Bei Pro-Palästina-Kundgebung Demonstrantin ins Gesicht geschlagen: Ermittlungen gegen Polizist
Nach einer Pro-Palästina-Demonstration in Berlin kursiert ein Video, auf dem ein Polizist eine Frau ins Gesicht schlägt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt.
Nach einem Vorfall auf einer pro-palästinensischen Demonstration am vergangenen Wochenende ermittelt die Berliner Polizei wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt gegen einen Polizisten. Das teilte die Pressestelle der Berliner Polizei auf Anfrage mit. Der Beamte hatte bei der Kundgebung am Potsdamer Platz am Samstag einer Frau mit der Faust ins Gesicht geschlagen.
Ein Video des Vorfalls war auf der Plattform X Hunderttausende Mal angesehen worden. Darauf ist zu sehen, wie ein Polizist in einem Handgemenge ausholt und eine Frau mit Kopftuch ins Gesicht schlägt. In einem zweiten, etwas längeren Video von dem Vorfall ist zu sehen, wie die Frau gemeinsam mit anderen auf eine Gruppe Polizisten zugeht, die offenbar gerade eine Person festnehmen wollen.
Frage der Verhältnismäßigkeit
Das Video sei der Polizei bekannt, heißt es aus der Pressestelle. Es sei "zur Prüfung der Rechtsmäßigkeit der Anwendung von unmittelbarem Zwang in Form körperlicher Gewalt an ein für Amtsdelikte zuständiges Fachkommissariat im Landeskriminalamt übermittelt" worden. Bei den Ermittlungen gehe es um die Frage, ob der Schlag des Polizisten "zur Durchsetzung polizeilicher Maßnahmen erforderlich und verhältnismäßig" war. Auch gegen die Frau wird laut Pressestelle ermittelt.
Die pro-palästinensische Demonstration hatte am Samstagnachmittag am Neptunbrunnen begonnen und zog mit mehreren Hundert Teilnehmern zum Potsdamer Platz. Laut Polizei kam es bei der Demonstration immer wieder zu Straftaten durch Teilnehmer, etwa Beleidigungen und tätlichen Angriffen gegen Polizisten.
- x.com: Video des Vorfalls am Potsdamer Platz
- Anfrage bei der Pressestelle der Berliner Polizei