"Letzte Generation" Mann fährt Aktivisten mit Lkw an und stellt sich: Gericht prüft Konsequenzen
Weil er bei einer Straßenblockade der "Letzten Generation" ausgerastet ist, könnte ein Lkw-Fahrer nun für längere Zeit seinen Führerschein verlieren.
Plötzlich stockt der Verkehr: Klimaaktivisten der "Letzten Generation" blockieren am Mittwoch eine Straße in Stralsund. Und ein Lkw-Fahrer rastet aus, fährt am Ende einen Aktivisten an. Das könnte für den Mann nun drastische Konsequenzen haben.
Denn nun soll das Amtsgericht über die Dauer des Führerscheinentzuges für den Lkw-Fahrer entscheiden. "Wir legen das noch heute einem Richter vor", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund am Donnerstag der dpa. Es gebe noch einige Unklarheiten. Verletzt wurde bei dem Vorfall jedoch niemand.
Sechs Blockierer hatten den Verkehr am Mittwoch auf einer Verkehrshauptader in Stralsund behindert. Der 41-jährige Lkw-Fahrer habe drei Teilnehmer in seiner Fahrtrichtung zum Teil von der Straße gezerrt und ihnen Schläge angedroht, sagte ein Polizeisprecher. Dies ist auch auf einem Video zu sehen, das auf Twitter kursiert.
Dann habe sich der Mann hinter das Lenkrad gesetzt und sei kurz angefahren. Dabei wurde ein junger Demonstrant, der rechts vor der Stoßstange auf der Fahrbahn saß, etwa einen Meter nach vorn geschoben, hieß es. Auch dies ist in dem Videoclip zu sehen. Ernsthaft verletzt wurde laut Polizei niemand.
Der Lkw hielt, der Blockierer stand auf, der Lkw-Fahrer fuhr weiter. Er habe sich abends der Polizei in Grimmen gestellt, die ihm die Papiere "vorläufig abnahm". Über so eine Maßnahme müsse ein Richter entscheiden, sagte der Sprecher. So sei auch noch unklar, ob der Lkw-Fahrer hatte sehen können, dass wieder jemand vor seinem Fahrzeug saß. Die Polizei ermittelt gegen den Lkw-Fahrer wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung. Gegen die Klimaaktivisten wird wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr ermittelt.
- Nachrichtenagentur dpa
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