In Berlin-Spandau Zwei junge Männer nach Mord aus "Blutrache" verurteilt

Zwei junge Männer wurden wegen Mordes verurteilt. Sie töteten einen 18-Jährigen in Berlin-Spandau aus Rache für eine Bluttat in der Türkei.
Das Landgericht Berlin hat zwei junge Männer wegen Mordes an einem 18-Jährigen in Berlin-Spandau zu langen Haftstrafen verurteilt. Ein 22-Jähriger erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe, sein 18-jähriger Cousin eine Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten.
Die Tat ereignete sich am 6. Mai im Spandauer Ortsteil Falkenhagener Feld. Laut Gericht lauerten die Verurteilten ihrem Opfer auf und griffen es gegen 15.20 Uhr an. Der 22-Jährige feuerte vier Schüsse ab, der 18-Jährige stach mehrfach mit einem Messer auf das bereits tödlich getroffene Opfer ein.
Richter: "Motiv war Blutrache"
"Das Motiv war Blutrache", erklärte der Vorsitzende Richter Nikolai Zacharias. Hintergrund sei ein blutiger Konflikt in der Türkei. Dem Bruder des Getöteten werde vorgeworfen, im Mai 2023 in Istanbul einen Verwandten der Täter umgebracht zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Haftstrafe für den 22-Jährigen und knapp zehn Jahre Jugendstrafe für den 18-Jährigen gefordert. Die Verteidigung plädierte auf geringere Strafen und verwies auf Druck aus dem familiären Umfeld.
Nach der Tat flohen die Verurteilten in die Schweiz, wurden aber Ende Mai verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
- Nachrichtenagentur dpa
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