BVG-Streik Bus, U-Bahn, Tram: Das verdienen Fahrer in Berlin

Die BVG wird diese Woche erneut bestreikt. Der größte Knackpunkt im Tarifkonflikt ist das Entgelt. Aber was verdienen Bus- und Bahnfahrer in Berlin eigentlich? Und wie groß ist der Unterschied zu anderen Bundesländern?
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erneut zum Warnstreik aufgerufen. Von Mittwochmorgen (19. März) um 3 Uhr bis Freitagmorgen (21. März) um 3 Uhr stehen die meisten Busse sowie alle U-Bahnen und Trams in der Hauptstadt still.
Insbesondere bei der Höhe des Entgelts gibt es Differenzen zwischen den Tarifparteien. Aber was verdienen Bus-, U-Bahn und Straßenbahnfahrer in Berlin eigentlich? Ein Vergleich mit Hamburg und München zeigt: weniger als die Kollegen in den beiden anderen Großstädten. Und auch Busfahrer in Potsdam bekommen mehr Gehalt als die in der Hauptstadt.
Berlin: Niedrigstes Einstiegsgehalt trotz geringerer Arbeitszeit
Bus-, Tram- und U-Bahn-Fahrer der BVG unterliegen dem Tarifvertrag TV-N Berlin. Ausgebildete Fahrer werden laut der BVG in Entgeltgruppe 5, Stufe 3 eingruppiert. Sie erhalten ein Einstiegsgehalt von 2.806,79 Euro brutto pro Monat bei einer Wochenarbeitszeit von 37,5 Stunden.
Zusätzlich gibt es eine Verkehrsdienstzulage von 100 Euro und bis zu 80 Euro Dienstkleidungspauschale. Die Zuschläge für Nacht- und Sonntagsarbeit liegen bei 25 Prozent, für Feiertagsarbeit bei 135 Prozent. Ein Fahrer bei der BVG bekommt zudem 1.900 Euro Weihnachtsgeld und 500 Euro Urlaubsgeld pro Jahr.
Für die BVG-Beschäftigten fordert Verdi 750 Euro zusätzlich pro Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die BVG bot zuletzt stufenweise 375 Euro und eine doppelt so lange Laufzeit. Verhandelt wird zudem über ein höheres Weihnachtsgeld, über Zulagen bei bestimmten Schichtmodellen sowie flexiblere Arbeitszeiten.
Hamburg: Höhere Bezahlung bei längerer Arbeitszeit
In Hamburg gelten bei der Hochbahn die Bedingungen des TV-N Hamburg. Für ausgebildete Fahrer liegt das Anfangsgehalt bei 3.277 Euro brutto. Auch hier gibt es Zuschläge für unregelmäßige Arbeitszeiten sowie eine Jahressonderzahlung von 2.949,30 Euro. Hinzu kommen eine Erholungsbeihilfe von 156 Euro netto pro Jahr und eine Anwesenheitsprämie von halbjährlich maximal 639,02 Euro. Letztere wird bei Krankheitszeiten allerdings gekürzt oder fällt ganz weg.
Die Wochenarbeitszeit der Fahrer im Hamburger Nahverkehr beträgt 38,5 Stunden, also eine Stunde mehr als in Berlin. Ab 1. August 2025 gilt eine Arbeitszeit von 38 Stunden pro Woche.
München: Regionale Zulage
Ein ausgebildeter Bus-, Tram- oder U-Bahnfahrer bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verdient monatlich 2.995,30 Euro Grundgehalt bei einer Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden.
Hinzu kommen Schichtzulagen in Höhe von circa 240,97 Euro sowie eine Münchenzulage von 270,00 Euro. Macht ein Gehalt von rund 3.676,27 Euro brutto. Nach zwei Jahren beträgt das Bruttomonatsgehalt etwa 3.785,58 Euro.
Potsdam: Mehr Arbeitsstunden, aber mehr Gehalt als in Berlin
In Potsdam gelten die Regelungen des TV-N Brandenburg. Busfahrer verdienen nach der Ausbildung hier zu Beginn 2.963 Euro brutto pro Monat (Entgeltgruppe 5, Stufe 1). Nach einem Jahr steigt das Gehalt auf 3.118 Euro.
Die Wochenarbeitszeit liegt mit 39 Stunden über der in Berlin, Hamburg und München. Auch hier gibt es Zuschläge für Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit.
- karriere.bvg.de: TV-N Berlin 2024
- kav-brandenburg.de: TV-N BRB 2024
- hochbahn.de: Informationsflyer zum Gehalt für U-Bahn-Fahrer in Hamburg
- hochbahn.de: Informationsflyer zum Gehalt für Busfahrer in Hamburg
- eigene Berichterstattung: Das verdient man als Bus- und Bahnfahrer in München
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa