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Ukraine-Krieg: Russland attackiert Kraftwerke | Newsblog


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Massiver Angriff auf Westen der Ukraine


Aktualisiert am 15.01.2025 - 11:21 UhrLesedauer: 16 Min.
Russischer Marschflugkörper (Symbolbild): Die Angriffe werden als Reaktion auf ukrainische Angriffe vom Vortag verstanden.Vergrößern des Bildes
Russischer Marschflugkörper (Symbolbild): Die Angriffe werden als Reaktion auf ukrainische Angriffe vom Vortag verstanden. (Quelle: Russian Defence Ministry/imago-images-bilder)
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Russland beschießt Kraftwerke in der Ukraine mit Marschflugkörpern. Ein Putin-Vertrauter droht Moldau. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Russland attackiert Energieinfrastruktur im Westen des Landes

10.00 Uhr: Russland hat in der Nacht die Ukraine mit einer Vielzahl von Raketen und Marschflugkörpern beschossen, das berichtet die ukrainische Luftwaffe. Dabei seien vor allem Regionen im Westen des Landes beschossen worden. So meldeten die lokalen Behörden der Regionen Lwiw, Iwano-Frankiwsk und Chmelnyzkyj Einschläge. Ziel der Angriffe soll die Energieinfrastruktur in den Regionen gewesen sein. Über die genauen Schäden ist nichts bekannt. Todesopfer soll es aber keine gegeben haben.

Die Attacke wird als Reaktion auf den ukrainischen Drohnenangriff vom Vortag gesehen. Bei diesem wurden mehrere industrielle und militärische Ziele getroffen. Aufgrund des russischen Gegenschlags versetzte die polnische Luftwaffe mehrere Geschwader in Grenznähe in erhöhte Alarmbereitschaft.

Umfrage: fast jeder Zweite gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine

9.30 Uhr: 48 Prozent der Deutschen sind wenige Wochen vor der Bundestagswahl gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Besonders hoch ist die Ablehnung bei Anhängern der AfD (88 Prozent) und dem BSW (90 Prozent). Insgesamt gaben nur 38 Prozent der Befragten an, weitere Waffenlieferungen zu unterstützen, 14 Prozent hatten keine eindeutige Meinung.

Brand in einer der größten russischen Raffinerien ausgebrochen

9.00 Uhr: Im Kurznachrichtendienst X berichten mehrere Nutzer, dass in der Lukoil-Raffinerie in Wolgograd ein Feuer ausgebrochen sei. Laut verschiedener Berichte soll eine Explosion zu hören gewesen sein, bevor das Feuer ausbrach. Was zu dem Feuer geführt hat, ist unklar. Lokale Behörden erklären aber, dass es sich nicht um einen Angriff gehandelt haben soll. Im vergangenen Jahr war die Raffinerie, die eine der größten Russlands ist, von ukrainischen Drohnen angegriffen worden, woraufhin ein Brand ausgebrochen war.

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Deutschland gibt der Ukraine 60 Iris-T-Raketen

6.40 Uhr: Deutschland wird der Ukraine kurzfristig 60 weitere Raketen für das Luftverteidigungssystem Iris-T für die Abwehr russischer Angriffe zur Verfügung stellen. Die Lieferung soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Beständen der Bundeswehr erfolgen und ist ein Ergebnis der Regierungsgespräche von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Kiew. Die Kosten für die Raketen betragen insgesamt rund 60 Millionen Euro.

Pistorius hatte am Vortag in Kiew auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Der Verteidigungsminister äußerte die Erwartung, dass es in den laufenden Verhandlungen in Deutschland über weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro eine Lösung geben werde.

Dienstag, 14. Januar

Selenskyj stellt sich gegen Versetzung von Luftwaffe-Soldaten

23.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Kiew die Bedeutung der Militärhilfe aus Deutschland unterstrichen. "Wir haben unter anderem über Luftverteidigung, neue Systeme für unsere Städte und finanzielle Unterstützung gesprochen", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft.

