Weitere Fälle bekannt Palliativarzt soll zehn Patienten getötet haben
![Hände (Archivbild): Der Fall um einen Palliativarzt nimmt neue Dimensionen an. Hände (Archivbild): Der Fall um einen Palliativarzt nimmt neue Dimensionen an.](https://images.t-online.de/2025/02/7xvPhvUjHRPQ/0x209:4000x2250/fit-in/1920x0/haende-archivbild-der-fall-um-einen-palliativarzt-nimmt-neue-dimensionen-an.jpg)
In Berlin wurde im vergangenen Jahr ein Palliativmediziner verhaftet, weil er vier Patienten getötet haben soll. Seither sind weitere Fälle hinzugekommen. Und es könnten noch mehr werden.
In Berlin soll ein bereits inhaftierter Palliativmediziner mindestens zehn Menschen getötet haben. Davon gehen Staatsanwaltschaft und Polizei in der Hauptstadt inzwischen aus. Ursprünglich waren die Behörden von vier Opfern ausgegangen, dann von acht – nun sind es zehn. Mehr zu den bereits bekannten Fällen lesen Sie hier.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ist der 40-jährige Tatverdächtige auch für den Tod von zwei schwer kranken Frauen im Alter von 25 und 57 Jahren verantwortlich.
Zwei weitere Frauen mit Medikamentencocktail getötet
Zu einer der neu bekannt gewordenen Taten soll es laut Staatsanwaltschaft am 22. September 2021 gekommen sein. Der Beschuldigte soll als betreuender Palliativarzt einer 25-Jährigen in deren Wohnung in der Kestenzeile in Buckow ein tödliches Gemisch verschiedener Medikamente verabreicht haben, um die Frau zu töten. Eine medizinische Indikation habe es nicht gegeben, so die Staatsanwaltschaft.
Zu der anderen Tat soll es den Angaben zufolge am 5. Juni 2024 gekommen sein. Dort soll der Tatverdächtige eine 57-Jährige in deren Wohnung der Nostitzstraße in Kreuzberg durch einen Medikamentencocktail getötet haben.
Staatsanwaltschaft sieht "Mordlust" als Motiv
Als Motiv sieht die Staatsanwaltschaft das Mordmerkmal der "Mordlust" in allen zehn Fällen gegeben. Das heißt: Der Mann soll kein über die Tötung der Personen hinausgehendes Motiv gehabt haben.
Es könnte noch wesentlich mehr Fälle geben: Bei den Ermittlungen werden weitere Patientenakten überprüft. Die eigens für den Fall eingerichtete Ermittlungsgruppe hat dabei nach Informationen der "Bild"-Zeitung mehr als 40 Patienten identifiziert, die ebenfalls als Opfer infrage kommen könnten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang um Hinweise. Sie fragt, ob es noch weitere Kollegen des Tatverdächtigen oder Angehörige der Betreuten gibt, die bisher noch keinen Kontakt zur Polizei aufgenommen haben, bei denen es aber ebenfalls Verdachtsmomente beim Tod ihrer Angehörigen oder der Patienten gab.
Informationen nimmt die Mordkommission des Landeskriminalamtes unter der Telefonnummer (030) 4664-911222 oder per E-Mail an lka112@polizei-berlin.de entgegen.
- Pressemitteilung der Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft vom 11. Februar 2025 (per Mail)
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa