Schock nach 13 Jahren "Köln, was ist los?" – Aus für Event im Belgischen Viertel
Die "Tour Belgique" hatte zuletzt immer häufiger Probleme mit Anwohnern und dem Ordnungsamt. Jetzt droht das endgültige Aus.
Die beliebte "Tour Belgique" im Belgischen Viertel steht nach 13 Jahren vor dem Aus. Das verkündeten die Veranstalter auf Instagram. Nach häufigen Anwohnerbeschwerden und Problemen mit dem Ordnungsamt wird das Festival in der Nähe des Brüsseler Platz 2025 vorerst nicht stattfinden.
"Eine der beliebtesten Veranstaltungen der Kölner*innen wird aufgrund von Anwohnerbeschwerden im Belgischen Viertel für immer eingestellt", schreiben die frustrierten Veranstalter. Noch vor wenigen Monaten hatte es eigentlich einen Kompromiss zwischen Stadt und "La Tour Belgique" gegeben.
Köln: Aus für beliebte "La Tour Belgique" im Belgischen Viertel
Die Veranstaltung, an der sich zahlreiche Künstler, Geschäfte und auch Bars beteiligen, sollte demnächst nur noch einmal pro Jahr stattfinden. Nun folgte überraschend das Aus zum kommenden Jahr. Das Ordnungsamt Köln hätte alle Lösungsvorschläge blockiert, sodass es nun keine Fortsetzung gebe, heißt es weiter.
Die Stadt Köln wehrt sich gegen diese Behauptung: "Die Stadt Köln hat künftige Veranstaltungen weder untersagt noch die Veranstalter aufgefordert, die Veranstaltung nicht mehr durchzuführen", sagte ein Sprecher auf Anfrage von t-online. Stattdessen habe der Veranstalter bei Gesprächen bereits durchblicken lassen, aus eigenen Stücken von einer erneuten Ausrichtung abzusehen.
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"Es gibt Probleme, aber Lösungen sind möglich", heißt es seitens der Veranstalter weiter. "La Tour Belgique" sei mittlerweile mehr als ein reines Event zum Bar-Hopping. Es gebe ein umfangreiches Kulturprogramm, auch das Kulturamt und Köln Tourismus würden die Ausrichtung unterstützen. "Köln, was ist los? Immer mehr wirkt es, als wolle Köln Kreativität, Vielfalt und Musik ersticken", schreiben die Organisatoren weiter.
Die Stadt teilt auf Anfrage mit, dass nach Ende der Veranstaltung 2024 Bedingungen für eine erneute Ausrichtung erarbeitet wurden. Diese umfassen unter anderem ein Veranstaltungskonzept, ein Verkehrskonzept, ein Abfallkonzept, ein Toilettenkonzept sowie ein Schallschutzkonzept. Alles auch mit Blick auf die Anwohner.
Brüsseler Platz: Krach um "La Tour Belgique" – Vorwürfe gegen Stadt
Anwohner und Ordnungsamt hatten in der Vergangenheit wiederholt große Mengen an Müll und zahlreiche Wildpinkler im Bereich des Brüsseler Platzes kritisiert.
2024 hatte es laut Angaben der Stadt eine zweistellige Anzahl an Bürgerbeschwerden gegeben. "Die Beschwerden betrafen nächtlichen Lärm, massiver Vermüllung, Wildurinieren, Behinderungen des Straßen- und Individualverkehrs, unzulässige Sondernutzungen und nicht eingehaltener Außengastronomie-Sperrzeiten [...]", heißt es weiter.
Die Veranstalter wollten damit mit mehr Toiletten und Mülltonnen reagieren. Außerdem sollte es höhere Sanktionen für Verstöße gegen die geltenden Regeln geben.
Köln: Aus für "La Tour Belgique" – Stadt nennt Auflagen
Eine Fortsetzung ist nun aber erstmal vom Tisch. Offenbar auch wegen fehlender Genehmigungen der Stadt für die nächste Veranstaltung. "Diese Stadt braucht Räume für Kultur, Begegnung und Gemeinschaft", monieren die Veranstalter. Sie wollen allerdings noch nicht aufgeben. "Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen", heißt es abschließend.
Auch die Stadt Köln sieht grundsätzlich eine Möglichkeit, dass die Veranstaltung in Zukunft stattfindet. "Die Verwaltung steht wie auch in der Vergangenheit für lösungsorientierte Gespräche mit den Veranstaltern zur Verfügung. Die Stadt Köln kann sich aber nicht über gesetzliche Regeln hinwegsetzen." Für 2025 lägen derzeit allerdings keine Anträge für eine entsprechende Veranstaltung vor.
- Instagram.com: Beitrag von "La Tour Belgique"