t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalDresden

Dresden: 2.300 bei rechtsextremem Marsch – wenige Straftaten


Newsblog 80 Jahre Dresdens Zerstörung
Mehr als 2.000 Teilnehmer bei rechtsextremem Aufmarsch

Von t-online, dpa, mgr, mpr, brö, mkr

Aktualisiert am 15.02.2025 - 19:27 UhrLesedauer: 8 Min.
Teilnehmer einer rechten Demonstration, im Hintergrund der Gegenprotest in Dresden: Die Polizei spricht von einem weitestgehend störungsfreien Ablauf.Vergrößern des Bildes
Teilnehmer einer rechten Demonstration, im Hintergrund der Gegenprotest in Dresden: Die Polizei spricht von einem weitestgehend störungsfreien Ablauf. (Quelle: Sebastian Willnow/dpa)
News folgen

80 Jahre nach der Zerstörung Dresdens ziehen am Samstag Neonazis und Gegendemonstranten durch die Stadt. Die Entwicklungen im Überblick.

Mehr als 2.000 Teilnehmer bei rechtsextremem Aufmarsch

Mit schätzungsweise 2.300 Teilnehmern hat der Aufzug der rechtsextremen Szene mehr Zulauf als in den vergangenen Jahren erfahren. Dennoch zog die Polizei ein positives Fazit: Zu Zusammenstößen zwischen Rechten und Gegendemonstranten sei es nicht gekommen.

"Wir haben unsere gesteckten Ziele erreicht. Das Recht auf Versammlungsfreiheit wurde gewahrt, Protest in Hör- und Sichtweise ermöglicht – und das während des gesamten Versammlungsaufzuges der Rechtsextremen", sagte Polizeisprecher Mario Laske. Das Geschehen sei "sehr ruhig und friedlich" gewesen.

Laut Polizei gab es einige Straftaten, etwa die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Mit Blick auf die Gesamtzahl der Versammlungsteilnehmer seien es aber wenige Straftaten gewesen. In den vergangenen Jahren habe man schon andere Szenarien erlebt. Etwa 1.500 Beamte aus mehreren Bundesländern waren im Einsatz.

An dieser Stelle beendet t-online den Newsblog und bedankt sich für das rege Interesse.

Rechtsextremer Aufmarsch trifft auf massiven Gegenprotest

Mittlerweile hat der Aufmarsch der Neonazis die Kreuzung Hertha-Lindner-Straße/Freiberger Straße erreicht. Entlang der Route kommt es zu lautstarkem Protest gegen die Rechtsextremen. An einer Kreuzung bewerfen die Gegendemonstranten die rechten Teilnehmer mit Schneebällen.

Das Gegenbündnis "Dresden Wi(e)dersetzen" spricht von mehreren Tausend Teilnehmern, verteilt über die Altstadt. Alle Zugänge zum Postplatz waren am Nachmittag blockiert.

Rechtsextremer Aufmarsch mit Verzögerung gestartet

Mit rund einer Stunde Verspätung hat der angekündigte Neonazi-Aufmarsch vom Bahnhof Mitte aus begonnen. Ziel der Demonstration ist die Altstadt. Allerdings blockieren Gegendemonstranten weiterhin die Kreuzung Hertha-Lindner-/Freiberger Straße. Die Polizei hat daraufhin eine Fahrzeugsperre errichtet.

Ein Polizeisprecher erklärte, man gehe derzeit davon aus, dass der rechtsextreme Aufmarsch trotz der Blockade fortgesetzt werden könne.

Blockade auf zentraler Kreuzung – Polizei setzt Pfefferspray ein

Die Polizei hat bei der Räumung einer Blockade Tritte und Pfefferspray gegen Gegendemonstranten eingesetzt. Laut einem Reporter kam es auch zu Faustschläge. Die Protestierenden haben die Kreuzung Hertha-Lindner-Straße/Freiberger Straße auf der geplanten Route des Neonazi-Aufmarschs blockiert, die von dem rechtsextremen Aufmarsch genutzt werden sollte.

Die Polizei begründete das gewaltvolle Eingreifen in einer Lautsprecher-Durchsage damit, dass Gewalt gegen Polizeibeamte vorausgegangen sei. Das Bündnis selbst spricht von einem Durchbruchsversuch durch die Polizeikette. Da sich zahlreiche Personen auf der Kreuzung befinden, könne die Räumung noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Vor Ort ist auch Matthias Ecke (SPD) als parlamentarischer Beobachter. Der SPD-Politiker wurde vor etwa einem Jahr von Rechtsextremen krankenhausreif geschlagen. Er geht davon aus, dass der Gegenprotest, wie angekündigt, in Hör- und Sichtweite stattfinden kann. Für ein Fazit zum Einsatz sei es allerdings noch zu früh.

Polizei räumt Blockaden vor rechtsextremen Aufmarsch

Die Polizei in Dresden hat damit begonnen, Blockaden zu räumen. Dort haben sich am Vormittag mehrere Dutzend Menschen auf die Fahrbahn gesetzt und im Anschluss eine Versammlung angemeldet. Diese war bis 12 Uhr genehmigt worden, teilte die Polizei mit.

Nach Angaben einer parlamentarischen Beobachterin vor Ort könne der Aufmarsch sowieso nicht wie geplant laufen, da am Postplatz in Dresden die nächste Blockade stattfinde. "Es sieht so aus, als müssten die Neonazis ihre Route sowieso umplanen. Deshalb verfehlt die Räumung auf der Ostra-Allee seinen Zweck", sagte die Beobachterin weiter.

Das könnte laut Polizei auch passieren. "Wir stehen in Kooperationsgesprächen zur Route", sagte ein Sprecher der Polizei. Wie viele Einsatzkräfte vor Ort sind, wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Dresden wurde im Februar 1945 Ziel von britischen und amerikanischen Bomber erheblich zerstört (Archivbild).
Dresden wurde im Februar 1945 Ziel von britischen und amerikanischen Bombern (Archivbild). (Quelle: picture alliance/dpa)

Mythos der unschuldigen Kulturstadt Dresden

Die ehemalige Residenzstadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach durch alliierte Bomben zerstört worden. Dresden war nicht nur bedeutende Kulturmetropole, sondern auch wichtiges militärisches und industrielles Zentrum des nationalsozialistischen Deutschlands. Nach den fundierten Recherchen der Dresdner Historikerkommission verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben. Rechtsextreme sehen in der Bombardierung ein Kriegsverbrechen der Alliierten und relativieren damit die deutsche Schuld am Ausbruch des Krieges.

Erste Blockaden gegen Aufmarsch Rechtsextremer in Dresden

Dresden sperrt sich gegen eine Vereinnahmung durch Rechtsextremisten. Am Vormittag hatten sich hunderte Menschen im Zentrum der Elbestadt versammelt, um gegen einen geplanten Aufmarsch der rechten Szene im Kontext der Gedenkfeiern zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg zu protestieren. Sie blockierten Straßen entlang der geplanten Aufmarschroute der Rechten.

"Ziel unserer Einsatzkräfte ist es, einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten", teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Es seien zahlreiche Versammlungen angemeldet, welche zum Teil bereits begonnen und sich in Bewegung gesetzt hätten. Die Lage sei dynamisch, aber weitgehend entspannt, sagte ein Sprecher.


Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • sachsen.de: Mitteilungen der Polizeidirektion Dresden vom 12. und 13. Februar 2025

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom