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Jahnstadion: Berliner Senat will Abriss-Stopp wegen Spatzen verhindern


Nach Gerichtsurteil
Spatzen-Problem: Senat will Abriss-Stopp am Jahnstadion verhindern

Von dpa
Aktualisiert am 05.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Abriss Friedrich-Ludwig-Jahn-SportparkVergrößern des Bildes
Bagger am Jahnstadion (Archivbild): Der Abriss-Stopp gilt vorerst bis Ende Februar 2025. (Quelle: Jens Kalaene/dpa/dpa-bilder)

Der Abriss des Berliner Jahnstadions in Prenzlauer Berg ist umstritten. Spatzen führen dazu, dass Bauarbeiten gestoppt werden sollen. Der Senat kämpft noch.

Der Berliner Senat will den Abriss-Stopp für das Jahnstadion in Prenzlauer Berg noch verhindern. In den kommenden Tagen soll das bisherige Konzept zum Schutz von Brutplätzen für den Haussperling – bekannt als Spatz – überarbeitet werden, wie ein Sprecher der Senatsbauverwaltung auf Anfrage sagte. So wolle man versuchen, die vom Berliner Verwaltungsgericht geäußerten Zweifel auszuräumen. Ziel sei es, dass das Gericht seine Entscheidung zu den Abrissarbeiten ändere.

Die Verwaltungsrichter haben dem Senat im Eilverfahren untersagt, die geplanten Arbeiten fortzusetzen. Der Artenschutz sei nicht ausreichend berücksichtigt, hieß es zur Begründung. Durch den Abriss würden Brutplätze des Spatzes verloren gehen.

Damit ist der Verband Naturfreunde Berlin zunächst erfolgreich gegen die Pläne für einen Stadion-Neubau vorgegangen. "Die Entscheidung des Gerichts sendet eine klare Botschaft: Berlin muss sich stärker zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt bekennen", erklärte der Verband.

Senat will neue Grundlage schaffen

Der Abriss-Stopp gilt nach Gerichtsangaben vorerst bis einschließlich zum 28. Februar 2025. Betroffen sind demnach das östliche Tribünengebäude, die westliche Gegentribüne, die Sanitärgebäude Nord und Süd sowie Trafogebäude. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Der Senat will jedoch nach Angaben des Sprechers zunächst keine Beschwerde einlegen, sondern eine neue Grundlage schaffen und dies dem Gericht darlegen. Formal ist dies möglich, wie ein Sprecher des Verwaltungsgerichts sagte. Wenn die Grundlage eine andere sei als zum Zeitpunkt des Beschlusses, könne das Gericht darauf eingehen und seine Entscheidung ändern.

Laut Senatssprecher müsste dies innerhalb von zwei Wochen erfolgen, damit es nicht zu einer Verzögerung bei den Abrissarbeiten kommt. Derzeit liefen Abrissarbeiten im Inneren des Gebäudes. Die Arbeiten in den vom Gericht genannten Bereichen seien erst in 14 Tagen geplant.

Jahnstadion in Berlin: Umstrittenes Projekt

Das alte Jahnstadion soll nach den Plänen des Senats abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, gerahmt von einem erweiterten und umgebauten Sportpark. Der Senat will eine inklusive Vorzeige-Sportstätte bauen, zuerst soll das Stadion abgerissen und ersetzt werden. Das Projekt soll rund 200 Millionen Euro kosten. Das Projekt ist aus verschiedenen Gründen umstritten. Die Bürgerinitiative Jahnsportpark sammelte in einer Petition über 14.000 Unterschriften, um die Maßnahmen zu verhindern. Aus ihrer Sicht seien ein Abriss und Neubau des Jahnstadions weder nötig noch finanziell nachhaltig.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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