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Sprengstoff-Fund in Berlin-Neukölln: Waffenexperte spricht von großem Glück


Sollten in Neukölln Automaten gesprengt werden?
Experte: Sprengstoff war wohl zu hoch dosiert

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 05.11.2024Lesedauer: 1 Min.
Die kontrollierte Explosion der Bombe: Der gleiche Sprengstoff kam auch beim Attentat im Pariser Bataclan zum Einsatz.Vergrößern des Bildes
Die kontrollierte Explosion der Bombe: Der gleiche Sprengstoff kam auch beim Attentat im Pariser Bataclan zum Einsatz. (Quelle: Olaf Wagner)
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Nach dem Sprengstofffund in Neukölln sind noch Fragen offen. Doch für einen Waffenexperten ist klar: Nicht nur das Vorgehen der Polizei war riskant – für Automatensprenger hätte es auch fatale Folgen gehabt.

Ein Mann ließ vor einer Woche bei einer Polizeikontrolle am Berliner S-Bahnhof Neukölln einen Stoffbeutel mit hochexplosivem Inhalt fallen und flüchtete. Die Bundespolizisten vermuteten Drogen im Beutel und schnitten ein Loch in die Verpackung. Doch statt Drogen fanden sie rund ein halbes Kilogramm des Sprengstoffs TATP.

Waffenexperte Lars Winkelsdorf hält diese Fehleinschätzung für brandgefährlich. "Die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Unfall war ausgesprochen hoch", teilte Winkelsdorf t-online mit. Der Sprengstoff sei sogar lichtempfindlich und hätte bei dem Einsatz leicht explodieren können. "Es war also tatsächlich nur Glück, dass den Beamten und Umstehenden nichts passiert ist."

Wie brandgefährlich der Sprengstoff TATP ist, erklärt Waffenexperte Lars Winkelsdorf in einem Interview mit t-online. Das ganze Gespräch lesen Sie hier.

Deutlich mehr Sprengstoff als bei Automatensprenungen üblich

Nach ersten Ermittlungen führte die Spur offenbar zu Automatensprengern. Doch wenn der Sprengstoff wirklich für Geldautomaten genutzt worden wäre, wären die Täter damit nach Einschätzung des Experten über das Ziel hinausgeschossen. Denn üblicherweise seien Automaten gegen Sprengstoffangriffe mit bis zu etwa 150 Gramm TNT gesichert.

"Die Menge von mehr als 500 Gramm TATP übertrifft dies deutlich und hätte in einer Bank schwerste Schäden verursacht", so Winkelsdorf. "Es ist fraglich, ob man nach der umfassenden Zerstörung überhaupt noch das Geld hätte erreichen können."

Verwendete Quellen
  • Antwort auf Anfrage an Lars Winkelsdorf – per Mail eingegangen
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