"Harter Zugriff" Maulwurf bei Polizei in Hannover? Offenbar Ermittlungen
Die IT-Abteilung der niedersächsischen Polizei steht unter Verdacht. Ein Drogendealer könnte Zugriff auf sensible Daten gehabt haben.
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat einen schwerwiegenden Verdacht: In der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD) könnte es eine undichte Stelle geben. Die Ermittler vermuten sie in der Abteilung 4, wie aus einem dem "Spiegel" vorliegenden Durchsuchungsbeschluss hervorgeht.
Im Fokus steht dabei die Verbindung zu dem verurteilten Drogendealer Chaled B. Nach Zeugenaussagen soll dieser "direkten Kontakt" zu einem Mitarbeiter der polizeilichen IT-Abteilung gepflegt haben. Besonders brisant: Der betreffende Mitarbeiter verfügt über weitreichende Zugriffsrechte auf Polizeidatenbanken – ohne dass seine Aktivitäten protokolliert werden.
Mutter des Drogendealers wehrt sich gegen Vorwürfe
Die Verstrickungen gehen dem Bericht zufolge noch weiter: Eine von Chaled B. gegründete Firma aus Celle führte über Jahre hinweg IT-Schulungen in der betroffenen Abteilung durch. Laut einem Durchsuchungsbeschluss der Ermittler könnte dies möglicherweise zu einem "harten Zugriff" auf Polizeidaten geführt haben – also einem Zugriff ohne die üblichen Protokollierungen.
Ein Software-Programmierer bestätigte gegenüber dem Magazin, zwischen 2017 und 2021 Schulungen für das Celler Unternehmen in der Abteilung 4 durchgeführt zu haben. Er betont jedoch, ausschließlich mit Testversionen ohne echte Daten gearbeitet zu haben.
Die Mutter von Chaled B. weist die Vorwürfe zurück. Sie habe die Firma übernommen und führe seit 20 Jahren IT-Schulungen durch. "Chaled hat in meiner Firma nie eine Rolle gespielt", erklärte sie gegenüber dem "Spiegel".
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- "Spiegel" Vorabmeldungen vom 30.01.2025