Appell aus drei Bezirken Stadträte fordern umfassendes Handyverbot an Berliner Schulen
In Berlin fordern drei Bezirksstadträte ein generelles Handyverbot an Schulen. Dies soll Mobbing und psychische Belastungen eindämmen.
Drei Berliner Bezirksstadträte für Gesundheit fordern in einem offenen Brief ein umfassendes Handyverbot an allgemeinbildenden Schulen. Das Verbot soll rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, um die Lehreinrichtungen bei der Reglementierung von Smartphones zu unterstützen.
Der Appell richtet sich an die Berliner Senatorin für Bildung, Katharina Günther-Wünsch (CDU), sowie die Senatorin für Gesundheit, Dr. Ina Czyborra (SPD). Nach Sicht der Stadträte ist das Verbot notwendig, um eine gesunde Entwicklung aller Kinder und Jugendlichen zu schützen und eine förderliche Lernumgebung zu schaffen.
Dabei führen die Stadträte aktuelle Studien auf, darunter eine repräsentative Umfrage der Barmer Krankenkasse. Demnach sind fast 40 Prozent der Schüler bereits Opfer von Mobbing geworden – insbesondere Cybermobbing. Dieses findet häufig in der Schule statt und führt zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Ein Viertel der Opfer von Cybermobbing gab an, unter Suizidgedanken zu leiden.
Trotz Verbot: Keine Wirkung an Problemschule
Bisherige Maßnahmen einzelner Schulen reichen laut den Stadträten nicht aus. Ein öffentlicher Brandbrief der Friedenauer Friedrich-Bergius-Schule verdeutlicht diese Problematik: Trotz eines bestehenden Handyverbots bleibt die Regelung oft wirkungslos. Daher wird eine allgemeine gesetzliche Regelung gefordert.
Das Land Brandenburg zeige, dass ein solches Verbot möglich ist, hieß es in dem Brief weiter. Ein vollständiges Verbot von Smartphones sollte jedoch auf alle Schularten ausgeweitet werden, einschließlich Ober- und berufsbildender Schulen.
Familien- und Gesundheitsstadtrat Gordon Lemm (SPD) sieht Eltern und Gesetzgeber gleichermaßen in der Verantwortung: "Ein grundsätzliches Handyverbot an Schulen soll nicht im Widerspruch zum Erlernen von Medienkompetenz stehen."
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