"Auf Deutschland entfallen 16 Prozent der gesamten Unterstützung aus allen Ländern. Das ist sehr ernst zu nehmen." Er habe dafür gedankt und darauf hingewiesen, "dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Umfang der Unterstützung gibt und dem, was wir auf dem Schlachtfeld wie auch beim Schutz von Menschenleben im Hinterland erreichen können". Deutschland ist hinter den USA das zweitwichtigste Geberland bei Militär- und Finanzhilfe.

Der Präsident ging auch auf Unmut in der ukrainischen Luftwaffe ein, weil angeblich viele ihrer Soldaten zur Infanterie versetzt würden. Er habe angeordnet, auf keinen Fall die Kampfeinheiten der Luftwaffe zu reduzieren, die zur Flugabwehr oder zu Luftangriffen gebraucht würden. Mit den Versetzungen versucht das ukrainische Oberkommando, die ausgedünnten Infanterietruppen aufzufüllen. Gerade an der Ostfront, an der die Russen vorrücken, fehlen Soldaten zur Abwehr.

Pistorius erwartet zeitnahe Lösung für weitere Ukraine-Hilfe

23 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zuversichtlich, dass in den laufenden Verhandlungen in Deutschland über weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro zeitnah eine Lösung gefunden wird. Er hoffe darauf in den nächsten Tagen, sagte der SPD-Politiker in den ARD-"Tagesthemen" und im ZDF-"heute journal". Pistorius verwies darauf, dass es für 2025 noch keinen regulären Bundeshaushalt gebe und der Bund daher mit einer vorläufigen Haushaltsführung agiere. "Es ist nicht trivial, das Geld aufzutreiben", betonte er im ZDF.

Der Verteidigungsminister nahm Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) diesbezüglich in Schutz. "Ich sehe keinerlei Grund anzunehmen, dass der Bundeskanzler hier bremst", sagte Pistorius in der ARD. Scholz lehnt Einsparungen an anderer Stelle für die Finanzierung weiterer Waffenlieferungen in die Ukraine ab.

Pistorius hatte am Dienstag bei einem Besuch in Kiew dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Unterstützung Deutschlands auch über die Bundestagswahl am 23. Februar hinaus zugesichert. Mit Blick auf den Wechsel der US-Regierung sagte Pistorius, dass es in der Ukraine durchaus Sorgen gebe, ob das Land weiterhin Unterstützung durch die USA erhält. "Man macht sich aber tatsächlich überhaupt gar keine Sorgen um die Unterstützung der europäischen Partner und insbesondere auch nicht, was Deutschland angeht", stellte Pistorius in der ARD fest.

Bundestagswahl: Lawrow lobt AfD und BSW

16.30 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow findet lobende Worte über AfD und BSW. Beim Jahrespressegespräch betont er die "vernünftigen" Ansichten beider Parteien. Mehr dazu lesen Sie hier.

Putin-Vertrauter sendet Drohung an Ukraine und Moldau

15.32 Uhr: Nikolai Patruschew, Hardliner im Beraterkreis Putins, hat Drohungen an die Ukraine und Moldau ausgesprochen. "Es ist möglich, dass die Ukraine im kommenden Jahr überhaupt nicht mehr existieren wird", sagt Patruschew der Zeitung "Komsomolskaja Prawda". Zudem schließe Patruschew nicht aus, dass die "aggressive, antirussische Politik" Moldaus dazu führen könnte, dass das Land entweder Teil eines anderen Staates werde oder ebenfalls aufhöre zu existieren.

Patruschew zieht dabei eine Parallele zwischen der Ukraine und Moldau: Russland hatte unter anderem 2014 die ukrainische Halbinsel Krim völkerrechtswidrig annektiert und 2022 eine Vollinvasion auf das Land begonnen.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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