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Berlin: Warnstreik bei BVG beendet


Verhandlungen gehen weiter
Warnstreik bei der BVG beendet: Doch der nächste Ausstand droht

Von dpa
Aktualisiert am 21.03.2025 - 11:21 UhrLesedauer: 3 Min.
S-Bahnhof während des Warnstreiks im Berliner NahverkehrVergrößern des Bildes
Weil Busse, Trams und U-Bahnen nicht mehr fuhren, war es im Berliner S-Bahnverkehr in den vergangenen beiden Tagen deutlich voller als sonst. (Quelle: Niklas Graeber/dpa/dpa-bilder)
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Der zweitägige Warnstreik bei der BVG ist vorbei. Mit Betriebsstart am frühen Freitagmorgen soll der Tram-, U- und Straßenbahnverkehr nach und nach wieder anlaufen. Nun wird wieder verhandelt.

Der 48-stündige Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben ist beendet. Busse, U-Bahnen und Trams sollten mit dem Betriebsstart die Fahrt wieder aufnehmen. Allerdings dürfte es noch einige Stunden dauern, bis sich der Nahverkehr vollständig eingependelt hat. Mit einigen Einschränkungen müssen Fahrgäste im Berufsverkehr daher noch rechnen.

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Es war der vierte Arbeitskampf der Gewerkschaft Verdi im laufenden Tarifkonflikt mit der BVG – mit erneut weitreichenden Auswirkungen auf den Nahverkehr der Hauptstadt und seine Fahrgäste. Die Fahrzeuge der BVG blieben nahezu vollständig im Depot. Lediglich die S-Bahn war nicht betroffen.

Nächster Streik droht: Tarifverhandlungen gehen weiter

An diesem Freitag kommen beide Seiten zu erneuten Gesprächen über einen Tarifabschluss für die rund 16.000 Beschäftigten zusammen. Sowohl Verdi als auch die BVG erhöhten zuletzt den Druck auf die Gegenseite. Manuel von Stubenrauch aus der Verdi-Tarifkommission sagte, wenn mit Blick auf das Grundgehalt nicht mehr passiere, "müssen wir wahrscheinlich die Urabstimmung" für einen unbefristeten Streik einleiten. Sven Globig, ebenfalls aus der Tarifkommission, sagte, er rechne nicht mit einem "verhandlungsfähigen Angebot".

Für diesen Fall hat die Gewerkschaft eine Urabstimmung angekündigt. Mindestens 75 Prozent der teilnehmenden Mitglieder müssten zustimmen. Bis eine solche Abstimmung abgeschlossen ist, dürften noch einige Tage oder Wochen vergehen. Ein längerer Streik käme wohl erst im April auf die Berlinerinnen und Berliner zu.

Zugleich können beide Seiten im Falle des Scheiterns der Gespräche vorschlagen, einen unabhängigen Schlichter einzusetzen. Während einer Schlichtung darf nicht gestreikt werden. Der bislang letzte Warnstreik endete nach zwei Tagen heute Morgen um 3 Uhr. Es war der vierte Ausstand seit Ende Januar.

Die BVG sieht Verdi in der Pflicht, sich zu bewegen. "Es ist höchste Zeit, dass die Gewerkschaft endlich auch Lösungsansätze und Kompromisse an den Tisch bringt, statt weiter auf Maximalforderungen zu beharren", sagte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe zuletzt. Auch sie schloss ein Scheitern der Verhandlungen nicht aus.

Verdi: "Wir sind viermal auf die Gewerkschaft zugegangen"

Mit einem neuen Angebot will die BVG nicht in die Verhandlungen gehen. "Wir sind viermal auf die Gewerkschaft zugegangen", sagte Zeller-Grothe unter Verweis auf vier Angebote im Laufe der Gespräche. Kompromisse könnten jedoch nicht nur von einer Seite erwartet werden.

Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt betonte dagegen, dass man bereits Einigungsbereitschaft in Fragen der Zulagen oder Laufzeit gezeigt habe. Der große Knackpunkt sei das Grundgehalt. Hier fordert Verdi 750 Euro im Monat mehr. Die Gewerkschaft argumentiert vor allem mit einem Nachholbedarf infolge der Preisentwicklung. Die letzte Entgeltrunde bei der BVG war noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation. Außerdem müsse die BVG als Arbeitgeberin attraktiv bleiben, um Personal zu gewinnen.

Die BVG erkennt den Nachholbedarf an. Das Unternehmen betont jedoch zugleich, dass man sich bei den Tarifverhandlungen 2021 mit Verdi auf eine Wochenarbeitszeit von 37,5 statt 39 Stunden bei vollem Lohn geeinigt habe. Die BVG bot zuletzt stufenweise 375 Euro bei 24 Monaten Laufzeit. Das entspreche einer Erhöhung von insgesamt 13,6 Prozent. Verhandelt wird zudem über ein höheres Weihnachtsgeld, über Zulagen bei bestimmten Schichtmodellen sowie flexiblere Arbeitszeiten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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