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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukraine-Raketen treffen russisches Hauptquartier – Kommandeur stirbt
Die Ukraine hat ein russisches Hauptquartier getroffen. Ein Soldat aus Nordkorea ist offenbar in ukrainische Gefangenschaft geraten. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
Ukraine bringt erste Getreidelieferungen nach Syrien auf den Weg
12.25 Uhr: Die Ukraine hat als einer der weltweit führenden Exporteure von Getreide erste Nahrungsmittelhilfen nach Syrien geschickt. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, 500 Tonnen Weizenmehl seien auf dem Weg als Teil der humanitären Initiative "Getreide aus der Ukraine" in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. "Das Weizenmehl soll in den kommenden Wochen an 33.250 Familien oder 167.000 Menschen verteilt werden", schreibt Selenskyj auf X. "Jedes Paket wiegt 15 Kilogramm und kann eine fünfköpfige Familie einen Monat lang ernähren."
Russland meldet Eroberung von zwei Dörfern im Osten der Ukraine
11.29 Uhr: Russland meldet erneut Erfolge an der Front im Osten der Ukraine. Die Streitkräfte hätten die Dörfer Iwaniwka im Donbass und Sahrysowe in der Region Charkiw eingenommen, berichtet die Nachrichtenagentur RIA. Darüber hinaus meldet RIA, vergangene Woche seien vier britische Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow abgeschossen worden.
Bericht: Gefangener Soldat aus Nordkorea gestorben
10.53 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist der erste in ukrainische Gefangenschaft geratene Soldat aus Nordkorea Berichten zufolge verstorben. Der auf Seiten Russlands kämpfende Soldat sei bereits am Donnerstag bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk gefangengenommen worden und am heutigen Freitag seinen Verletzungen erlegen, meldet Südkoreas Nachrichtenagentur unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst (NIS). Der NIS wiederum bezieht sich auf den "Nachrichtendienst eines befreundeten Landes". Um welches es sich dabei handelt, ist nicht bekannt.
Ukraine trifft russisches Hauptquartier mit Himars-Raketen
7.54 Uhr: Ukrainische Artillerie hat in der russischen Grenzstadt Lgow offenbar ein militärisches Hauptquartier getroffen. Der stellvertretende Kommandeur Salim Paschtow ist dabei ums Leben gekommen, wie seine Schwester auf dem sozialen Netzwerk VKontakte mitteilt. Laut ukrainischen Berichten ereignete sich der Angriff am Mittwoch.
Das Hauptquartier gehört nach Informationen ukrainischer und russischer Quellen zur 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade. Das ukrainische Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation erklärt auf Telegram, der Angriff habe "Verluste unter den Offizieren des Feindes" verursacht.
StratCom, das Zentrum für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte, teilt mit, dass wahrscheinlich 17 weitere Soldaten, vorwiegend Offiziere, getötet worden seien. Das Gebäude, in dem sich der Kommandoposten befand, sei teilweise zerstört worden.
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Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti soll der Angriff mit Himars-Mehrfachraketenwerfern erfolgt sein. Das pro-ukrainische Portal "Militarnyi" berichtet, während des Beschusses hätten sich vermutlich mehrere hochrangige Soldaten im Hauptquartier aufgehalten. Russische Stellen bestätigen den Angriff, machen jedoch keine Angaben zu den Opferzahlen.
Russland warnt künftige US-Regierung vor Atomtests
7.45 Uhr: Russland warnt die künftige US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump davor, nach mehr als drei Jahrzehnten Atomtests wieder aufzunehmen. "Die internationale Lage ist im Moment äußerst schwierig, die amerikanische Politik in ihren verschiedenen Aspekten ist uns heute gegenüber äußerst feindselig", zitiert die russische Zeitung "Kommersant" den stellvertretenden Außenminister Sergej Rjabkow.
Russland erwäge im Fall von US-Atomtest eine Reihe möglicher Schritte. Während Trumps erster Amtszeit soll die US-Regierung einem damaligen Bericht der "Washington Post" zufolge intern über die Möglichkeit von Atomtests diskutiert haben. Der bislang letzte US-Atomtest fand 1992 statt, der letzte der Sowjetunion kurz vor ihrem Ende 1990, Russland hat seitdem keinen Atomtest durchgeführt.
Bericht: Nordkoreanischer Soldat in Ukraine gefangen genommen
4.10 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist Berichten zufolge erstmals ein aufseiten der russischen Angreifer kämpfender Soldat aus Nordkorea in Gefangenschaft geraten. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, habe der Geheimdienst in Seoul die Gefangennahme eines verwundeten Nordkoreaners bestätigt. Laut ukrainischen Militärangaben hätten ukrainische Spezialeinheiten den Mann bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk gefangengenommen. Wann dies geschah, sei nicht genannt worden, hieß es.
Nordkorea schickte rund 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach einer kurzen Ausbildung sowie Ausrüstung mit russischen Waffen wurden die nordkoreanischen Kämpfer in die russischen Streitkräfte eingegliedert, die seit einiger Zeit bei Kursk kämpfen. Mehr als 3.000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits getötet oder verwundet worden sein. Diese nicht unabhängig überprüfbare Schätzung nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich nach einer Sitzung des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte.
Starker Beschuss in Sumy
3.10 Uhr: Bei starkem Beschuss und Drohnenangriffen von russischer Seite auf die ukrainische Grenzregion Sumy ist nach Behördenangaben ein Zivilist getötet worden. "Im Laufe des Tages feuerten die Russen 169-mal auf die grenznahen Gebiete und Siedlungen der Region Sumy. Es wurden 311 Explosionen registriert", teilte die Gebietsverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Der 59-Jährige kam am Donnerstag in der Gemeinde Krasnopillja ums Leben, wo den Angaben nach ein Privathaus brannte. Laut Staatsanwaltschaft befand sich der Mann in dem Haus.
In einer anderen Gemeinde der Region wurden der Mitteilung zufolge durch den Beschuss weitere Häuser beschädigt.
Donnerstag, 26. Dezember
Selenskyj sieht Erfolge bei Angriffen auf russisches Hinterland
21.25 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Wirkung bei den zunehmenden Angriffen seiner Streitkräfte auf Ziele im Rückraum Russlands. "Wir haben die richtigen, notwendigen Ergebnisse bei der Zerstörung der militärischen Infrastruktur des Feindes", sagt er in seiner abendlichen Videobotschaft aus Kiew. Dabei richteten sich die Attacken mit Waffen hoher Reichweite nicht gegen zivile Ziele: "Die Ukraine verteidigt sich gegen eine Aggression, und unsere Angriffe richten sich ausschließlich gegen militärische Ziele."
Bei der Feuerkraft von Raketen und Marschflugkörpern ist die ukrainische Armee der russischen unterlegen. Allerdings baut die Ukraine Waffen mit höherer Reichweite allmählich aus. Für Angriffe gegen russische Truppenansammlungen oder Munitionsdepots darf Kiew seit dem Herbst auch westliche Waffen einsetzen. Mit eigenen Drohnen trifft die Ukraine Ölraffinerien oder Fabriken auch 1.000 Kilometer weit auf russischem Gebiet. Nicht in dieses Bild passten Drohnentreffer Ende vergangener Woche auf Wohnhochhäuser in der russischen Stadt Kasan.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP