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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukrainische Drohnen greifen russisches Flugzeugwerk an
Die Ukraine hat ein russisches Flugzeugwerk angegriffen. Sowohl die Ukraine als auch Russland müssen etwas aufgeben, meint der US-Außenminister. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Ukraine zielt bei Drohnenangriff auf russisches Flugzeugwerk
11.24 Uhr: Die Ukraine hat bei nächtlichen Drohnenangriffen ein Flugzeugwerk im westrussischen Gebiet Smolensk ins Visier genommen. Auf Videos in sozialen Netzwerken sind mehrere Explosionen in der Stadt zu sehen. "Vorläufigen Informationen nach brennt nach der Attacke das Flugzeugwerk", berichtet das unabhängige Internetportal "Astra". Dafür gab es keine offizielle Bestätigung. Gouverneur Wassili Anochin schreibt von einzelnen Brandschäden an Wohnhausdächern durch Drohnentrümmer. Er warnt zugleich vor dem Auftauchen von Fakes über angebliche Einschläge von Drohnen.
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Das 1926 gegründete Flugzeugwerk von Smolensk steht wegen der Produktion von Luft-Boden-Raketen auf westlichen Sanktionslisten. Andrij Kowalenko, der Leiter des dem ukrainischen Präsidenten unterstellten Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheitsrat, bestätigte den Angriff. Er erklärt, in der Fabrik würden Kampfjets vom Typ Su-25 modernisiert.
Russland nimmt ukrainische Ortschaft ein
10.15 Uhr: Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Wowkowe in der Region Donezk stehe jetzt unter russischer Kontrolle, teilt das Verteidigungsministerium der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Die russischen Truppen gewinnen an der Ostfront seit geraumer Zeit stetig an Boden.
Ukraine wehrt russische Drohnen ab
9.45 Uhr: Russland hat die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht mit 131 Drohnen und vier Raketen angegriffen. 72 Drohnen seien abgefangen worden. 59 Drohnen seien von den Radaren verschwunden, ohne ihre Ziele erreicht zu haben. In zwei Regionen seien Gebäude beschädigt worden, teilt die Luftwaffe mit. Verletzte habe es nicht gegeben.
Rubio: Beide Seiten müssen etwas aufgeben
9.35 Uhr: Der neue US-Außenminister Marco Rubio hat betont, dass sowohl Russland als auch die Ukraine Kompromisse eingehen müssen, um den Krieg zu beenden. Wie CNN berichtet, erklärt Rubio, dass kein Konflikt beigelegt werde, ohne dass beide Seiten "etwas aufgeben" müssten. Eine konkrete Einschätzung, welche Zugeständnisse die Ukraine machen könnte, vermeidet er jedoch. Gleichzeitig macht er deutlich, dass Russland in diesem Krieg der Aggressor sei.
Rubio betont, dass Verhandlungen über mögliche Kompromisse nicht öffentlich geführt werden sollten. "Wir werden den Verhandlungen nicht vorgreifen", sagt er und erklärt, dass Russland und die Ukraine letztlich selbst entscheiden müssten, worauf sie sich einlassen. Präsident Donald Trump sehe eine Waffenruhe als oberste Priorität, erste Schritte dafür seien bereits eingeleitet worden. Dennoch bleibe der Konflikt kompliziert, sodass eine schnelle Lösung nicht zu erwarten sei.
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg rasch zu beenden. Sein Team arbeitet derzeit an einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Wann und unter welchen Bedingungen eine Friedenslösung erreicht werden könnte, ist jedoch offen.
Schlechte Verteidigung von Charkiw – Generäle festgenommen
5.30 Uhr: Wegen militärischer Fehlleistungen sind in der Ukraine zwei Generäle und andere ranghohe Offiziere festgenommen worden. Die Generäle und ein Oberst hätten die Verteidigungsanlagen an der Grenze zu Russland bei Charkiw nicht wie befohlen ausbauen lassen. Das teilen der ukrainische Geheimdienst SBU und das Staatliche Ermittlungsbüro in Kiew mit.
Deshalb hätten russische Truppen bei einer Offensive im Mai 2024 in das Gebiet Charkiw eindringen und es teilweise besetzen können. Auch der Widerstand der ukrainischen Truppen sei unzureichend organisiert gewesen. Juristisch werden den ranghohen Soldaten schwerwiegende Verstöße gegen ihre militärischen Dienstpflichten vorgeworfen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, dass solche "kriminellen Fehler" eine Untersuchung und faire Antworten erforderten. In seiner abendlichen Videoansprache dankt er den Strafverfolgungsbehörden. "Es ist wichtig, dass die Menschen spüren, dass der Status oder irgendwelche Verdienste von gestern die Rechtsstaatlichkeit nicht aufheben", sagt er.
Trump: Putin "zerstört Russland" bei Nein zu Ukraine-Abkommen
5.15 Uhr: Der russische Staatschef Wladimir Putin zerstört nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump durch ein Nein zu einem Abkommen für ein Ende des Krieges mit der Ukraine sein eigenes Land. "Er sollte eine Einigung treffen. Ich denke, er zerstört Russland, indem er keine Einigung trifft", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) in Washington. "Ich glaube, Russland wird große Probleme bekommen."
Trump fügte hinzu, dass er sich mit Putin treffen werde. Er habe sich "sehr gut" mit ihm verstanden, sagte Trump weiter. Auch habe ihm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er wolle ein Friedensabkommen, um den durch die russische Invasion in der Ukraine im Februar 2022 ausgelösten Krieg zu beenden.
Trump lehnt die bisher von den USA geleisteten Milliardenhilfen für die Ukraine ab und will rasch einen Friedensschluss erreichen. Im Wahlkampf hatte er sogar gesagt, er könne den Krieg innerhalb von "24 Stunden" beenden, inzwischen nennt er "sechs Monate" als Zeithorizont. Kritiker befürchten allerdings, dass die Ukraine aufgrund ausbleibender US-Unterstützung gezwungen sein könnte, sich einem Diktatfrieden mit Russland zu beugen, der sie zu erheblichen territorialen Konzessionen zwingt.
Montag, 20. Januar
Bericht: Feuer in wichtiger russischer Flugzeugfabrik
9.50 Uhr: In einer Flugzeugfabrik in der russischen Stadt Kasan soll nach einem Drohnenangriff ein Feuer ausgebrochen sein; das berichten ukrainische Medien unter Berufung auf in den sozialen Netzwerken verbreitete Bilder und Videos. Die rund 900 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernte Stadt war schon in der Vergangenheit Ziel ukrainischer Drohnenangriffe.
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Die Behörden in Kasan erklären, dass es zu keinem Schaden gekommen und es der Flugabwehr gelungen sei, alle Drohnen abzufangen. In der Flugzeugfabrik, die zum russischen Luftfahrtkonzern Tupolew gehört, werden unter anderem die strategisch wichtigen TU-160 und TU-22 Bomber gefertigt.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters