Verdi-Ankündigung BVG wird ab Donnerstag wieder bestreikt

Erneuter Stillstand im Berliner Nahverkehr: Die BVG wird am Ende der Woche bestreikt, diesmal zwei Tage lang.
Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erneut zum Streik auf. Verdi kündigte an, dass der Warnstreik am Donnerstag beginnen und bis einschließlich Freitag dauern werde. Es ist bereits die dritte Arbeitsniederlegung in den aktuellen Tarifverhandlungen.
Das Angebot, das die BVG vergangene Woche vorgelegt hat, sei nicht ausreichend, so Verdi. Der BVG-Vorstand sei den Forderungen zwar beim Festgeld und bei den Zulagen entgegengekommen, die Beschäftigten und die Tarifkommission würden es aber immer noch als zu niedrig bewerten. Außerdem sei die von der BVG geforderte Laufzeit von vier Jahren "nicht akzeptabel". Das Angebot bedeute immer noch einen Reallohnverlust, weil es die Inflation nicht kompensiere, so Verdi.
Die BVG bezeichnete die Ankündigung von Verdi als "erneute Eskalation", die man verurteile. Man sei der Gewerkschaft in der letzten Runde deutlich entgegengekommen. "Gegen dieses Angebot zu streiken, zeigt, dass Verdi die Lage des Unternehmens nicht ernst nimmt und die Realitäten verkennt." Die BVG appellierte an Verdi, "den völlig überzogenen 48-Stunden-Streik zurückzunehmen und am Verhandlungstisch gemeinsam an einem guten Ergebnis zu arbeiten."
Das bietet die BVG bisher
Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt das eigene Angebot erweitert und bietet seither 17,6 Prozent mehr Geld über eine Laufzeit von vier Jahren bis Ende 2028. Sie will Mitarbeitenden rückwirkend zum 1. Januar 2025 einen Festbetrag von 225 Euro pro Monat zusichern. In den Folgejahren erhöhe sich das Monatsgehalt dann jeweils um 2,5 Prozent.
Verdi fordert monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt die Gewerkschaft ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.
Der Warnstreik soll laut Verdi am Donnerstagfrüh zu Schichtbeginn anfangen und in der Nacht von Freitag auf Samstag mit dem Schichtende auslaufen. Fahrgäste müssen laut BVG damit rechnen, dass in dieser Zeit alle U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die meisten Buslinien in der Hauptstadt ausfallen. Die S-Bahn ist nicht von dem Streik betroffen, da sie zur Deutschen Bahn gehört.
- Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi vom 17. Februar 2025
- Pressemitteilung der BVG vom 17. Februar 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa