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DDR-Zeit in Berlin: Zehn Dinge, die nur Ostberliner kennen


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Zehn Dinge, die Ostberliner aus der Vorwendezeit kennen


Aktualisiert am 31.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Trabis stehen vor der Alten Bibliothek am Bebelplatz: Die Kultautos sind heute echte Raritäten.Vergrößern des Bildes
Trabis stehen vor der Alten Bibliothek am Bebelplatz: Die Kultautos sind heute echte Raritäten. (Quelle: F. Berger/Archivbild/imago-images-bilder)

Paraden, Mangelwirtschaft und ein großes Freizeitangebot: Das Leben in der DDR war anders

Ostberlin – die Hauptstadt der DDR. Das Leben hier konnte sich kaum deutlicher von dem in Westberlin unterscheiden. Gähnende Leere in Supermarktregalen und lange Warteschlangen vor Kaufhallen gehörten ebenso zum Stadtbild Ostberlins wie knatternde Trabis und Schwalben auf den Straßen.

Urlaub wurde DDR-Bürgern nur in sogenannten befreundeten Ländern wie etwa der Tschechoslowakei und Polen genehmigt. Deshalb verbrachten viele ihre freien Tage in der gewohnten Umgebung. Das Freizeitangebot in Ostberlin war groß – genau wie die Sehnsucht nach Westprodukten.

t-online hat einen Blick in die Vergangenheit gewagt und zehn Dinge aus der Vorwendezeit gesammelt, an die sich wohl nur Ostberliner erinnern können.

1. Partys im Palast der Republik

Wo heute das Humboldt-Forum steht, wurde zu Honeckers Zeiten wild getanzt. Im Palast der Republik fanden Parteitage und Kulturveranstaltungen statt. Das Publikum bestand oft aus Mitgliedern der Freien Deutschen Jugend (FDJ) aus der gesamten DDR.

Und auch sonst war der Palast der Republik ein Freizeitort mit Restaurants, Eisbar, Bier- und Weinstube, Bowlingbahn und vielem mehr.

2. SEZ in der Leninallee

Noch ein Freizeitmagnet der DDR war das SEZ, Sport- und Erholungszentrum, an der Leninallee (heute Landsberger Allee). Vor Ort gab es ein Wellenbad, eine winterliche Eisbahn, die im Sommer als Rollschuhbahn diente, und eine Bowlingbahn.

Nach der Wende ist das Spaßbad nahezu verfallen. Es wurde 2003 für einen Euro an einen Bauunternehmer verkauft. Ziel war es eigentlich, den Komplex wieder neu aufzubauen.

3. Intershop

Im Intershop konnten Ostberliner ein wenig vom Westen kaufen. Das Angebot war vielfältiger als das der Kaufhallen. Jedoch konnte sich nicht jeder die Ware der Intershops sichern. In dem Laden musste mit Westmark bezahlt werden. Das blieb vielen Bürgern der DDR jedoch verwehrt, denn wer keine Verwandten im Westen hatte oder niemanden zum Geldtauschen fand, der musste auf die Westprodukte verzichten.

4. Kulturpark Plänterwald

Der Kulturpark Plänterwald war der einzige Freizeitpark der DDR. Er lockte Kinder aus Ostberlin und der ganzen DDR an. Schon von weitem sah man das Riesenrad des 1969 eröffneten Freizeitparks in Treptow, welches übrigens auch heute noch dort steht.

Bis zu 1,7 Millionen Besucher kamen jährlich in den Plänterwald. Kurz vor der Wende wurde der Freizeitpark sogar noch erweitert. Doch dann übernahm ihn die Spreepark-GmbH und der Kulturpark musste schließen.

5. Trabant

Acht Jahre mussten DDR-Bürger in der Regel auf ihren Trabant warten. Ein Auto war besondere Ware und nicht jeder konnte sich dieses leisten. Doch wenn eines durch Ostberlin rollte, dann war es der Trabi. Neben dem berühmten Kultgefährt fuhren einige Ostberliner auch Wartburg oder Barkas. Doch andere Automarken gab es nur selten – für Westberliner waren die Ostautos hingegen eine echte Seltenheit.

6. Restaurant Moskau

Das Restaurant Moskau an der Karl-Marx-Allee in Friedrichshain ist vielen bekannt als Café Moskau. Zu DDR-Zeiten war es eines der beliebtesten Restaurants. Es gab traditionelle Speisen aus ausgewählten Ländern der Sowjetunion wie beispielsweise Soljanka und es war ein beliebter Treffpunkt.

Rund zehn Jahre lang stand das Gebäude nach der Wende leer, da sich zuerst kein neuer Betreiber fand. Heute dient das Café Moskau als Veranstaltungsort für Tagungen. Im unteren Bereich befindet sich der Club Avenue. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

7. Zentrale Kinder- und Jugendspartakiaden

Damit Kinder und Jugendliche regelmäßig Sport trieben, wurden in der DDR die Kinder- und Jugendspartakiaden ins Leben gerufen. Die Veranstaltungen dienten aber auch dazu, Leistungssportler frühzeitig zu erkennen.

1975 berichtete ein inoffizieller Mitarbeiter von Doping an Teilnehmern der Zentralen Kinder- und Jugendspartakiade. Ihnen wurden anabole Steroide verabreicht – im Rahmen des staatlich verordneten Zwangsdopings. In der DDR empfahlen das Mediziner und Sportfunktionäre.

8. Konsum

Einkaufen in der DDR? Den Ostberlinern kommt da vermutlich direkt der Konsum in den Sinn. Er sicherte die Lebensmittelversorgung mit Lebensmittelläden, Gaststätten und auch Kaufhallen. Der Konsum war neben der HO, der staatlichen Handelsorganisation, der zweitgrößte Versorger des Landes.

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9. Schlange stehen

Apropos einkaufen: Das ging in Ostberlin nur mit langer Wartezeit. Lange Schlangen waren in der DDR ganz normal. Zwar waren alltägliche Produkte stets verfügbar und sehr günstig, doch es gab viele Waren, die selten in den Regalen landeten.

Wenn beispielsweise Bananen oder Orangen angeboten wurden, war der Andrang besonders groß. Doch die langen Wartezeiten zahlten sich nicht für alle Ostberliner aus. Oft waren die Produkte nach kürzester Zeit vergriffen.

10. "Platte"

Jeder dritte DDR-Bürger lebte in einer Plattenbauwohnung. Oft aus der Wohnungsbauserie WBS 70. Diese war Teil eines Wohnungsbauprogramms der DDR. Plattenbau, der so einfach wie möglich mit wenig Geld und wenig Tamtam hochgezogen wurde.

Heute gibt es nur noch eine erhaltene "Platte" – in Hellersdorf kann die heutige Museumswohnung besichtigt werden. Dort gibt es DDR-Feeling zum Greifen nah. Und Ostberliner werden Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit versetzt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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