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Köln: Das sind die schlimmsten Großbaustellen der Stadt


Bauprojekte in der Stadt
Diese Kölner Großbaustellen verschlingen viel Zeit und Geld

Von t-online, fe

Aktualisiert am 25.09.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 138121965Vergrößern des Bildes
Baukran am Kölner Dom (Archivbild): In der Domstadt wird an allen Ecken gebaut. (Quelle: Revierfoto via www.imago-images.de)

Man sieht den Dom vor lauter Baustellen nicht. Das empfinden zumindest viele Kölner so. Ein Überblick über die wichtigsten Bauprojekte – und wann sie enden.

In Köln wird gebaggert, gehämmert und gebaut: Unzählige Baustellen prägen aktuell das Bild der Stadt. Neben den zahlreichen kleineren Baustellen gibt es auch einige Großprojekte, die sich teils schon seit Jahren hinziehen.

t-online hat sich diese Bauprojekte einmal genauer angesehen. Was kosten die Baumaßnahmen an Waidmarkt, Offenbachplatz und Co.? Wann sollen die Projekte fertiggestellt sein – und ist ein Abschluss der scheinbar endlosen Bauerei in Sicht?

1. Die Bühnen am Offenbachplatz

Die Sanierung der Kölner Bühnen am Offenbachplatz zieht sich schon seit elf Jahren hin. Begonnen haben die Maßnahmen 2012, drei Jahre später sollten sie beendet sein. Stattdessen verzögert sich die Eröffnung der Bühnen von Jahr zu Jahr.

Am 31. Dezember vergangenen Jahres wurde die Kostenprognose für die Sanierung, inklusive eines Risikobudgets, allein mit 674 Millionen Euro beziffert. Rechnet man die Finanzierungskosten – also etwa Zinsen – und die Kosten für die Übergangsspielstätten der Oper im Deutzer Staatenhaus und des Schauspiels im Mülheimer Depot hinzu, ergibt sich eine Gesamtsumme von knapp einer Milliarde Euro. In einem Monat verschlingt die Dauerbaustelle rund sieben Millionen Euro – das entspricht 233.333 Euro pro Tag. Nach aktuellem Stand soll die Schlüsselübergabe an die Kölner Oper und das Schauspiel Köln am 22. März 2024 erfolgen.

2. Die Einsturzstelle des Stadtarchivs am Waidmarkt

Vor vierzehn Jahren stürzte das Kölner Stadtarchiv an der Severinstraße zusammen. Bei dem Unglück am 3. März 2009 wurden zahllose historische Dokumente vernichtet, zwei Menschen verloren ihr Leben. Die Stadt Köln möchte an der Einsturzstelle einen Ort des Erinnerns einrichten – doch wie der genau aussehen soll, das ist auch heute noch unklar.

Anfangs war ein unterirdischer Gedenkort geplant, die Pläne dazu sind inzwischen aber vom Tisch. Jetzt müssen neue Ideen her. Bei einer Pressekonferenz im Mai konnte die Stadt noch nichts Konkretes nennen. Auch ist nach 14 Jahren noch unklar, wann die Baustelle beseitigt sein wird. Und auch zu den Gesamtkosten des Endlos-Projektes kann die Stadt keine Angaben machen.

Wie die Stadt auf Anfrage von t-online mitteilte, werden die Kosten komplett von der bauausführenden Firma Arge Los Süd getragen. Darauf hatten sich das Unternehmen und die Stadt 2020 in einem Vergleich geeinigt. Die Arge Los Süd will die Betriebskosten der Baustelle jedoch nicht öffentlich machen.

3. Die historische Mitte am Dom

Auch in der historischen Mitte Kölns, direkt am Dom, wird massiv gebaut. Hier entstehen Neubauten des Kölnischen Stadtmuseums und der Verwaltung sowie der Werkstätten des Römisch-Germanischen Museums. In den Augen vieler Kölner – etwa in denen von Stadtführern, die Touristen das alte Köln zeigen wollen – verschandeln die Baustellen das historische Zentrum der Stadt. Ein zeitnahes Ende der Baumaßnahmen ist aber nicht in Sicht.

Mit Sachstand vom 6. Januar 2023 rechnet die Stadt Köln mit einer Fertigstellung der Neubauten in sechs Jahren – im November 2029. Die Gesamtkosten des Projektes werden auf über 151 Millionen Euro geschätzt, Angaben zum aktuellen Baubudget gibt es derzeit keine. Zudem gebe es eine Reihe an Risiken, die sich negativ auf die Bauzeit auswirken könnten. Dazu zählen laut Stadt die Möglichkeit historischer Funde, Hochwasser, die Entdeckung von Bombenblindgängern und Insolvenzen.

4. Die Zentralbibliothek im Josef-Haubrich-Hof

Die Kölner Zentralbibliothek im Josef-Haubrich-Hof, in Nähe des Neumarkts, wird generalüberholt. Zunächst stand auch die Möglichkeit zur Debatte, das Gebäude abzureißen. Stattdessen steht nun aber fest, dass die Abrisskugeln ruhen werden und die Bibliothek saniert werden soll. Das aber wirkt sich auf die Gesamtkosten des Unterfangens aus.

Mit Stand vom 6. Januar 2023 wurden diese von der Stadt auf etwas mehr als 81 Millionen Euro beziffert. Wie jedoch die "Kölnische Rundschau" berichtet, werden die Kosten auf 139,8 Millionen Euro ansteigen. Darin seien aber auch 8,9 Millionen Euro Risikozuschlag und ein Zuschlag für den Generalunternehmer von 24,13 Millionen Euro enthalten. Die Beendigung der Maßnahmen wurden im Januar noch auf den Dezember 2026 terminiert. Laut "Kölnischer Rundschau" könnte sich die Bauzeit aber um ein Jahr verlängern.

5. Archäologische Zone und Jüdisches Museum

Auch am "MiQua", dem "Museum im Quartier", gehen die Arbeiten unermüdlich weiter. In der Nähe des Kölner Rathauses waren bei Grabungen in den 50er-Jahren die Überreste einer mittelalterlichen Synagoge entdeckt worden.

2007 hat die Stadt dann das Projekt "Archäologische Zone/Jüdisches Museum" auf den Weg gebracht und mit der Ausgrabung der Synagoge begonnen.

Die Arbeiten sollen mit Stand vom 6. Januar 2023 im Dezember des Jahres 2026 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten des Projektes werden aktuell auf 127 Millionen Euro geschätzt.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Stadt Köln
  • Liste der Bauprojekte aus dem Hauptausschuss der Stadt Köln (Sachstand: 06. Januar 2023)
  • stadt-koeln.de: MiQua - Das Museum im Quartier
  • rundschau-online.de: "Warum Sanierung die einzige Option ist"
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