eine Hausfassade eingeschlagen (Archivbild): Die Ermittler der EG "Sattla" aus Köln haben einen weiteren mutmaßlichen Entführer im Kölner Drogenkomplex festgenommen. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago)
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Seit Monaten verursacht eine Kölner Drogenbande Angst und Schrecken. Die EG "Sattla" soll die Explosionen, Schüsse und Entführungen aufklären.

Am frühen Mittwochmorgen geht den Kölner Drogen-Ermittlern der nächste Verdächtige ins Netz. In Essen nimmt die Polizei einen 20 Jahre alten Deutschen fest, nach dem monatelang gefahndet worden war. Er soll an der Entführung und Folter in einem Haus im Stadtteil Rodenkirchen beteiligt gewesen sein. Es ist der dritte Erfolg der Ermittlungsgruppe (EG) "Sattla" in nur wenigen Wochen.

Die Ermittler suchen seit Monaten nach den Drahtziehern einer Drogenbande aus Köln-Kalk, die für Schüsse, Explosionen und Entführungen in Köln und weiteren Teilen Nordrhein-Westfalens verantwortlich sein soll. Die Gruppe soll dabei auch mit Kriminellen aus den Niederlanden zusammengearbeitet haben. "Sattla" ist das niederländische Wort für Haschisch.

Köln: Mutmaßlicher Entführer festgenommen – EG "Sattla" gelingt Schlag gegen Drogenbande

Auslöser für die Gewalteskalation war demnach ein Diebstahl von mehr als 300 Kilogramm Cannabis aus einem Lager in einem Industriegebiet in Hürth. Die Bande hatte dort demnach insgesamt fast 750 Kilogramm gelagert. Die wütende Kölner Drogenbande soll mit den anschließenden Entführungen, Schüssen und Explosionen vor verschiedenen Häusern versucht haben, die Diebe einzuschüchtern.

Anfang Oktober gelang den Ermittlern der erste große Schlag gegen die Drogenbande. Am Pariser Flughafen Roissy wurde eine sogenannte "Schlüsselfigur" festgenommen, die eine entscheidende Rolle für zahlreiche Straftaten spielen soll. Der 22 Jahre alte Tatverdächtige wehrt sich derzeit gegen eine Auslieferung nach Deutschland, das Verfahren läuft weiterhin.

Köln: Geiselnahme und Folter in Rodenkirchen – Drogenbande im Fokus

Es folgte eine weitere Festnahme eines mutmaßlichen Geiselnehmers am 17. Oktober in Gelsenkirchen. Genau wie der am Mittwoch festgenommene Tatverdächtige aus Essen soll er an der Geiselnahme von zwei Personen aus Bochum beteiligt gewesen sein. Sie wurden in einem Haus in Köln-Rodenkirchen gefangengehalten. Eine Spezialeinheit der Polizei stürmte das Gebäude Anfang Juli.

Anschließend arbeiteten die Ermittler im Hintergrund, erst Ende November wurden Haftbefehle gegen zwei weitere Männer vollstreckt. Einer von ihnen soll an einer Geiselnahme in Hürth beteiligt gewesen sein. Der andere soll eine zentrale Rolle beim Handel mit den 750 Kilogramm Cannabis gespielt haben. Beide sitzen in Untersuchungshaft.

Köln: Die Festnahmen der EG "Sattla" seit Oktober

  • "Schlüsselfigur" (22): Soll mit mindestens 700 Kilogramm Cannabis gehandelt haben; zentrale Figur im Komplex um die Schüsse, Explosionen und Entführungen.
  • Mutmaßliche Geiselnehmer aus Rodenkirchen (24, 20): In Essen und Gelsenkirchen festgenommen; ihnen wird Geiselnahme und gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
  • Mutmaßlicher Geiselnehmer aus Hürth (25): Verdächtigt in einer weiteren Geiselnahme in Hürth; Ende November 2024 festgenommen.
  • Mutmaßlicher Drogenhändler (24): Gemeinsam mit dem mutmaßlichen Geiselnehmer aus Hürth festgenommen; ihm wird bandenmäßiges Handeltreiben mit mindestens 700 Kilogramm Cannabis vorgeworfen.

Explosionen, Schüsse und Entführungen: Gewalt in Köln eskaliert

Im Kontext der Ermittlungen hatte die Kölner Staatsanwaltschaft bereits Ende vergangener Woche vier Wohnungen in Köln durchsucht. Dabei ging es um den Vorwurf des unerlaubten Waffenbesitzes. Ermittelt wird gegen vier Männer im Alter zwischen 22 und 26 Jahren. Eine der Waffen, um die es in dem Fall geht, soll auch bei der Entführung in Rodenkirchen verwendet worden sein.

Die EG "Sattla" ist Teil der sogenannten EG "Fusion", die alle Straftaten rund um den Drogenkomplex in Nordrhein-Westfalen aufklären soll. Erste Hinweise deuten auch Verbindungen in die Niederlande hin, allerdings sollen die beteiligten Banden hauptsächlich in Deutschland ansässig sein.

Verwendete Quellen
  • Berichterstattung von t-online
  • Eigene Recherchen
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