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Trumps Entscheidung zur Ukraine hat offenbar bereits tödliche Folgen


Militärquellen kritisieren USA
"Hunderte Tote" nach Trumps Entscheidung zur Ukraine

Von t-online, wan

Aktualisiert am 09.03.2025 - 02:56 UhrLesedauer: 3 Min.
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Donald Trump bei einem Pressetermin: Er verweigert der Ukraine wichtige militärische Informationen. (Quelle: IMAGO/CNP / MediaPunch/imago)
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Der Stopp amerikanischer Geheimdienstinformationen für die Ukraine hat offenbar erste Konsequenzen. Anfliegende Raketen werden zu spät gesehen.

Die USA haben sowohl die Militärhilfe für die Ukraine als auch den Austausch von Geheimdienstinformationen zunächst ausgesetzt. Das hat bereits jetzt schwerwiegende Folgen. "Als Ergebnis dieser Pause gibt es Hunderte von toten Ukrainern", sagte ein namentlich nicht genannter ukrainischer Militärangehöriger dem US-Magazin "Time". Die Quelle wollte nicht sagen, wo genau es die Toten gegeben hat. Die Ukraine kann anfliegende Raketen und Drohnen nicht mehr so früh wie bisher erkennen. Zuvor hatten die USA vor Angriffen gewarnt.

Ein großes Problem sei auch die Moral: Denn die USA haben die modernen Waffen, die sie der Ukraine lieferten, nun teilweise wirkungslos gemacht. "Das schafft dem Feind einen Vorteil", wird der Militärangehörige zitiert.

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In der Umgebung von Kursk, wo die Ukraine einen Vorstoß unternommen hatte und nun versucht, verbliebenes Gelände zu verteidigen, sollen die Konsequenzen von Trumps Entscheidungen besonders spürbar sein. Russland hat ukrainische Versorgungslinien unterbrechen können, wie unter anderem Daten der ukrainischen Bloggergruppe "Deep State" zeigen. "Wenn wir nichts tun, wird das enorme Konsequenzen haben", sagte der Mitbegründer von "Deep State", Roman Pogorily, am Dienstag zu lokalen Medien. Die Hauptversorgungslinie für die ukrainischen Truppen, die in Kursk operieren, sei nun "unter ständigem Beschuss", fügte er hinzu. "Es ist unmöglich, sich auf ihr normal zu bewegen."

Nur noch schmaler Korridor in Kursk

Nach Angaben der ukrainischen Militärbloggergruppe sind rund drei Viertel der ukrainischen Soldaten in Kursk fast vollständig eingekesselt. Sie sind nur noch durch einen schmalen Korridor von etwa einem Kilometer Länge mit den restlichen Truppen verbunden. In der engsten Stelle beträgt die Breite weniger als 500 Meter. Sollte Russland diesen Korridor durchbrechen, wären Tausende ukrainische Soldaten von Nachschub und Verstärkung abgeschnitten

Eine Quelle in der Selenskyj-Regierung bestätigte dem US-Magazin, dass die Aktivitäten der ukrainischen Armee eingeschränkt sind. "Nicht nur in Kursk, sondern auf dem gesamten russischen Territorium gibt es jetzt Probleme", sagt er. Die Ukrainer sind nicht mehr in der Lage, den Anflug russischer Bomber und anderer Kampfflugzeuge zu erkennen, wenn diese innerhalb Russlands starten.

Infolgedessen hat die Ukraine weniger Zeit, Zivilisten und Militärangehörige vor der Gefahr eines herannahenden Luftangriffs oder einer Rakete zu warnen. "Das ist sehr gefährlich für unser Volk", sagt die Regierungsquelle. "Das muss sofort geändert werden." Am Freitag und Samstag hatte es erneut schwere russische Luftangriffe auf die Ukraine mit mehreren Toten und Verletzten in der Zivilbevölkerung gegeben. Die Ukraine gibt keine Opferzahlen von Soldaten bekannt.

Maxar: US-Regierung verbietet Zugang zu Satellitendaten

Der amerikanische Bilderdienst Maxar, dessen Satellitenaufnahmen bislang der Ukraine zur Verfügung standen, hat die Lieferungen neuer Bilder unterbrochen. In einer Stellungnahme gegenüber "Time" hieß es, man habe dies auf Bitten der US-Regierung getan. Frankreich hatte am Samstag angeboten, der Ukraine Geheimdienstinformationen zur Verfügung zu stellen.

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Die Ukraine hatte schon 2022 einen eigenen Spionagesatelliten von der finnischen Firma Iceye angemietet. Im vergangenen Jahr stellte die deutsche Bundesregierung Mittel für die Rüstungsfirma Rheinmetall und Iceye zur Verfügung, um die ukrainische Satellitenaufklärung auszubauen, berichtet "Forbes". Die Niederlande tauschen im Rahmen eines Memorandums aus dem Jahr 2024 Informationen von ihrem Maxar-Konto mit den Ukrainern aus. Auch Großbritannien und Italien liefern Daten.

Ob damit der Ausfall der US-Informationen ausgeglichen werden kann, ist fraglich. Die meisten der Artilleriesysteme aus den USA können manuell programmiert werden, um Ziele in Russland zu treffen. Diese müssen aber zuvor erkannt werden. Ukrainische Aufklärungsdrohnen fliegen nur nahe der Frontlinie. Sollen Ziele im russischen Gebiet getroffen werden, braucht es aktuelle Satellitenbilder.

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