Sie wollten zur Demo nach Berlin 87 Querdenker fallen auf gefälschten Reisedienst rein
Um zur "Querdenken"-Demo nach Berlin zu kommen, hatten mehrere Anhänger einen Busreisedienst gebucht. Doch der kam nicht. Eine Gruppe will den Fahrservice nur erfunden haben.
Ein falscher Busreisedienst dürfte bei 87 "Querdenken"-Anhängern zu Unmut geführt haben: Die Busse, die sie zu den Demonstrationen in der Hauptstadt fahren sollten, holten sie niemals aus Frankfurt und Düsseldorf ab. Das berichten mehrere Nutzer beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Mit dem "Reisedienst Anette" wollten offenbar Dutzende Menschen nach Berlin reisen, um dort an den größtenteils verbotenen "Querdenken"-Demonstrationen teilzunehmen. Doch der Reisedienst existiert gar nicht. Wie ein Twitter-Nutzer behauptet, hatten er und weitere Organisatoren die Busdienst-Aktion ins Leben gerufen.
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Bekanntheiten der Szene werben bei Anhängern für "Reisedienst Anette"
Sie sollen sich über einen Fake-Kontakt auf Telegram in die Bewegung eingeschleust und mehrere bekannte Persönlichkeiten von dem falschen Reisedienst überzeugt haben. Laut dem Twitter-Nutzer "DennisKBerlin" hatten sie dafür lediglich eine ausgedachte Telefonnummer, einen Telegram-Kanal und zwei von der echten Busfirma "Flixbus" kopierte Busrouten vorzuweisen. Unter der angegebenen Nummer war nur ein Anrufbeantworter zu erreichen.
Einige "Querdenker" sollen ohne weitere Überprüfung bei ihren Anhängern Werbung für den "Reisedienst Anette" gemacht haben – und just trudelten die Buchungen ein. 87 Menschen hätten Busreisen von Düsseldorf oder Frankfurt nach Berlin gebucht, die für die Nacht von Samstag auf Sonntag angekündigt waren. Doch die Busse sind niemals gekommen. Die betroffenen Demonstrationswilligen werden nun wohl nicht mehr rechtzeitig in der Hauptstadt ankommen.