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Berlin: Wohngeldantrag frustriert – Grüner Timon Dzienus verzweifelt


Man müsse sich "quasi nackt machen"
Junger Grünen-Politiker frustriert über Berliner Wohngeldantrag

Von t-online, pb

Aktualisiert am 09.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Grünen-Politiker Timon Dzienus (Archivfoto): Er klagt über die Berliner Verwaltung.Vergrößern des Bildes
Grünen-Politiker Timon Dzienus (Archivfoto): Er klagt über die Berliner Verwaltung. (Quelle: IMAGOFotostand/imago-images-bilder)
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Viele Berliner sind wegen der Verwaltung frustriert. Nun klagt auch ein prominenter Nachwuchsgrüner sein Leid. Worum es geht.

Der 27-jährige Timon Dzienus zählt zu den bekanntesten Nachwuchspolitikern der Grünen. Nun hat der aus Niedersachsen stammende Co-Vorsitzende der Grünen Jugend laut einem Bericht des "Tagesspiegels" seine ersten Probleme mit der Verwaltung der Hauptstadt.

Denn nach seinem Umzug nach Berlin hatte Dzienius im von seinen Grünen geführten Bezirk Mitte Wohngeld beantragt – die Förderung von Land und Bund für Menschen, die sich ihre eigene Miete nicht leisten können.

Doch nach einer ersten Anfrage im Dezember, um die Kosten seines WG-Zimmers decken zu können, sei monatelang nichts passiert, so der Nachwuchsgrüne. Auch telefonisch sei das Bürgeramt nicht zu erreichen gewesen.

Erst nach acht Monaten habe sich ein Mitarbeiter des Bürgeramts gerührt, und um eine Liste mit fehlenden Dokumenten für den Wohngeldantrag zugeschickt. Darunter seien auch Kontoauszüge und eine Grundrissskizze der WG gewesen. Zudem habe der 27-Jährige erklären müssen, wer bei ihm im Haus, die Wäsche wäscht – und wer das Putzen übernimmt.

Tausende Berliner warten auf Wohngeldgenehmigung

Der ganze Antragsprozess empfand der junge Grüne als "viel zu lange" und "erniedrigend". Man müsse sich "quasi nackt machen", um das Wohngeld zu erhalten, klagte er dem "Tagesspiegel". Politische Ämter, mit denen er sich die Miete finanzieren könnte, hat Dzienius nicht.

Sein Schicksal teilt Dzienius mit mehreren tausend Berlinern: Nachdem ab Januar mehr Menschen der Zugang zum Wohngeld in Berlin ermöglicht worden war, ist die Anzahl der Anträge massiv gestiegen, wie das "Neue Deutschland" und der "Tagesspiegel" berichten.

Demnach wurden allein im ersten Halbjahr 25.963 Erstanträge in der Hauptstadt gestellt, auf die Genehmigung eines Antrags warten die Berliner im Schnitt je nach Bezirk zwischen elf und 26 Wochen. Zuletzt erhielten Wohngeldbezieher in Berlin im Schnitt 303 Euro im Monat.

Um die Menge an Anträgen abzuarbeiten, hat der Senat den Bezirken rund 160 neue Stellen in der Verwaltung in Aussicht gestellt. Die sind aber zum Teil bis heute noch nicht besetzt, oder überhaupt erst ausgeschrieben.

In seiner Bewerbung für den Bundesvorsitz hatte er auch die hohen Mieten im Land thematisiert. Vielleicht ist das Erlebnis beim Bürgeramt ja nun Motivation, einen neuen Gesetzesvorschlag auf den Weg zu bringen.

Verwendete Quellen
  • "Tagesspiegel", gedruckte Ausgabe, B2
  • tagesspiegel.de: "Massiver Anstieg bei Wohngeldanträgen in Berlin"
  • nd-aktuell.de: "Berliner warten auf das Wohngeld"
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