Neue Details Berliner Arzt soll mindestens acht Menschen getötet haben
Ein Arzt aus Berlin soll mehrere Senioren getötet haben. Nun gibt es neue Details zu den Vorwürfen.
Ein bereits inhaftierter Berliner Palliativmediziner soll deutlich mehr Menschen getötet haben als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft Berlin geht nach weiteren Ermittlungen derzeit von mindestens acht Opfern aus und ermittelt wegen Mordes, wie ein Sprecher mitteilte.
Zuvor wurde der Mediziner verdächtigt, für den Tod von nur vier Menschen verantwortlich zu sein: Zwischen dem 11. und dem 24. Juni soll er im Rahmen seiner Arbeit bei einem Pflegedienst vier Patientinnen getötet haben. Anschließend soll er in deren Wohnungen Feuer gelegt haben, um die Tötungen zu verdecken. Ab dem 6. August befand sich der Mann wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. Mehr dazu lesen Sie hier.
Neue Erkenntnisse: Ermittlungen wegen Mordes
Aufgrund neuer Erkenntnisse ermittelt die Staatsanwaltschaft nun nicht mehr wegen Totschlags, sondern wegen Mordes. Der Palliativarzt soll kein über die Tötung der Personen hinausgehendes Motiv gehabt haben, heißt es seitens der Behörde. Die Auswertung der Patientenunterlagen und die gerichtsmedizinischen Untersuchungen der Verstorbenen – zwei davon nach Exhumierung – hätten ergeben, dass der Verdächtige für weitere Morde verantwortlich sein soll.
Neben den bereits bekannten vier mutmaßlichen Taten im Jahr 2024 soll es schon am 24. Juni 2022 zu einem weiteren Mord gekommen sein. Der Tatverdächtige soll einer 70-Jährigen in deren Wohnung in der Götzstraße in Tempelhof verschiedene Medikamente verabreicht und sie dadurch getötet haben. Wie bei vorherigen Taten soll er nach der mutmaßlichen Tat ein Feuer gelegt haben.
Drei weitere mutmaßliche Morde in 2024
Er steht zudem in Verdacht, im Jahr 2024 drei weitere Morde begangen zu haben. Am 29. Januar 2024 soll er einem 70-jährigen Mann in dessen Wohnung in der Dieselstraße in Neukölln ohne medizinischen Grund ebenfalls ein Medikamentengemisch verabreicht haben. Zu einer weiteren Tat kam es den Angaben zufolge am 4. April: Dort soll er eine 61-jährige Frau in deren Wohnung in der Eberstraße in Schöneberg auf dieselbe Art und Weise getötet haben. Die letzte mutmaßliche Tat geschah laut Staatsanwaltschaft am 29. April. Dort soll er für den Tod eines 83-Jährigen in dessen Zimmer im Hospiz der DRK-Kliniken Köpenick verantwortlich sein. Ein Feuer legte er hier laut Staatsanwaltschaft in diesen drei Fällen nicht.
Die Ermittlungen des Morddezernats des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Berlin dauern an.
- Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei Berlin vom 28. November 2024 (per Mail)
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa