Weitere Streiks abgewendet Verdi stimmt Tarifvertrag bei BVG zu

Die Gewerkschaft Verdi hat nach einer Mitgliederbefragung dem neuen Tarifvertrag zugestimmt. Was das für die Hauptstadt bedeutet.
Der monatelange Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben ist endgültig beigelegt. Die Verdi-Tarifkommission stimmte dem neuen Tarifvertrag für rund 16.000 Beschäftigte auf Grundlage einer Mitgliederbefragung zu, wie die Gewerkschaft mitteilte.
65 Prozent der Verdi-Mitglieder hätten sich für das Angebot der BVG ausgesprochen, hieß es. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt nannte es ein "ehrliches Ergebnis". Es habe intensive Diskussionen in der Belegschaft gegeben. Am Ende sei abgewogen worden, ob ein unbefristeter Streik deutlich mehr gebracht hätte.
Fünf Warnstreiks in den vergangenen Monaten
BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe zeigte sich erleichtert: "Ich bin froh, dass wir nach hartem Ringen einen für alle Seiten guten und nachhaltigen Kompromiss erzielt haben." Der Abschluss sei für das Unternehmen ein finanzieller Kraftakt.
Während der Verhandlungen hatte Verdi fünfmal zum Warnstreik aufgerufen. An insgesamt acht Tagen standen Busse, Trams und U-Bahnen in Berlin weitgehend still. Die ehemaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD, Brandenburg) und Bodo Ramelow (Linke, Thüringen) vermittelten schließlich erfolgreich.
Arbeitskämpfe ab Januar 2026 wieder möglich
Der neue Tarifvertrag sieht ein Plus von 430 Euro monatlich vor. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Die erste Erhöhung um 380 Euro erfolgt zum 1. Juni, weitere 50 Euro folgen ein Jahr später. Zudem gibt es eine Einmalzahlung von 1.500 Euro für die ersten fünf Monate.
Für Berliner Fahrgäste bedeutet die Einigung eine Verschnaufpause. Streikbedingte Einschränkungen sind vorerst ausgeschlossen. Allerdings läuft Ende des Jahres der Manteltarifvertrag aus, der die Arbeitsbedingungen regelt. Ab Januar 2026 wären also wieder Arbeitskämpfe möglich.
- Nachrichtenagentur dpa